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Ein laues, verwässertes Christentum ist Heuchelei

24. Oktober 2013 in Aktuelles, 7 Lesermeinungen
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Franziskus-Perle des Tages: Alle Getauften sind gerufen, auf dem Weg der Neu-Schöpfung und der Heiligung voranzuschreiten. Die Logik des ‚vor’ und ‚nach’ Jesus Christus. Wollen wir die Neu-Schöpfung wirklich voranbringen? Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Alle Getauften sind dazu berufen, den Weg der Heiligung einzuschlagen. Dabei ist es unmöglich, Christen zu sein, die auf halbem Weg stehen bleiben. In einem jeden Leben gibt es ein „vor“ und „nach“ Jesus, denn Jesus hat in uns eine „neue Schöpfung“ gewirkt. Aufgabe des Christen ist es, sie durch sein Leben voranzubringen. Dies betonte Papst Franziskus laut dem Bericht von „Radio Vaticana“ in seiner Predigt bei der heutigen heiligen Messe in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“.

„Vor“ und „nach“ Christus: der Papst ging bei seinen Betrachtungen von der ersten Lesung aus dem Römerbrief über das Geheimnis der Erlösung aus (Röm 6,19-23). Paulus versuche, dies mit der Logik des „Vorher“ und „Nachher“ zu erklären. Der Apostel halte das „Vorher“ für Unrat, während das „Nachher“ gleichsam eine neue Schöpfung sei. So zeige er uns den Weg, entsprechend dieser Logik zu leben:

„Wir sind in Christus neu geschaffen! Das, was Christus in uns gewirkt hat, ist eine Neu-Schöpfung: das Blut Christi hat uns neu geschaffen. Das ist eine zweite Schöpfung! Wenn vorher unser ganzes Leben, unser Leib, unsere Seele, unsere Gewohnheiten auf dem Weg der Sünde, der Unreinheit waren, so müssen wir nach dieser Neu-Schöpfung die Anstrengung unternehmen, auf dem Weg der Gerechtigkeit, der Heiligung zu gehen. Benützt dieses Wort: die Heiligkeit. Wir alle sind getauft: in jenem Moment haben unsere Eltern – wir waren Kinder – in unserem Namen den Glauben bekannt: ‚Ich glaube an Jesus Christus’, der uns unsere Sünden vergeben hat. ‚Ich glaube an Jesus Christus!’“.


Diesen Glaube an Jesus Christus „müssen wir neu annehmen und durch unsere Lebensart voranbringen“, denn: „als Christ leben heißt, diesen Glauben an Christus, diese Neu-Schöpfung voranbringen“ und mit dem Glauben die Werke, die diesem Glauben entspringen, „Werke für die Heiligung“. So müssten die Christen die erste Heiligung voranbringen, die sie in der Taufe empfangen hätten:

„Wir sind wirklich schwach, und viele Male begehen wir Sünden, Unvollkommenheiten... Und das geschieht auf dem Weg der Heiligung? Ja und nein! Wenn du dich daran gewöhnst: ‚Mein Leben ist halt ein wenig so, aber ich glaube an Jesus Christus, doch ich lebe, wie ich will’... Nein, nein, das heiligt dich nicht. Das ist nicht in Ordnung! Das ist ein Widersinn! Wenn du aber sagst: ‚Ja, ich bin ein Sünder. Ich bin schwach’, und wenn du immer zum Herrn gehst und ihm sagst: ‚Herr, du hast die Kraft, gib mir Glauben! Du kannst mich heilen!’... Und im Sakrament der Versöhnung lässt er dich gesunden, ja, auch unsere Unvollkommenheiten nützen auf diesem Weg der Heiligung. Das heißt: es gibt immer ein ‚Vorher’ und ein ‚Nachher’“.

