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Corona-Regeln und Einschränkungen für Ungeimpfte: Laut Karl Lauterbach „nicht mehr vermeidbar“

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SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach erwartet keinen harten Lockdown zum Herbst.
SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach erwartet keinen harten Lockdown zum Herbst. (Archivbild) © Eduard Bopp/imago

Sollten die Corona-Zahlen weiter steigen und sich die Impfquote nicht deutlich erhöhen, seien nach Karl Lauterbach Einschränkungen für Ungeimpfte unvermeidbar.

Kassel – Die entspannte Phase anlässlich der Corona-Pandemie scheint sich dem Ende zu nähern: Die Fallzahlen steigen wieder - seit Ende Juni. Könnten dann ab Herbst wieder strenge Regeln drohen? SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach* hat sich dazu geäußert.

„Der Herbst wird auf jeden Fall schwieriger sein“, erklärt Lauterbach im Interview mit dem Nachrichtenportal Watson. Das sei vor allem der Delta-Variante des Coronavirus* geschuldet. Sollte die Impfquote nicht steigen, „können wir nicht zur vollständigen Normalität zurückkehren“, so der Abgeordnete.

NameKarl Wilhelm Lauterbach
Geburtsdatum, -ort21. Februar 1963, Düren (Deutschland)
ParteiSozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Politisches AmtMitglied des Deutschen Bundestages seit 2005

Strenge Maßnahmen, wie bei der Bund-Länder-Konferenz* beschlossen, könnten dann wieder erstmal zum Alltag gehören. Dazu gehört auch, dass ab dem 23. August der Zutritt zu Schulen, Restaurants, Clubs, Fitnessstudios oder ähnlichen Einrichtungen nur für Geimpfte, Genesene oder Getestete möglich ist. „Bis die Impfquote deutlich höher ist“, müssen also solche Regeln gelten meint Lauterbach.

Karl Lauterbach äußert sich zu Corona-Regeln: „Wir müssen Ungeimpfte schützen“

In diesem Zusammenhang betont Lauterbach, dass es nicht Strategie der Bundesregierung sei, „Ungeimpften das Leben schwerer zu machen.“ Vielmehr würden sich die meisten Ungeimpften ohne Einschränkungen innerhalb kurzer Zeit mit dem Coronavirus infizieren.

„Wir müssen diese Menschen schützen, die meisten von ihnen sind ja keine Querdenker – sondern haben sich einfach noch nicht zur Impfung entschlossen, weil sie nicht ausreichend oder falsch informiert sind“, ergänzt der Gesundheitsexperte. Das gelte auch für Kinder. Eine offizielle Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) fehlt bislang.

Video: Karl Lauterbach – „Ungeimpfte werden sich alle anstecken“

Corona-Pandemie: Lauterbach befürwortet Übergang zur 2G-Regel

Einen Übergang von der sogenannten 3G-Regel (Geimpft, Genesen, Getestet) zur 2G-Regel (Geimpft, Genesen) befürwortet der SPD-Politiker. „Mir als Epidemiologen wäre es lieber, wenn wir gerade für enge, schlecht gelüftete Räume schon zur 2G-Regel übergehen würden“, sagte der 58-Jährige. Dazu fehle aber bisher die politische Bereitschaft.

Vor allem sei es aber künftig bei einer hohen Corona-Inzidenz schwerer, Getestete und Geimpfte gleichzubehandeln, findet der SPD-Gesundheitsexperte. Und das, obwohl das RKI in Deutschland bislang schon fast 11.000 Impfdurchbrüche gemeldet hat - also Menschen, die trotz Impfung symptomatisch an Corona erkrankt sind. Die Symptome unterscheiden sich allerdings bei Geimpften und Ungeimpften*.

Dass es nochmal einen harten Lockdown im Herbst geben wird, erwartet Lauterbach nicht. Sollten die Fallzahlen allerdings weiterhin steigen, „werden Einschränkungen für Ungeimpfte nicht mehr vermeidbar sein.“ Einen Lockdown für Geimpfte halte Karl Lauterbach dagegen für „unmöglich“.

Viele befürchten aufgrund der steigenden Fallzahlen strengere Corona-Regeln – auch im Supermarkt*. Das müssen Verbraucher jetzt beachten. (kas) *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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