Emmerich/Duisburg. . Der als “Pegida-Pastor“ bekannt gewordene Geistliche Paul Spätling darf wieder predigen. Der Vatikan hob das Verbot des Bistums nun in Teilen auf.

Der in Emmerich lebende Pfarrer Paul Spätling ist vom Vatikan zum Teil begnadigt worden. Nachdem er im Januar bei einer Pegida-Demonstration in Duisburg aufgetreten war, hatte Bischof Dr. Felix Genn ihm die Predigtvollmacht entzogen und ihm verboten, im Namen der Kirche zu sprechen.

Nun sagt Rom, dies sei unverhältnismäßig gewesen. Predigen darf er wieder, allerdings weiterhin nicht im Namen der Kirche sprechen, berichtet die Katholische Nachrichten Agentur KNA.

Paul Spätling darf einmal in der Woche in Kleve predigen

Emmerichs Stadt- und Landpfarrer Bernd de Baey ist der Meinung, dass dieses Thema noch nicht abgeschlossen sei: „Ich habe den Bischof vor seinem Urlaub nicht mehr erreicht, aber ich weiß, dass er intervenieren möchte.“ Die Öffentlichkeitswirkung eines solchen Beschlusses sei, so de Baey, im Vatikan wohl unterschätzt worden.

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Die Kleruskongregation habe sich nicht ausreichend dem Thema gewidmet. „Wir hatten so viel Ärger wegen dieser Vorfälle“. Fakt sei: In Emmerich werde Spätling nicht predigen. Dafür habe er auch vorher schon keinen Auftrag gehabt.

Lediglich die Messe nach tridentinischem Ritus (also auf Latein) in der St. Antonius-Kirche Kleve werde er einmal wöchentlich abhalten können.

Bischof Felix Genn hatte sich Bestätigung des Predigtverbots erhofft

Stephan Kronenburg, Sprecher des Bistums Münster, verweist laut Agenturbericht auf eine „Modifikation des Predigtverbots“, wo es darum geht, was eine Predigt beinhalten darf. Darin habe es um die Auslegung der Heiligen Schrift und die Erklärung von Glaubenswahrheiten zu gehen.

„Auch hieran hat sich Pfarrer Spätling künftig zu halten“, so Kronenburg, der einräumt, dass das Bistum sich eine Bestätigung des Predigtverbots gewünscht hätte. Genn sah in dem Auftritt in Duisburg eine Grundlage für rechte Ideologie und Fremdenfeindlichkeit.