Ausland

Vor der Küste des Jemen ist ein Frachter von Raketen getroffen worden und hat Schlagseite bekommen, wie Ambrey, ein britisches Unternehmen für die Sicherheit auf See, heute meldet.

Die Besatzung habe einen Notruf abgesetzt. Wasser dringe in das Schiff ein. Der Frachter befinde sich etwa 54 Seemeilen (100 Kilometer) südwestlich der jemenitischen Hafenstadt Hudaida auf dem Meer.

Seit November haben die mit dem Iran verbündeten Huthi-Rebellen im Roten Meer wiederholt Drohnen- und Raketenangriffe gestartet. Sie begründen die Angriffe als Akt der Solidarität mit den Palästinensern im Gazastreifen und der islamistischen Hamas im Krieg mit Israel.

Der frühere Geheimdienstchef Dick Schoof soll neuer Ministerpräsident der rechtsgerichteten Regierung in den Niederlanden werden. Die vier Koalitionsparteien kündigten für heute Nachmittag eine Pressekonferenz an, um Schoof offiziell vorzustellen.

In der neuen Regierung ist die nationalistische PVV-Partei des Rechtspopulisten Geert Wilders stärkste Kraft. Um seine Koalitionspartner ins Boot zu bekommen, musste Wilders allerdings auf das Amt des Regierungschefs verzichten.

Der 67-jährige Schoof ist derzeit im niederländischen Justizministerium beschäftigt. Über Jahre hatte er den Geheimdienst AIVD und die Antiterrorbehörde NCTV geleitet. In ihrem Koalitionsvertrag hatten die vier Parteien eine deutliche Verschärfung der Asylpolitik und den Bau neuer Atomkraftwerke angekündigt.

Rutte will NATO-Generalsekretär werden

Zugleich bekannte sich die neue Regierung zur Unterstützung der Ukraine und will mindestens zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für Verteidigung ausgeben. Wilders rechnet eigenen Worten damit, dass die neue Regierung Ende Juni ihre Arbeit aufnehmen wird.

Zu dem Bündnis gehören neben der PVV auch die liberal-konservative Partei VVD des scheidenden Ministerpräsidenten Mark Rutte, die neu gegründete Mitte-Rechts-Partei NSC sowie die Bauernpartei BBB. Die Koalition verfügt über 88 Sitze im 150 Sitze zählenden niederländischen Parlament. Rutte strebt das Amt des NATO-Generalsekretärs an, da Amtsinhaber Jens Stoltenberg im Herbst ausscheidet.

Nach Spanien und Norwegen hat auch Irland heute offiziell einen eigenständigen palästinensischen Staat anerkannt. In der in Dublin veröffentlichten Mitteilung zur Anerkennung rief der irische Regierungschef Simon Harris Israel auf, im Gazastreifen „die humanitäre Katastrophe zu stoppen“.

Irland gehe gemeinsam mit Spanien und Norwegen diesen Schritt, um den Glauben an einen Frieden in Nahost am Leben zu erhalten.

Spanien, Norwegen und Irland hatten in der vergangenen Woche die Anerkennung eines Palästinenserstaats angekündigt. Sie brechen damit mit der langjährigen Haltung westlicher Länder, einen palästinensischen Staat nur als Teil einer Friedensvereinbarung mit Israel anzuerkennen.

Israel: „Belohnung für Terrorismus“

Der Schritt der drei Länder erfolgt mitten im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen, den die Hamas mit ihrem beispiellosen Angriff auf Israel am 7. Oktober ausgelöst hatte. Israel hatte die angekündigte Anerkennung als „Belohnung für Terrorismus“ verurteilt.

Insgesamt erkennt seit Langem eine deutliche Mehrheit der Staatengemeinschaft einen palästinensischen Staat an. Darunter sind auch eine Reihe von EU-Staaten – bisher waren das allerdings vorrangig solche, die diesen Schritt noch als Teil des früheren Ostblocks vollzogen hatten.

Der bei einem Schusswechsel zwischen israelischen und ägyptischen Truppen getötete ägyptische Soldat ist in seinem Heimatort südlich von Kairo beigesetzt worden. Dutzende nahmen an dem Trauergebet teil, berichtete der Nachrichtensender al-Arabija.

Männer trugen den mit einer ägyptischen Flagge drapierten Sarg zum Friedhof. „Mein Sohn ist für sein Land gestorben“, sagte der Vater. Teilnehmer des ägyptischen Militärs in Uniform waren auf Videos der Bestattung nicht zu sehen.

Ägypten an Krieg nicht direkt beteiligt

Der Soldat war gestern nahe der Grenze zum Gazastreifen bei einem Schusswechsel zwischen israelischen und ägyptischen Truppen getötet worden. Es gab unterschiedliche Angaben darüber, welche Seite das Feuer eröffnet hatte. Unklar blieb auch, ob Israels Armee in der Gegend gleichzeitig gegen die militante Palästinenserorganisation Hamas kämpfte.

Ägypten ist am Krieg nicht direkt beteiligt, hat unter anderem wegen der Kontrolle des Grenzübergangs Rafah sowie als Vermittler zwischen Israel und Hamas aber Einfluss auf die Lage im Gazastreifen. Der Soldat ist das erste Todesopfer in den Reihen des ägyptischen Militärs seit Beginn des Gaza-Krieges vor bald acht Monaten.

Panzer der israelischen Armee sind nach Angaben von Augenzeugen heute ins Zentrum der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens vorgerückt. Die Panzer seien an einem Kreisverkehr in der Innenstadt aufgefahren, sagte ein Augenzeuge der Nachrichtenagentur AFP, was aus Sicherheitskreisen in der Stadt bestätigt wurde.

Israel verortet in Rafah an der Grenze zu Ägypten die letzten verbleibenden Hamas-Bataillone und bombardiert trotz internationaler Kritik seit Wochen Ziele in der Stadt.

Netanjahu: „Tragisches Missgeschick“

In der Nacht auf gestern war ein Flüchtlingslager in der Nähe der Stadt von einem israelischen Luftangriff getroffen worden. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden dabei 45 Menschen getötet und mehr als 240 verletzt.

Infolge des Beschusses brach in dem Lager ein Feuer aus. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sprach von einem „tragischen Missgeschick“, das nun untersucht werde.

Angesichts des tödlichen Vorfalls hat der UNO-Sicherheitsrat für heute eine Dringlichkeitssitzung einberufen. In Rafah haben seit Beginn des Gaza-Krieges vor mehr als sieben Monaten mehr als eine Million Menschen Zuflucht vor der israelischen Offensive gesucht.

EU

Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat gemeinsam mit den ehemaligen Bundeskanzlern Franz Vranitzky (SPÖ) und Wolfgang Schüssel (ÖVP) zur Teilnahme an der EU-Wahl am 9. Juni aufgerufen.

Gekommen waren die damals federführenden Politiker, um anlässlich des Referendums über den EU-Beitritt vor 30 Jahren in der Präsidentschaftskanzlei mit jungen Menschen zu sprechen. Der Beitritt habe zu einer „großen österreichischen Erfolgsgeschichte“ geführt, sagte Van der Bellen.

Alexander Van der Bellen, Franz Vranitzky und Wolfgang Schüssel
APA/Tobias Steinmaurer

„Machen Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch“

Diese solle aber nicht ermuntern, „auf weichen Kissen nichts zu tun“. Bei der EU-Wahl biete sich die nächste Gelegenheit zur Mitbestimmung: „Machen Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch!“, appellierte der Bundespräsident.

Zwei Drittel der Abstimmenden hatten sich 1994 für den EU-Beitritt ausgesprochen. Vranitzky lobte in einem Statement nach dem Dialog die Erfolge der Union, etwa im Wirtschafts-, Kultur- und Bildungsbereich. Schüssel hob deren Innovationskraft hervor.

„Ruhen wir uns nicht auf dem aus, was wir erreicht haben“, hielt auch Vranitzky fest, „seien wir uns bewusst, dass große Aufgaben auf uns warten.“ Schüssel sprach sich für die Erweiterung der EU aus, deren Mitglieder dann aber mehr Toleranz füreinander aufbringen müssten.

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) und seine deutsche Amtskollegin Bärbel Bas wollen europaskeptische Parteien weiterhin von der Regierungsverantwortung in der Europäischen Union fernhalten.

Mit Kräften, „die Europa zerstören wollen“, solle man „eine Zusammenarbeit in der Verantwortung vermeiden“, sagte Sobotka heute bei einer Pressekonferenz in Wien. „Wir brauchen mehr Europa, keine Skepsis, viel mehr Zusammenarbeit“, unterstrich auch die SPD-Politikerin Bas.

Rechtspopulistischen und europaskeptischen Parteien werden bei der EU-Wahl kommende Woche starke Zugewinne vorhergesagt. Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, deren postfaschistische Partei Fratelli d’Italia künftig eine der größten Delegationen im EU-Parlament stellen wird, spricht bereits offen von „einer anderen Regierungsmehrheit“ in der EU, bestehend aus der Europäischen Volkspartei (EVP), europaskeptischen und rechtspopulistischen Kräften.

Bisher wurde die EU-Politik von einer informellen Allianz aus den proeuropäischen Parteien EVP, den Sozialdemokraten (S&D) sowie den Liberalen (Renew) bestimmt. Im Ringen um ihre Wiederwahl hat die aus der EVP kommende EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ihre Fühler in Richtung Meloni ausgestreckt, die wiederum eine Kooperation mit der französischen Rechtspopulistin Marine Le Pen (Rassemblement National) plant. Diese ist aktuell mit der FPÖ verbündet.

Inland

Eine Ende Jänner gestartete Petition, die die Regierung zu Verbesserungen im Kindergartenbereich auffordert, ist von 47.145 Menschen unterstützt worden.

Die Initiative mit dem Titel „Elementare Bildung ist mehr wert“ wurde von einer Gruppe von Kindergarteninitiativen gestartet, etwa dem Netzwerk Elementarer Bildung Österreichs (NEBÖ) und Educare sowie von Kindergartenträgern wie Caritas und Kinderfreunde. Gefordert wird u. a. deutlich mehr Budget.

Die Bundesregierung hat bis 2030 Investitionen von 4,5 Milliarden Euro für einen Ausbau der Plätze und bessere Arbeitsbedingungen in den Kindergärten angekündigt. Reichen wird das allerdings aus Sicht von NEBÖ-Sprecherin Natascha Taslimi nicht, wie diese im Jänner erklärte.

Derzeit hinke Österreich nämlich bei den Ausgaben für Elementarpädagogik deutlich hinterher: Die aktuellen 0,7 Prozent des BIP entsprechen nur einem Drittel bis der Hälfte der Ausgaben skandinavischer Länder.

Vorgehen wie für Wirtschaft gefordert

Taslimi forderte zum Start der Petition, dass man bei den Kindergärten endlich zu jenem „Koste es, was es wolle“ kommen müsse, das in der Pandemie für die Wirtschaft gegolten habe. Als zentralste Herausforderung für die Kindergärten sehen die Initiatorinnen den Personalmangel.

Nun wiesen sie darauf hin, dass Österreich weiterhin über keine einheitlichen Standards im Bereich der elementaren Bildung verfügt. Aufgrund der föderalen Struktur würden neun eigene (oder unterschiedliche) Gesetze gelten.

Das Ergebnis der Petition sei „ein deutlicher Aufruf, weiterhin aktiv zu bleiben und nicht nachzulassen, damit jedes Kind, das eine elementare Bildungseinrichtung in Österreich besucht, eine qualitativ hochwertige frühkindliche Bildung erhält“.

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) hat heute einen als „Vision 2028+“ bezeichneten Strategieplan und damit sein „Zukunftsbild für Österreichs Landwirtschaft und den ländlichen Raum“ vorgestellt. Das 140 Seiten starke Dokument umfasst etwa Schritte zur Stärkung des agrarischen Unternehmertums, die Weiterentwicklung der Qualitätsproduktion sowie Umweltmaßnahmen und Anstrengungen zur Digitalisierung der Betriebe.

Die österreichischen Landwirte seien zunehmend mit steigenden Produktionskosten, mit Unwägbarkeiten durch den Klimawandel sowie bürokratischen Belastungen aufgrund des Green Deals der EU konfrontiert, umriss Totschnig die Ausgangslage. Dazu komme Druck vonseiten der Konsumentinnen und Konsumenten nach preisgünstigen Lebensmitteln.

Die „Vision 2028+“ ist laut Totschnig das Ergebnis eines monatelangen Austauschprozesses, an dem direkt und über Umfragen gut 3.000 Personen – darunter Vertreterinnen und Vertreter aus Landwirtschaft, Wissenschaft sowie diversen Interessengruppen – beteiligt gewesen seien.

Kooperationen, nachhaltige Produktion

Das Strategiepapier umfasst unter anderem steuerliche Verbesserungen zur Erleichterung von Kooperationen. Darüber hinaus sollen Qualitätsprogramme für Lebensmittel – wie sie die AMA-Marketing mit ihrem Gütesiegel anbietet – ausgebaut werden.

Neben der nachhaltigen und klimafreundlichen Produktion natürlicher Lebensmittel gehe es hier auch um eine Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel „in sämtlichen Vermarktungsbereichen“ inklusive der Gastronomie.

Ein weiterer Punkt umfasst beispielsweise auch neue Wege im Bereich der Digitalisierung – unter anderem um „den immer größer werdenden Datenschwall“ zu bekämpfen sowie Fixkosten einzusparen. Schließlich ist in Totschnigs Strategieplan auch von Maßnahmen im Kontext des Klimawandels die Rede.

Umsetzungsgruppe als nächster Schritt

Wann und inwieweit die insgesamt 170 Maßnahmen umgesetzt werden könnten, ist offen. Im Bericht ist von einem Zeithorizont von zehn Jahren die Rede, Totschnig selbst will nach eigenen Angaben noch vor dem Sommer eine eigene Umsetzungsgruppe einrichten.

Flüchtlinge sollen früher an in Österreich geltende Werte herangeführt und zur Aufnahme gemeinnütziger Tätigkeiten animiert werden.

Das ist das Ziel einer von Innenminister Gerhard Karner und Integrationsministerin Susanne Raab (beide ÖVP) heute vorgestellten Initiative: So sollen „Grundregelkurse“ schon vor Entscheidung über den Asylstatus verpflichtend und zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen werden.

Das neue Regulativ gilt nur für Asylsuchende, die in Bundesbetreuung sind, also am Anfang des Verfahrens stehen. Von den 35.000 Flüchtlingen in Grundversorgung werden aktuell 1.600 vom Bund betreut. Vertriebene aus der Ukraine sind nicht mitgerechnet und auch nicht von den Neuerungen betroffen.

