Im Lauf des Abends haben die ersten Flüchtlinge, darunter viele Familien mit Kindern, die Mozartstadt erreicht, etliche weitere Züge folgten, schilderte Hillebrand. Da es in den Nachtstunden keinen Anschluss mehr nach Deutschland gab, mussten die Menschen die Nacht am Bahnhof verbringen. Die ÖBB hielt deshalb extra den Bahnhof offen, wie Konzernsprecher Michael Braun erklärte.
Viele helfende Hände
Das Rote Kreuz und die ÖBB betreuten die Migranten, verabreichten Getränke, Obst, Decken und Hygieneartikel, schilderte ein Sprecher der Salzburger Integrations-Landesrätin Martina Berthold (Grüne), die selbst die Nacht am Bahnhof verbracht hat. Auch der stellvertretende Landespolizeidirektor Burghard Vouk war anwesend. Aber auch viele Privatpersonen leisteten Unterstützung.
Auch ein Krisenstab wurde vom Land Salzburg eingerichtet. Der Salzburger Bürgermeister Heinz Schaden erließ außerdem eine Notverordnung, die die Kostenübernahme der Versorgung der Flüchtlinge sicherstellte.
Flüchtlinge nicht mehr in Salzburg
Zu Turbulenzen kam es laut Hillebrand allerdings, als in den frühen Morgenstunden der erste Zug Richtung Deutschland einfuhr, weil alle Flüchtlinge hineindrängten. Übersetzte Lautsprecher-Durchsagen, dass schon bald weitere Züge kommen werden, beruhigten die Situation schließlich. Sämtliche Flüchtlinge haben Salzburg inzwischen wieder verlassen. Bis auf drei, die hier um Asyl angesucht haben, und drei, die medizinische Betreuung benötigten und in ein Spital eingeliefert wurden, so der Berthold-Sprecher.
Unklar ist allerdings, wie es weitergeht. Berthold wird sich deshalb heute mit Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) beraten, der Landeshauptmann Wilfried Haslauer vertritt, um gerüstet zu sein, wenn die Situation auch in den nächsten Tagen anhält.
(APA)
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