Samstag, 29. Juni 2013

Mangelhaft: Das gestrige Presse-Märchen von der Verhaftung eines Vatikan-Bischofs...

(Fortsetzung)
Man weiß gar nicht so recht, wo man eigentlich anfangen soll mit dem Richtigstellen, so viel Mist wurde da von gewissen Qualitätsmedien verzapft. Das Wichtigste: Eine Klarstellung von Radio Vatikan lag gestern bereits um 12:26 Uhr vor. Wenn man nur gewollt hätte, wären damit etliche mangelhafte Meldungen überflüssig gewesen.
Einige Medien haben inzwischen immerhin z.B. den "Bischof" zurückgenommen. Entgegen den Behauptungen in manchen Medien war der Verhaftete überhaupt kein Bischof. Er war auch nicht "der Prälat von Salerno". Der Monsignore namens Nunzio Scarano arbei-
tete überhaupt nicht für die Vatikanbank, sondern für die "APSA", eine vati-
kanische Behörde zur Immobilienverwaltung. Und dort war der "hochrangige" Mitarbeiter bis vor etwa einem Monat ein Rechnungsprüfer mit einem einzigen Untergebenen. Zum Zeitpunkt seiner Verhaftung war er aber auch dort kein Mitarbeiter mehr, weil er nach den Regeln des Vatikans schon vor Wochen bei Vorliegen eines Anfangsverdachtes vom Dienst suspendiert worden war.
Vatikansprecher Frederico Lombardi wies gestern schon vormittags in einer Presse-Erklärung darauf hin, dass man seitens des Vatikans zu jeder Zusam-
menarbeit mit den italienischen Behörden bereit sei, aber von dort "noch keine Anfragen" vorlägen.

Die dubiosen Finanztransaktionen des Prälaten sind also in keinster Weise von
der Vatikanbank veranlasst oder zu ver-
antworten. Es handelt sich nicht um dienstliche Tätigkeiten, sondern um rein private Machenschaften des Geistlichen, der offenbar einigen Freunden behilflich sein wollte, große Geldsummen am Zoll vorbei zu schmuggeln. Bezüglich der Vati-
kanbank muss allerdings mit allen nötigen Konsequenzen ermittelt werden, wie solche Machenschaften überhaupt möglich waren.
Nunzio Scarano ist immerhin Fachmann. Vor seiner Priesterausbildung war er nämlich Bankkaufmann. Es ist nur zu begrüßen, dass Papst Franziskus jetzt Druck macht, um mehr Licht in die Angelegenheit zu bringen. Im Gegensatz zu gewissen professionellen Schlagzeilen-Bastlern scheint er aber auch zu wissen, dass bis zum Beweis des Gegenteils in einem Rechtsstaat die Unschuldsver-
mutung gilt...

An die Presse-Leute: "Das war kein Heldenstück, Octavio...!" (Friedrich Schiller, Wallensteins Tod)
.
SPIEGEL-Artikel, witzigerweise von einem Herrn Schlamp verfasst
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Nachrichtenagentur Reuters... ---> KLICKEN !
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2 Kommentare:

  1. Auch bei der gestrigen Hauptnachrichtensendung des ZDF "heute" um 19:00 Uhr wurden die falschen aber doch so schönen Behauptungen vom "hochrangigen Vatikanmitarbeiter" und von einem Skandal im Vatikan mit weitaufgerissenen Augen von der Moderatorin kolportiert. Was stört es da, daß der Beschuldigte schon vor Wochen vom Dienst freigestellt war?
    Geschlampt oder absichtlich desinformiert? Ach- Hauptsache wieder ein Skandal im Kirchenstaat !
    Man könnte auf die Idee kommen, daß die Verantwortlichen in den Redaktionen schon Entzugserscheinungen hatten, zittrige Hände und den kalten Schweiß auf den Denker-(?)stirnen, nach so langer Skandalabstinenz im Vatikan- da nimmt man dann auch schon mal mit gestrecktem oder gefälschten "Stoff" vorlieb.

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  2. Helmut Schneider29. Juni 2013 um 10:17

    Gibt es eigentlich nicht mehr den juristischen Sachverhalt der üblen Nachrede? Ich frage mich auch, warum die deutschen Bischöfe nicht intensiver mit der Presse ins Gespräch kommen und dabei auch sowas thematisieren.

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