Kurse zu Kultur, Gleichberechtigung, Demokratie

Was sich nun tatsächlich ab Ende Juni ändern soll: Es soll für die Neuankommenden über die Bundesbetreuungsagentur (BBU) und den Integrationsfonds eine verpflichtende Teilnahme an „Grundregelkursen“ geben, die den Wertekursen für Asylwerber ähneln dürften. Überblicksartig sollen dort Themen wie Kultur und Umgangsformen, Gleichberechtigung, Demokratie, Rolle von Männern und Frauen sowie Antisemitismus besprochen werden. Vorgesehen sind laut Raab vier Module zu je 90 Minuten, bei mehrmaligem unentschuldigtem Fehlen würden Leistungen eingeschränkt.

In Bezug auf gemeinnützige Tätigkeiten sprach Karner von einer „Arbeitspflicht“. Tatsächlich geht es um eine Halbierung der 40 Euro Taschengeld, wird eine Tätigkeit verweigert. BBU-Geschäftsführer Andreas Achrainer berichtete allerdings von Wartelisten in den Bundesbetreuungseinrichtungen: „Jeder will etwas Sinnvolles machen“, zudem würden Aufgaben Struktur im Alltag geben. Derzeit geht es etwa um Flurreinigung und Küchendienst.

1,50 Euro pro geleisteter Stunde

Achrainer zeigte sich mit dem Ausbau der Tätigkeiten für Asylwerber zufrieden. Neben Aufgaben im Bereich von Bund, Ländern und Gemeinden sind auch solche in Organisationen der öffentlichen Hand ohne Gewinnorientierung und Gesellschaften, die Anspruch auf mindestens fünf Zivildiener haben, möglich. Karner nannte etwa Winterdienst sowie Hilfsleistungen in Pflegeheimen und Bibliotheken. Für jede geleistete Stunde gibt es künftig 1,50 Euro.

Der Innenminister verwies bei der vorgestellten „Weiterentwicklung der Grundversorgung“ darauf, dass die Länder um entsprechende Maßnahmen ersucht hätten. Man habe nun „wichtige Anhaltspunkte“ geschaffen, an denen sich die Länder, die den weit größeren Teil der Grundversorgung bestreiten, orientieren könnten.

In den Wertekursen geht es laut Achrainer um wichtige Inhalte, die vermittelt würden. Die meisten Flüchtlinge seien selbst „neugierig, wie man sich in Österreich verhält“. Man habe auch immer wieder die Erfahrung gemacht, dass gerade Familienoberhäupter auf junge Mädchen, die gerne mehr über Pflichten und Rechte wüssten, starke Einwirkung hätten. Hier sei die Verpflichtung von Vorteil.

Kritik von FPÖ und NEOS

Kritik an den Plänen, die per Verordnung umgesetzt werden sollen, kam von der Opposition. Die präsentierten Inhalte seien mehr Sein als Schein, so FPÖ-Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer. NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger würde hingegen eine Arbeitserlaubnis für Asylwerbende für sinnvoller halten. Es sei „reichlich zynisch“ zuerst Arbeit zu verbieten, dann zu sagen, „die hackeln nix“, und sie letztlich zu gemeinnütziger Arbeit zu verpflichten, sagte sie am Rande einer Pressekonferenz.

Die Verordnung, die vor allem die neuen Arbeitsregeln regeln soll, wurde bereits in Begutachtung geschickt. Sie regelt im Wesentlichen, in welchen Organisationen die Asylwerber zum Einsatz kommen. Klar gestellt wird dabei etwa, dass gewinnorientierte und damit in der Regel im wirtschaftlichen Wettbewerb befindliche Rechtsträger, die unter dem beherrschenden Einfluss einer Gebietskörperschaft stehen, die Menschen nicht beschäftigen dürfen.

Ukraine-Krieg

Die Niederlande wollen gemeinsam mit anderen Ländern ein Patriot-Flugabwehrsystem für die Ukraine zusammenstellen. Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren kündigte heute in Den Haag an, dass die Niederlande selbst zentrale „Kernelemente“ des Systems zur Verfügung stellen würden.

Sie rief zugleich europäische Partnerländer auf, ebenfalls Teile oder Munition zu liefern. Auf diese Weise könnte bereits sehr schnell ein komplettes Abwehrsystem der Ukraine übergeben werden.

„Ukraine kämpft auch für Europa“

Die Ministerin räumte ein, dass diese Luftabwehrsysteme in Europa knapp seien. „Aber die Ukraine kämpft auch für Europa“, sagte die Ministerin in Brüssel vor einem Treffen der EU-Verteidigungsminister. „Jeden Tag werden unschuldige Bürger durch Luftangriffe auf zivile Ziele getötet. Sie brauchen diese Patriots sehr dringend.“

Die Niederlande hatten bereits zuvor zwei dieser Luftabwehrsysteme an die Ukraine geliefert. Welche Teile sie nun abgeben wollen, ist unklar. Möglich wären etwa Radar- oder Abschussvorrichtungen.

Nach NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat sich auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell im Ukraine-Krieg für den Einsatz westlicher Waffen gegen Ziele in Russland ausgesprochen.

Borrell sagte heute am Rande eines EU-Verteidigungsministertreffens in Brüssel, das sei „nach dem Kriegsrecht durchaus möglich und kein Widerspruch“. Das Aufheben nationaler Beschränkungen werde immer wichtiger. Er begründete das unter anderem mit Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew von russischem Staatsgebiet aus.

