Dormitorium

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Dormitorium des ehemaligen Benediktinerinnenkonvents von Kloster Lüne

Das Dormitorium (lat. „Schlafraum“) ist der Zellengang oder Schlafsaal eines Klosters.[1] Weitere Bedeutungen sind Ruhe- oder Grabstätte.[2]

In der Anfangszeit der Klöster schliefen alle Mönche oder Nonnen eines Klosters in einem gemeinsamen Schlafsaal, der nur mit Stroh ausgelegt war (dem Dormitorium). Nur der Abt bzw. die Äbtissin oder der Prior verfügte in der Regel über einen eigenen Schlafraum. Aus dem Dormitorium führte eine Treppe direkt in den Chorraum der Kirche. So gelangten die Mitglieder der Klostergemeinschaft für die nächtlichen Gebete schnell an ihr Ziel. In späteren Zeiten wurde das große Dormitorium auch durch Vorhänge oder Holzwände in einzelne Bettstellen unterteilt.

Bei den eremitisch und halberemitisch lebenden Orden waren dagegen von Anfang an einzelne Zellen (lateinisch cella ‚kleiner Raum‘) üblich.[3] In späteren Zeiten hatten Mönche und Nonnen in den meisten Orden eigene Zellen. Die Bezeichnung Dormitorium bezeichnete dann den Zellengang des Klosters. In manchen Orden, wie bei den Trappisten, blieb dagegen das Dormitorium als gemeinsamer Schlafsaal erhalten.

In den Vereinigten Staaten hat sich die Bezeichnung Dormitory für Studentenwohnheime erhalten.[4] Auch werden (insbesondere kurz als „Dorm“) Schlafsäle in Hostels so bezeichnet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Österreich Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale, 1856: Mittheilungen der K.K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale, Band 1, Verlag Gerold, Original von Bayerische Staatsbibliothek, S. 258 (online)
  2. Abraham Schalit: Untersuchungen zur Assumptio Mosis, BRILL Verlag, S. 165
  3. „Jeder von euch soll in seiner Zelle oder in ihrer Nähe bleiben, Tag und Nacht im Gesetz des Herrn betrachten und im Gebet wachen, wenn er nicht durch andere Beschäftigungen beansprucht wird“. Regel des Ordens der Brüder der allerseligsten Jungfrau Maria vom Berge Karmel, 1226
  4. „Dormitory, n. and adj., originally a sleeping chamber, especially a room containing many beds where monks or students sleep (1485), in American usage a residence hall at a university or college (1865). From the Latin dormitorium.“ @wordorigins.org (Memento des Originals vom 30. Dezember 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wordorigins.org, abgerufen am 26. September 2014

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: Dormitorium – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Schlafsaal – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen