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Ausland Kirchensteuer-Mittel

Kardinal Marx spendet wieder 50.000 Euro für die Seenotrettung

Kardinal Marx spendet wieder 50.000 Euro für die Seenotrettung

Die katholische Kirche hat auf Betreiben von Kardinal Marx 50.000 Euro hat für Rettungseinsätze auf dem Mittelmeer gespendet – aus Kirchensteuermitteln. Dafür dankte ihm der deutsche Flüchtlingshilfeverein Sea-Eye.

Quelle: WELT

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50.000 Euro hat die katholische Kirche auf Betreiben von Kardinal Marx für Rettungseinsätze auf dem Mittelmeer gespendet – aus Kirchensteuer-Mitteln. Dafür dankte ihm der deutsche Flüchtlingshilfeverein Sea-Eye.

Der deutsche Flüchtlingshilfeverein Sea-Eye hat sich für Zuwendungen aus dem Raum der Kirchen bedankt. Damit seien die nächsten Rettungseinsätze auf dem Mittelmeer finanziell abgesichert. Ausdrücklich dankte die in Regensburg beheimatete Organisation am Donnerstag dem Münchner Kardinal Reinhard Marx, der auf ein Hilfegesuch kurzfristig eine Spende seines Erzbistums in Höhe von 50.000 Euro veranlasst habe.

Nach der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und dem Mennonitischen Hilfswerk gehöre nun auch die katholische Kirche zu den Unterstützern von Sea-Eye.

„Die großzügige Spende der Erzdiözese München-Freising zeigt uns die klare Haltung und Antwort der katholischen Kirche zu einer der wichtigsten und gleichermaßen unmenschlichsten Fragen der Gegenwart: Soll man Menschen aus politischen Gründen ertrinken lassen, um andere von der Flucht abzuschrecken?“, hieß es in der Mitteilung.

Nicht die erste Großspende des Kardinals

Bereits im Herbst hatte Marx eine Spende in derselben Höhe aus Kirchensteuermitteln an eine andere private Seenotrettungsorganisation, die das Schiff „Lifeline“ betreibt, angewiesen.

Am 11. Februar soll die „Professor Albrecht Penck“ des Flüchtlingshilfevereins Sea-Eye von Mallorca aus zur nächste Mission vor Libyen aufbrechen. Sie ist nach Auskunft des Vereins das erste Schiff einer Hilfsorganisation unter deutscher Flagge. Mehr als 800 ehrenamtliche Rettungskräfte des Vereins hätten sich seit 2015 an der Rettung von 14.395 Menschen beteiligt.

Zuletzt hatte das Rettungsschiff „Sea-Watch 3“ länger vor der sizilianischen Küste ausgeharrt, weil es in Italien zunächst nicht anlegen durfte. Die Regierung in Rom hatte gerügt, dass das Schiff nach der Aufnahme der Migranten vor Libyen nicht Tunesien als nächstgelegenen „sicheren Hafen“ angesteuert habe, sondern eine Hunderte Seemeilen lange Fahrt Richtung Italien absolvierte.

Erst nach tagelangem Tauziehen verkündete Regierungschef Giuseppe Conte am Mittwoch eine Einigung mit sechs EU-Staaten. Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Malta, Portugal und Rumänien wollen Flüchtlinge von der „Sea-Watch 3“ aufnehmen.

Die Sea-Watch legte in Catania mit 47 Migranten an
Die „Sea-Watch 3“ legte in Catania mit 47 Migranten an
Quelle: Getty Images/Fabrizio Villa

Litauen erklärte sich am Donnerstag zur Aufnahme von bis zu fünf Migranten bereit – vorausgesetzt, es handele sich nicht um „Wirtschaftsflüchtlinge“. Die „Sea-Watch 3“ fährt unter niederländischer Flagge. Matteo Salvini hatte daher darauf bestanden, dass Deutschland oder die Niederlande die Flüchtlinge aufnehmen.

Flüchtlingshelfer fordern sichere Häfen in Europa für Seenotrettung

In einem offenen Brief an die Bundesregierung fordern Pro Asyl und mehr als 30 andere Organisationen verbindliche Regelungen zur Aufnahme von Migranten, die über das Mittelmeer nach Europa streben.

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In dem Schreiben an Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) und Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) verlangen sie die Unterstützung von Such- und Rettungsmaßnahmen und ein Ende der Blockade von Schiffen mit Migranten an Bord, wie Pro Asyl am Freitag in Frankfurt mitteilte.

Kardinal Reinhard Marx
Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, spendete für ein Schiff, dass am 11. Februar zur Seenotrettung aufbrechen soll
Quelle: pa/dpa/Arne Dedert

Statt für jedes ankommende Rettungsschiff neu zu verhandeln, sollten die EU-Staaten „unverzüglich“ einen verbindlichen Verteilungsschlüssel für Schutzsuchende festlegen, so der Appell, der auch an den nächsten EU-Rat für Justiz und Inneres gerichtet ist.

„Die teils wochenlange Wartezeit auf den Schiffen setzt die Gesundheit der Betroffenen aufs Spiel. Die Schließung der Häfen verletzt grundlegende Menschenrechte der Schutzsuchenden“, erklärte Pro Asyl. Bei aller Kritik an der Blockadepolitik Italiens und Maltas liege der Schlüssel zur Lösung vor allem in Brüssel, Berlin und Paris.

Rettungsschiff „Sea-Watch“ legt mit 47 Flüchtlingen in Italien an

Knapp zwei Wochen hatte sich die italienische Regierung geweigert, die Migranten an Bord des Rettungsschiffes „Sea-Watch 3“ an Land zu lassen. Nun durfte das Schiff in Sizilien anlegen. Andere europäische Staaten hatten zuvor angekündigt, die Flüchtlinge aufzunehmen.

Quelle: WELT/Lukas Axiopoulos

KNA/coh

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