Borrell sagte unter Anspielung auf Deutschland, einige Länder führten das Argument einer drohenden Eskalation mit Moskau an. „Aber wir müssen das Eskalationsrisiko abwägen mit der Notwendigkeit für die Ukrainer, sich zu verteidigen“, so der Spanier.

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hatte den Einsatz deutscher Waffen gegen Ziele in Russland am Wochenende erneut ausgeschlossen. Er wolle damit verhindern, dass es „zu einem Krieg zwischen Russland und der NATO kommt“, sagte er in Berlin.

Tschechien pflichtet Stoltenberg bei

Auch die tschechische Regierung reagierte zustimmend auf die Forderung Stoltenbergs. „Als angegriffenes Land hat die Ukraine mit Sicherheit alles Recht, alle Möglichkeiten zu ihrer Verteidigung zu nutzen“, sagte der liberalkonservative Ministerpräsident Petr Fiala heute in Prag. Er halte das „schlicht für logisch“.

Die Ukraine wehre sich gegen die russische Aggression und versuche, ihr Territorium und ihre Zivilbevölkerung zu schützen, so der 59-Jährige.

Wirtschaft

Galeria Karstadt Kaufhof hat die letzte große Hürde für seine Rettung genommen. Die Gläubigerversammlung stimmte heute in der Messe Essen in Deutschland dem Plan zur Sanierung der angeschlagenen Warenhauskette zu, wie Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus mitteilte.

Formell steht das Insolvenzverfahren damit vor dem Abschluss. Nach Ende der Einspruchsfrist kann das zuständige Amtsgericht Essen das Verfahren im Juni aufheben. Dann ist der Weg endgültig frei für die Sanierung des Handelsriesen und die Übernahme durch die neuen Eigentümer.

Dabei handelt es sich um die US-Investmentgesellschaft NRDC und die Beteiligungsfirma des Unternehmers Bernd Beetz, der bis 2012 Vorstandschef des Kosmetikkonzerns Coty war. Im Juli möchte Denkhaus an sie übergeben.

Deutschlandweit schließen Filialen

Die Beschäftigten haben schon jetzt weitgehend Klarheit. Das Zittern nach der dritten Insolvenz innerhalb weniger als vier Jahren hat vorerst ein Ende. Anders, als es mancher Handelsexperte vorhergesagt hatte, geht es für Galeria weiter. Dennoch zahlen Unternehmen und Beschäftigte erneut einen hohen Preis. Wieder schließen deutschlandweit Filialen, 1.400 Menschen verlieren ihren Job.

Die rund 4.600 Gläubiger müssen mit der Annahme des Insolvenzplans auf viel Geld verzichten. In den vergangenen Wochen hatten Vermieter, Lieferanten und andere Gläubiger wie der Bund Forderungen in Höhe von 886,1 Millionen Euro angemeldet. Voraussichtlich fließen nur bis zu 22,5 Millionen Euro an sie zurück.

Zahlungen aus den Ansprüchen gegen den bisherigen Eigentümer, die Signa-Gruppe des Unternehmers Rene Benko, könnten die Quote noch erhöhen. Weil vom finanziell angeschlagenen Mutterkonzern zugesagte Hilfen ausgeblieben waren, rutschte Galeria zu Jahresbeginn erneut in die Insolvenz.

Dem stationären Handel drücken die Schuhe an mehreren Stellen. Hauptsächlich geht es um neue, unfaire Konkurrenz von riesigen und vor allem billigen Onlinehändlern wie Temu und Shein aus China, deren Umsatz heuer hierzulande an der Milliarde kratzen soll.

Zudem werden die hohen Personalkosten und eine überbordende Bürokratie beklagt. Dringend müsse die Zollfreigrenze von 150 auf null Euro gesenkt werden, so der Handelsverband heute.

Die Zollfreigrenze müsse so rasch wie möglich und nicht erst wie derzeit von der EU geplant 2028 fallen. Zudem müssten sich auch die europäischen Zollbehörden rasch digital besser vernetzen, so Verbandsgeschäftsführer Rainer Will vor Medien in Wien.

„Unsere Händler sind besser – aber sie brauchen faire Regeln. Sonst wird immer derjenige zuerst ins Ziel kommen, der sich nicht an Regeln hält“, sagte Will in Richtung der chinesischen Giganten und der heimischen sowie europäischen Politik.

Zwei Milliarden Pakete pro Jahr zollfrei nach Europa

Man habe sich bereits an EU-Wettbewerbskommissarin Margarete Vestager und an Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) gewandt, so der Unternehmensvertreter. Aufgrund laut seinen Aussagen geäußerten Verständnisses der Politik und auch in Deutschland gegebenen Willens für strengere Regeln hofft Will, dass sich rasch etwas tut.

