Wochenmarkt-Händler in Not: Uns verdirbt Frischware für 1,5 Mio. Euro!

Obst-Großhändler Philipp Pawlik (31, links) und Marco Henschke (34) sind in Not: Ohne Verkauf droht Frischware zu verderben, müsste notfalls sogar entsorgt werden

Obst-Großhändler Philipp Pawlik (31, links) und Marco Henschke (34) sind in Not: Ohne Verkauf droht Frischware zu verderben, müsste notfalls sogar entsorgt werden

Foto: Stefan Hässler
Von: JÜRGEN HELFRICHT

Dresden – Sachsen sperrt als einziges Bundesland die Wochenmärkte zu. „Da wird es keine Lockerung geben“, so Wirtschaftsminister Martin Dulig (46, SPD).

Eine Katastrophe für Sachsens Großhändler!

Philipp Pawlik (31) von der „Erzeugervermarktung Ost – EVO GmbH“: „Bislang galten wir als systemrelevant, sollten die Versorgung der Bevölkerung aufrechterhalten. Wir haben u.a. 2000 Tonnen Salat, Tomaten, Broccoli, Himbeeren am Lager. Die Ware ist nicht bis Montag zu retten.“

Frischwaren für 1,5 Mio. Euro drohen zu verderben, müssten notfalls entsorgt werden. Solche Summen bringt die Großhändler (200 Mitarbeiter), die auch viele regionale Produkte vermarkten, in Existenznot.

„Dutzende Lkw mit Früchten aus Italien, Spanien und Griechenland sind auf Autobahnen zu uns unterwegs“, so Pawlik. „Wir haben die Ware bezahlt, können sie nicht stoppen. Wohin beim Freistaat soll ich die Rechnung schicken?“

Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (47, CDU) fordert Wochenmärkte offen zu halten. Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (61, SPD) sagt: „Wir machen das nicht, um die Menschen zu bestrafen, sondern um sie zu schützen. Den Abstand auf Wochenmärkten einzuhalten, ist einfach nicht geschehen.“

Auf dem Wochenmarkt am Schillerplatz wurde kein Abstand gehalten

Auf dem Wochenmarkt am Schillerplatz wurde kein Abstand gehalten

Foto: Dirk Sukow

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