Referendum abgeschmettert :
Schweizer stimmen deutlich für Ehe für alle

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Zurich Pride Parade für die Rechte der LGBTIQ*-Community Anfang September in Zürich
Alle Versuche, sich der Ehe für alle noch in den Weg zu stellen, sind gescheitert: Mit deutlicher Mehrheit haben die Schweizer in einem Referendum gegen Bedenken gestimmt.

Als einer der letzten Staaten in Westeuropa erlaubt die Schweiz die Ehe für alle. Der Vorstoß von Kritikern, die dies verhindern wollten, ist am Sonntag bei einer Volksabstimmung gescheitert. Nach einer ersten Hochrechnung des Umfrageinstituts gfs.bern eine halbe Stunde nach Schließung der Wahllokale stimmten 64 Prozent für die Ehe für alle. Bei einer Fehlermarge von drei Prozent war klar, dass sich das Ergebnis nicht mehr entscheidend ändern dürfte. Wann die Gesetzesänderung in Kraft tritt, muss die Regierung noch festlegen.

Die Gegner hatten vergeblich versucht, mit Fotos von weinenden Kindern für ihre Sache zu werben: Es gehe nicht nur um die Paare, sondern auch um das Wohl der Kinder. Sie argumentierten, dass Kinder es in sogenannten Regenbogenfamilien schwer hätten. Sie wollten insbesondere verhindern, dass schwule und lesbische Paare nun Kinder adoptieren dürfen und lesbische Frauen Zugang zur Samenspende erhalten.

Abgestimmt wurde auch über eine Initiative der Jungsozialisten, die die Reichsten im Land bei der Kapitalbesteuerung stärker belasten wollen. Zwei Drittel der Wählerinnen und Wähler lehnten das ab.