Zwei Milliarden Pakete kämen jährlich zollfrei nach Europa. Zwei Drittel davon seien falsch deklariert. Laut EU-Spielzeugverband bergen 95 Prozent der bei Temu gekauften Spielwaren ein Sicherheitsrisiko für Kinder. „Das darf nicht sein, ist aber millionenfach der Fall“, kritisierte Will. „Dem muss die Politik einen Riegel vorschieben.“

30.000 Packerln aus Ostasien kommen laut Handelsverband täglich nach Österreich. Jeweils 44 Prozent der Händler spüren laut Handelsverband einen Wettbewerbsdruck aus China bzw. gehen davon aus, dass sie ihre Kundschaft an die Plattformen verlieren.

Umwelt & Klima

Österreichs Badegewässer sind die EU-weit zweitbesten: Laut einem heute veröffentlichten Bericht der Europäischen Umweltagentur sind 96,9 Prozent der 260 untersuchten heimischen Flüsse und Seen von „ausgezeichneter Qualität“.

Blick auf den Faaker See
ORF/Christian Öser

Nur Zypern hat – wie auch im Jahr davor – noch besser abgeschnitten und erzielte 97,6 Prozent. Insgesamt erhielten 85,4 Prozent aller EU-Badegewässer (plus Albanien und Schweiz) die Bestnote des EU-Badegewässerberichts 2023.

Neben Österreich und Zypern kann man auch in Kroatien und Griechenland besonders unbesorgt baden gehen. Albanien, Polen, Ungarn und Estland liegen am unteren Ende der Rangliste mit den wenigsten „ausgezeichneten“ Gewässern.

96 Prozent der über 22.000 überprüften Badegebiete in der EU erfüllen laut Bericht die Mindestqualitätsnormen, nur 1,5 Prozent (321) wurden als „schlecht“ eingestuft. In vier EU-Ländern war die Badequalität an drei Prozent oder mehr der geprüften Orte mangelhaft: Schweden, Niederlande, Irland und Estland.

Überprüft werden vor allem potenziell schwere Krankheiten verursachende Bakterien im Wasser, weniger die allgemeine Wasserqualität.

Experten warnen vor Klimawandel

„Obwohl sich die meisten Badegewässer aus bakteriologischer Sicht in einem ausgezeichneten Zustand befinden, ist die Verschmutzung der Oberflächengewässer und des Grundwassers nach wie vor erheblich und kann sich durch das verändernde Klima noch verschärfen“, warnen die Expertinnen und Experten im Bericht.

„Eine kontinuierliche Überwachung unserer Küstengewässer, Flüsse und Seen durch die Mitgliedsstaaten wird für unsere Gesundheit sowie für die Umwelt von entscheidender Bedeutung sein, da der Klimawandel zu extremeren Wetterbedingungen führt“, sagte Leena Ylä-Mononen, Direktorin der Umweltagentur, laut Aussendung.

„Man kann sich sicher sein: Die Qualität unserer Badegewässer ist absolute Spitze“, kommentierte Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) den Bericht. „Insbesondere für das Tourismusland Österreich ist dieses Ranking eine große Auszeichnung und wichtig, um auf die ausgezeichnete Badewasserqualität in Österreich rechtzeitig vor dem Start der heiß ersehnten Bade- und Urlaubssaison hinzuweisen.“

Chronik

Eine bei einem tödlichen Unglück auf Mallorca eingestürzte Terrassenbar ist ohne Genehmigung betrieben worden. Es habe keine Lizenz für wirtschaftliche Aktivitäten im ersten Stock des Gebäudes gegeben, sagte der Bürgermeister der Inselhauptstadt Palma de Mallorca, Jaime Martinez Llabres, heute bei einer Pressekonferenz.

Feuerwehrleute vor dem eingestürzten Lokal Medusa Beach Bar in Palma, Spanien
IMAGO/nicepix.world

Bei dem Unglück waren zwei deutsche Urlauberinnen und zwei weitere Personen ums Leben gekommen und 16 verletzt worden.

Laut dem Bürgermeister verfügten die Betreiber über eine Genehmigung für eine Musikbar im Keller des Gebäudes sowie über eine Restaurantlizenz für das Erdgeschoß. „Die erste Etage war für keinerlei Aktivität zugelassen, zudem gab es keine Erlaubnis zur Nutzung der Terrasse“, sagte Llabres.

Das Unglück hatte sich am Donnerstag an der belebten Strandpromenade Calle de Cartago ereignet. Nach Angaben der Rettungskräfte brach das Lokal plötzlich in sich zusammen. Die Trümmer begruben vor allem Menschen im Untergeschoß.

Auf dem Mount Everest hat es erneut einen großen Stau gegeben – in der Todeszone auf über 8.000 Metern. Diese dichte Ansammlung von Bergsteigern und Bergsteigerinnen habe zu einer gefährlichen Situation geführt, sagten mehrere anwesende Sherpas. In der Todeszone sollte man sich nur möglichst kurz aufhalten, da dort der Sauerstoffgehalt gering ist.

