Hanau – Er flüchtete vor Krieg und Terror – und starb in Deutschland wegen einer Nichtigkeit: Ein Streit in einer Flüchtlingsunterkunft in Großkrotzenburg, der zum Tod eines Menschen führte, entzündete sich nach BILD-Informationen an einer Waschmaschine.

Am 13. Januar gegen 18 Uhr gellten Schreie durch das Wohnheim in der Schulstraße. Ein Afghane (25) sackte auf einem Flur zusammen.

Ein Handyvideo, das BILD zugespielt wurde und an die Staatsanwaltschaft weiterleitete, zeigt, dass Helfer versuchten, die Wunde in der linken Brust des Mannes abzudrücken, während andere schrien: „Ruf die Polizei an.“

Doch die Rettungsversuche scheiterten, der 25-Jährige starb.

Mutmaßlicher Täter: Mitbewohner Abdiqadia M. (33). Ein Somalier, der schon 2014 in einer anderen Asylunterkunft im rund 20 Kilometer von Großkrotzenburg entfernten Maintal einen Mitbewohner niederstach. Dafür wurde er vom Landgericht Hanau wegen versuchten Totschlags zu fünfeinhalb Jahren verurteilt, saß die Strafe bis Juli 2019 vollständig ab.

Am Tattag sollen Abdiqadia M. und sein späteres Opfer an einer gemeinschaftlichen Waschmaschine aneinandergeraten sein. Der Somalier wollte sich vordrängeln, der 25-Jährige beharrte darauf, dass er zuerst mit der Wäsche dran sei, berichten Mitbewohner.

Die Staatsanwaltschaft wollte sich wegen des Motivs noch nicht festlegen, bestätigte aber: „Das ist bisher der Tenor der Zeugenaussagen.“

Auf die Frage eines Mitbewohners, warum er das getan habe, soll Abdiqadia M. unmittelbar nach der Tat gesagt haben: „Ich bin eben aggressiv …“

Nach 18 Tagen ElendEndlich ein bisschen Wärme in Lipa

03:54

Der Somalier wartet jetzt in der Untersuchungshaft auf seinen Prozess – diesmal wegen vollendeten Totschlags.