Wien: Seelsorgliche Angebote für Touristen

Viele Touristen wünschen sich auch während des Urlaubs seelsorgliche Betreuung. Mit dem Referat für Tourismusseelsorge komme die Erzdiözese Wien diesem Wunsch nach, so Kathpress.

Die vom Pfarrer der Votivkirche, Joe Farrugia, geleitete Stelle verstehe sich nicht nur als Informationsdienstleister und Schnittstelle zwischen den Gemeinden vor Ort, betonte der Priester im Gespräch mit Kathpress. In Gottesdiensten, bei Sakramenten-Spendungen und in seelsorglichen Gesprächen werden Farrugia und sein Team auch selbst pastoral tätig. „Wir verstehen uns in Ergänzung zu den fremdsprachigen Gemeinden, die hervorragende Arbeit leisten, als zusätzliches Angebot für die Touristen.“

Internationale Gemeinde in der Votivkirche

Der „klassische Tourist“, der sich meist nur für kurzen Zeitraum in Wien aufhält, wende sich vor allem mit Fragen über Gottesdienstzeiten und Veranstaltungstipps an das Referat, erzählte Farrugia. Zu diesem Zweck gebe es Broschüren, die sich an den christlichen Hauptfesten orientieren und über verschiedene Angebote und Gottesdienste im Zentrum Wiens informieren. Berücksichtigt werden alle Religionsgemeinschaften, die Mitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen sind.

Pfarrer der Votivkirche Joe Farrugia

Kathpress/Franz Josef Rupprecht

Pfarrer der Votivkirche Joe Farrugia

Im Blick haben Farrugia und sein Team aber auch jene Menschen, die sich über einen längeren Zeitraum in Wien aufhalten. Aus der Arbeit mit diesen Gläubigen habe sich eine internationale Gemeinde in der Votivkirche entwickelt, mit der der Priester jeden Sonntag um 11.15 Uhr einen fremdsprachigen Gottesdienst feiert. „Wir halten aber auch Hochzeiten, Erstkommunionen oder Begräbnisse ab“, ergänzte der Seelsorger.

Auch auf Flughafen und Campingplätzen

Als Tourismusseelsorger ist Farrugia aber auch für drei Kapellen am Wiener Flughafen, die Campingplätze rund um Wien und die pastorale Betreuung der Berufsgruppe der Schausteller und Zirkusartisten verantwortlich. Am Flughafen Wien-Schwechat werde wir jeden Sonntag um 8.00 Uhr ein Gottesdienst gefeiert. Dort sei das Publikum sehr gemischt, die Zusammenarbeit mit anderen Religionen gehe über die innerchristliche Ökumene hinaus in den interreligiösen Dialog über.

Muslime würden in der Kapelle beten, während Farrugia mit Flughafen-Angestellten und Passagieren katholischen Gottesdienst feiere, gab der Priester ein Beispiel. Die Kapellen stünden allen Religionen zum Gebrauch offen. Vor allem während des Fastenmonats Ramadan habe es dort viele muslimische Veranstaltungen gegeben.

Kirchen als Veranstaltungsorte

Im Zuge seiner Arbeit komme er auch immer wieder in Kontakt mit der Tourismuswirtschaft, wenn zum Beispiel Kirchen als Veranstaltungsorte angefragt werden, berichtete Farrugia. Chöre aus China, den USA oder Japan kommen regelmäßig nach Wien, um in Kirchen Konzerte zu spielen.

Für die gute Zusammenarbeit mit dem Wiener Tourismusverband erhielt der aus Malta stammende Priester die Goldene Johann-Strauß-Medaille, mit der Persönlichkeiten bzw. Unternehmen auszeichnet werden, die sich um den Wiener Tourismus besonders verdient gemacht haben.

religion.ORF.at/KAP

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