Während des Staus vor einer Woche sei eine Schneekante nahe dem 8.849 Meter hohen Gipfel eingestürzt und habe mehrere Menschen mitgerissen, sagte der Bergführer und Augenzeuge Narendra Shahi Thakuri, der auch Fotos von der Menschenansammlung gemacht hatte: „Vier Leute konnten wieder hochgezogen werden, zwei verschwanden. Es war beängstigend.“

Dichte Ansammlung von Bergsteigern am Mount Everest
picturedesk.com/dpa/Narendra Shahi Thakuri

Insgesamt seien während der derzeitigen Hauptsaison auf dem Mount Everest fünf Menschen gestorben, deren Leichen auch gefunden worden seien, heißt es von der nepalesischen Tourismusbehörde. Drei weitere werden vermisst. Grund für die Staus ist die hohe Anzahl von Bergsteigern und Bergsteigerinnen, wobei viele von ihnen nicht über ausreichende Erfahrung verfügen, was zu Verzögerungen führt.

Medien

Der ORF-Israel-Korrespondent Tim Cupal ist gestern im ORF-Zentrum als Journalist des Jahres 2023 ausgezeichnet worden. Er wurde im Vorjahr von der Jury des Branchenmagazins „Österreichs Journalist:in“ auf den ersten Platz gewählt.

Cupal leiste seit Kriegsausbruch in Gaza „hervorragende, unermüdliche Arbeit“, hieß es in der Begründung. Seine Berichterstattung sei seriös und ausgewogen, so die Jury. Der ORF ist die Redaktion des Jahres.

Auch in den einzelnen Fachressorts wurde heuer wieder eine Vielzahl Preise an Journalistinnen und Journalisten des ORF vergeben. Cupal wurde zudem als Außenpolitikjournalist des Jahres geehrt. Als Chefredakteurin des Jahres ging Puls4-Infochefin Corinna Milborn hervor. Martin Thür (ORF) ist Innenpolitikjournalist des Jahres, Volker Obermayr (ORF) Wirtschaftsjournalist des Jahres.

Lebenswerkpreis an Peter Rabl

In der Kategorie Chronik war Köksal Baltaci („Presse“), in der Kategorie Kultur Günter Kaindlstorfer (ORF) erfolgreich. Die Ehrung als Sportjournalistin des Jahres sicherte sich ORF-Journalistin Kristina Inhof, die Auszeichnung als Wissenschaftsjournalist Marcus Wadsak (ORF). Medienjournalistin des Jahres ist heuer Nadja Hahn (ORF).

Renate Graber („Standard“) erhielt die Auszeichnung als Investigativjournalistin des Jahres, Ingrid Brodnig („profil“) jene als Kolumnistin des Jahres. Jürg Christandl vom „Kurier“ ging als Fotojournalist des Jahres hervor. Die Unterhaltungskategorie heimste Fritz Jergitsch von der Tagespresse ein. „Aufgefallen“ ist Ambra Schuster vom ORF.

Der Lebenswerkpreis ging heuer an Peter Rabl, der heuer seinen 75. Geburtstag feierte. Er stand so lange wie sonst niemand an der Spitze der „Kurier“-Redaktion, schrieb mit einem ORF-„Sommergespräch“ im Pool Fernsehgeschichte und sorgte mit kritischen Interviews für Aufsehen.

Rund 50 Cent erhält der ORF pro Tag und Haushalt und muss dafür seinen öffentlich-rechtlichen Auftrag erfüllen. Mit dem heute präsentierten Public-Value-Bericht dokumentiert der ORF, wie er das bewerkstelligt – heuer anhand von 50 Fragen und Antworten.

„Wir, die Qualitätsmedien, fördern den öffentlichen Dialog und bekämpfen Polarisierung, um die Teilhabe aller Gesellschaftsschichten sicherzustellen und die Vielfalt abzubilden. Angesichts dieser Herausforderungen ist ein starker österreichischer Rundfunk für das Land und die Gesundheit seiner Demokratie entscheidend“, wurde ORF-Generaldirektor Roland Weißmann in einer Aussendung zitiert.

Erklärung von Van der Bellen

Auf über 100 Seiten geben zahlreiche Personen Auskunft über die Leistungen des ORF. Online wird der Bericht um wissenschaftliche Texte, Videostatements und Interviews ergänzt – etwa mit den ZIB2-Moderatoren Armin Wolf und Margit Laufer, die zur Unabhängigkeit des ORF befragt wurden, und Raffaela Schaidreiter, die beantwortet, was ORF-Korrespondentinnen und -Korrespondenten den ganzen Tag lang machen.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen beantwortet in einem Video, warum es einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk braucht. Oft sei unklar, woher Informationen kommen. Daher sei es angesichts einer unüberschaubaren Vielzahl an Nachrichten umso wichtiger, dass es einen österreichischen Rundfunk gebe, der Österreich gehört, für alle in Österreich lebenden Menschen da sei und niemanden ausschließe.

„Information auf Augenhöhe“

Auch die Fragen „Warum überlässt der ORF die Unterhaltung nicht dem kommerziellen TV?“ und „Laufen im ORF zu viele Krimis?“ werden erörtert. Insgesamt fließen jährlich 100 Millionen Euro des ORF-Budgets in die Filmwirtschaft.