Vor dem Bekenntnis des Glaubens, „vor der Annahme Jesu Christi, der uns neu geschaffen hat mit seinem Blut“, so Franziskus, „waren wir auf dem Weg der Gesetzlosigkeit“. Nachher dagegen „sind wir auf dem Weg der Heiligung, doch das müssen wir ernst nehmen“. Um dies ernst zu nehmen, sei es notwendig, Werke der Gerechtigkeit zu tun, „einfache“ Werke: „Gott anbeten: Gott ist der erste, immer! Und dann das tun, was Jesus uns rät: den anderen helfen“. Diese Werke „sind die Werke, die Jesus in seinem Leben vollbracht hat: Werke der Gerechtigkeit, Werke der Neu-Schöpfung. Wenn wir einem Hungernden zu Essen geben, schaffen wir in ihm die Hoffnung neu. Und so bei den anderen. Wenn wir dagegen den Glauben annehmen und ihn dann nicht leben, sind wir nur ‚Christen aus Erinnerung’“:

„Ohne dieses Bewusstsein des ‚Vorher’ und des ‚Nachher’, von dem Paulus spricht, nützt unser Christentum keinem! Und mehr noch: es beschreitet die Straße der Heuchelei. ‚Ich nenne mich Christ, aber ich lebe wie ein Heide!’. Manchmal reden wir von Christen, die auf halbem Weg stehen bleiben, die das nicht ernst nehmen. Wir sind durch das Blut Christi heilig, geheiligt: diese Heiligung muss genommen und vorangebracht werden! Und man nimmt es nicht erst! Laue Christen: ‚Ja, aber, ja; nein, aber nein’. Das ist ein wenig so wie unsere Mütter sagten: Christen, die nach Rosenwasser riechen, nicht? Verwässerte Christen. Ein wenig so halt... Ein wenig Christenlack, ein wenig Katecheselack... Aber im Innern ist da keine wahre Umkehr, diese Überzeugung des Paulus fehlt: ‚Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte es für Unrat, um Christus zu gewinnen’ (vgl. Phil 3,8)“.

Das „war die Leidenschaft des Paulus, und das ist die Leidenschaft eines Christen!“, so der Papst abschließend. Es sei notwendig, „von allem zu lassen, was von Jesus Christus entfernt, und alles neu zu machen: alles ist Neuheit in Christus!“. Franziskus unterstrich, dass es möglich sei, dies zu tun: „Der heilige Paulus hat es getan, aber auch viele Christen, nicht nur die Heiligen, die wir kennen, auch die namenlosen Heiligen, jene, die das Christentum wirklich leben“. So könne man sich gerade heute die Frage stellen, ob wir das Christentum wirklich leben wollen, „ob wir diese Neu-Schöpfung voranbringen wollen“: „Bitten wir den heiligen Paulus, dass er uns die Gnade schenke, als wirkliche Christen zu leben, wirklich zu glauben, dass wir durch das Blut Jesu Christi geheiligt worden sind“.

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Lesermeinungen

 willibald reichert 25. Oktober 2013 
 

Mysterium Ineffabile

Wenn es um den Glauben und die daraus
resultierenden Folgerungen geht, wird in
Limburg, aber auch anderswo vielfach, das
Gehör ausgeschaltet oder aber sozio-ideo-
logisch im Sinne einer einseitigen Welt-
verbesserung interpretiert. Das jahrzehntelange Schleifenlassen hat Ur-
sachen. Limburg zeigt, wenn ein authen-
tischer Bischof gegen das Verhaftetsein
im Zeitgeistigen kämpft, ist kein Mittel
zu schade, in ihm wahrsten Sinne des
Wortes vor die Hunde gehen zu lassen.
Die Lehre daraus kann für jeden überzeugt römisch-katholischen Gläubi-
gen nur sein, daß wir tagtäglich für
bessere Priester und Bischöfe beten
müssen. Das ist dann eine Solidariät,
die mächtiger ist als alle Anfeindungen
des Durcheinanderbringers und derer, die
das Geschäft für ihn besorgen. Würden doch wenigstens einige der Aufrührer sich an das Wort von Reinhold Schneider
erinnern:"Aus aller Schuld kann Gnade
werden" und selber auch das Gewissen er-
forschen. Dann! bestände die Chance auf
einen Neuanfang in Limburg.


1
 
 Herbert Klupp 25. Oktober 2013 
 

Sie haben sich selbst das Urteil gesprochen

@SursulaPitschi
Sie haben recht - auch ich möchte NIEMAND (!) aus der Kirche ausschließen. Die ewigen Meckerer aber, die trotz päpstlicher eindeutiger Weisung, bspw die Frauenpriesterschaft nicht mehr zu diskutieren, diese Forderung trotzdem immer wieder frech und uneinsichtig in die Öffentlichkeit tragen, somit die Kirche immer wieder neu anklagen (als "ewiggestrig" usw) - die haben sich selber schon ausgeschlossen. Sie sollten konsequent sein.


1
 
 SursulaPitschi 24. Oktober 2013 

@Herbert Klupp

Ich möchte nicht diejenige sein, die die Menschen noch weiter forttreibt.


4
 
 Herbert Klupp 24. Oktober 2013 
 

Wer nicht gegen uns ist ist für uns (Jesus)

Auch wenn mir die Stoßrichtung des Artikels gut gefällt - wir "müssen" uns als Katholiken bekennen - möchte ich doch auch eine Lanze für die "Lauen" brechen. Es ist eben nicht jeder mit genügend Intellekt, Mut, Leidenschaft, Klarheit usw begnadet, um öffentlich das Wort zu ergreifen - und dann auch noch (notwendigerweise) GEGEN Mainstream und Zeitgeist anzutreten !
So hart fordernd ist Jesus gar nicht !

Aber ein anderer Aspekt ging verloren in den obigen Ausführungen: die Geißelung der "Gutmensch-Katholiken" ! Viele sprechen als Katholiken, und ihre Rede ist voller Anklage wider die Kirche. Sie haben sich geistig und geistlich protestantisiert ! Schmeißt sie raus - oder, weniger hart formuliert: empfehlt ihnen, sich einer kirchlichen Gemeinschaft zuzuwenden, die ihren Forderungen entspricht, und bittet sie, die Kirche Jesu Christi nicht ständig zu verklagen !


6
 
 Annemonika 24. Oktober 2013 

@Mysterium Ineffabile

Ich bin ganz Ihrer Meinung; hatte den gleichen Gedanken


4
 
 Waldi 24. Oktober 2013 
 

Wenn auch das Streben...

nach Heiligkeit der Laien angemahnt wird, so weiß doch jeder aus Erfahrung, dass es "Führer" gibt und solche die geführt werden müssen.
Deshalb wird es auch niemals ein gleichmäßiges Glaubensniveau, ohne Potentialgefälle zwischen charismatisch begnadeten Seelsorgern und der laienhaften Basis geben! Darauf gründet doch genau die Hierarchie der katholischen Kirche! Wie aber sollen die Laien den Stand der Heiligkeit erreichen, wenn sie, wie heute in unserer Pfarrei, in ihrer Vermessenheit glauben, dem Papst Franziskus Ratschläge erteilen zu können, damit er die Kirche, "die so schwerfällig und machtlastig hierarchisch strukturiert ist", (dieser Satz in Anführunszeichen, stammen von unserer "klugen" Gemeindereferentin), nach ihren Vorstellungen ausrichtet? Nach Karl Rahner wird der "Christ der Zukunft ein Mystiker sein - oder er wird nicht mehr sein". Dass die Laien in Masse diese Heiligkeit jemals erreichen, ist reine Illusion. Von Laien geführte Pfarren verfallen am deutlichsten!


10
 
 Mysterium Ineffabile 24. Oktober 2013 

Ich kann nicht umhin, aber

in der letzten Zeit muss ich bei diesen Predigten immer an das Limburger Chaos denken: wie wenig passt das doch mit den Mahnungen und Weisungen des Papstes zusammen. auch die gestrige Audienz mit dem Zusammenleben der Christen. Wie wenig ist doch in Limburg das Christliche zu sehen, von dem der Papst so eindringlich spricht....


13
 

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