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Papst-Biograf warnt vor Kirchenspaltung: "Krieg der Päpste wird immer heißer": Streit um Priester-Ehe birgt Gefahr für Kirche
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Franziskus und Ex-Papst Benedikt
dpa/-/Vatican Media/dpa Papst Franziskus (l) und der emeritierte Papst Benedikt XVI im Kloster „Mater Ecclesiae“ in Rom.

Der Papst-Biograf und Vatikanexperte Andreas Englisch sieht nach der Debatte um die Äußerungen des emeritierten Papstes Benedikt zum Zölibat die Gefahr einer neuen Krise der katholischen Kirche.

"Diese neue Attacke gegen Franziskus von erzkonservativer Seite ist natürlich nicht lustig", sagte der Autor der "Augsburger Allgemeinen" (Mittwochausgabe). Er sei sich sicher, dass die Attacken gegen Franziskus nicht von Benedikt selbst ausgehen, betonte Englisch. "Er wird instrumentalisiert von gewissen Leuten, die Franziskus ins Unrecht setzen wollen."

Gleichwohl bestehe bei dem  Konflikt um das Zölibat eine tatsächliche Gefahr der Spaltung der katholischen Kirche. "Damit wird der Krieg der beiden Päpste immer heißer", sagte Englisch.

"Ich war im Herbst mit Papst Franziskus in Afrika. Und da hat er ganz offen wortwörtlich gesagt: ,Ich habe keine Angst vor einer Kirchenspaltung.‘ So etwas habe es in der Frühzeit der Kirche schon gegeben, dann gebe es eben eine mehr. Das hat mich umgehauen."

"Franziskus wendet Trick an"

Der Vatikan-Kenner vermutet zugleich eine klare Strategie von Franziskus in der Zölibat-Frage: "Franziskus wendet bei dem Thema einen Trick an", sagte Englisch. Ob Priester heiraten dürfen, entscheide entweder der Papst persönlich oder ein Konzil, eine Vollversammlung der Bischöfe.

"Ein Machtwort scheut er jedoch und so ein Drittes Vatikanisches Konzil würde Jahrzehnte tagen", sagte Englisch. "Also hat er mit der Amazonassynode eine Synode zu einem lokal begrenzten Gebiet einberufen – und schafft beim Zölibat eine erste große Ausnahme. Andere fragen nun: Wieso gibt es nicht auch bei uns Ausnahmen vom Zölibat? Akuten Priestermangel gibt es doch auch bei uns, ja auf der ganzen Welt!"

Einen Rücktritt des amtierenden Papstes nach Vorbild Benedikts schloss Englisch aus: "Er wird auf keinen Fall zurücktreten, niemals!", sagte der Vatikan-Kenner. "Er tickt auch nicht so: Er versteht sich als Papst der Armen und Ärmsten auf dieser Welt. Diese haben aus seiner Sicht ein Recht darauf, dass er sich so lange wie möglich für sie einsetzt."

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