Ob es das wert ist? „Der ORF ist durch seine Investitionen ein sehr wesentlicher Wirtschaftsfaktor, jedenfalls aber der größte Identitätsstifter des Landes“, meint ORF-TV-Chefproducer Michael Krön.

Die Präsentation des Public-Value-Berichts erfolgte im Rahmen eines ORF-„DialogForums“. Dabei merkte die für Ressorts zuständige ORF-Chefredakteurin Gabriele Waldner an, dass man das Publikum auf Augenhöhe informieren wolle.

In der Vergangenheit sei man manchmal zu sehr von oben herab vorgegangen. „Wir sind mittlerweile auf einem guten Weg, können aber noch besser werden“, so Waldner. Der Public-Value-Bericht ist in zukunft.ORF.at abrufbar.

Kultur

31 Millionen Dollar (rund 28,5 Mio. Euro) hat „Furiosa: A Mad Max Saga“ von Freitag bis inklusive Memorial Day am Montag in den USA eingespielt. Es ist der schlechteste Filmstart an dem Feiertagswochende seit 1995, als Casper rund 22,5 Millionen Dollar einspielte – ohne Berücksichtigung der Inflation.

Der jüngste Ableger aus dem „Mad Max“-Universum blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück und konnte auch nur mit Müh und Not Platz eins an den Kinokassen für sich beanspruchen. Sonys Animationsfilm „The Garfield Movie“ kam nur knapp dahinter zu liegen – konnte das Feiertagswochenende an den Kinokassen aber auch nicht retten.

Schwarze Null noch entfernt

Nicht nur das US-Kinopublikum verweigerte „Furiosa“ bisher den Zuspruch. Der fünfte Teil der Filmreihe des australischen Regisseurs George Miller spielte an Kinokassen außerhalb der USA bisher rund 33,3 Millionen Dollar ein.

Um allein die Produktionskosten von rund 168 Millionen Dollar einzuspielen, liegt vor der postapokalyptischen Erzählung noch ein weiter Weg. Die weltweite Pressetour vor dem Filmstart ist dabei noch gar nicht eingerechnet.

Jubel in Cannes – Kritiken durchwachsen

Bei seiner Premiere in Cannes wurde der Film mit Anya Taylor-Joy und Chris Hemsworth in den Hauptrollen noch mit minutenlangem stehendem Applaus bedacht. Die Kritiken fielen danach aber durchwachsen aus. Während die einen die einmal mehr rohe Erzählkraft lobten, bemängelten andere ein oberflächliches Actiongemurkse.

Prequels haben es grundsätzlich schwerer als Nachfolgefilme, in denen die Geschichte chronologisch weitererzählt wird. Noch schwieriger lassen sich Prequels mit neu besetzten Charakteren erzählen, sagte der Filmexperte Shawn Robbin zu „Variety“.

„Furiosa“ erzählt die Vorgeschichte der gleichnamigen Hauptfigur, die 2015 in „Mad Max: Fury Road“ ins postapokalyptische Universum eingeführt worden war. Damals spielte Charlize Theron die zornige Kämpferin. Diesmal schlüpfte die aus der Netflix-Schachserie „Queens Gambit“ bekannte Taylor-Joy in die Rolle.

Mehr dazu in topos.ORF.at.

Panorama

Vor einer Woche hat die japanische Stadt Fujikawaguchiko an einem beliebten Aussichtspunkt zum Berg Fuji eine Sichtsperre zur Abschreckung rücksichtsloser Touristinnen und Touristen aufgestellt. Heute meldeten Beamte Sabotageakte.

Unbekannte bohrten etwa zehn Löcher in die aus schwarzem Netzgewebe bestehende Sperre, wie ein städtischer Beamter sagte. „Es ist eine Frage der Manieren. Es ist wirklich eine Schande“, sagte dieser.

Arbeiter installiert Sichtschutz
APA/AFP/Kazuhiro Nogi

Obwohl täglich sechs Stunden lang ein Wachmann im Einsatz sei, rückten Unbekannte dem Sichtschutz zu Leibe. Insgesamt habe die zweieinhalb Meter hohe und 20 Meter breite Installation aber bisher ihr Ziel erreicht, Touristinnen und Touristen auf der Suche nach einem tauglichen Fotomotiv zunehmend fernzuhalten, sagte der Beamte.

Überrannter Aussichtspunkt

Die Sichtsperre wurde errichtet, weil zu viele Menschen in die Stadt strömten, um an einer bestimmten Stelle Fotos vom Fuji zu machen – dort entsteht der optische Eindruck, als ob der Berg direkt aus dem Dach eines Supermarktes ragen würde.

Anrainerinnen und Anrainer hatten sich darüber beschwert, dass Touristinnen und Touristen auf der Suche nach der perfekten Fotogelegenheit über ihre Grundstücke trampeln, blindlings auf die Straße gehen und die Gegend mit Abfall verdrecken.

An der schwarzen Sichtsperre will Fujikawaguchiko jetzt Aufkleber mit QR-Codes anbringen, um Besucher auf andere Touristenziele in der Region hinzuweisen, darunter alternative Plätze für Fuji-Schnappschüsse.