Mittwoch, 24. April 2013

Manipulierter Dialog

Im Vorfeld der Diözesanversammlung in Freiburg erfährt man hinter den Kulissen so manches interessante Detail.

Wenig überraschend ist, dass sich auf der Liste der theologischen Referenten, welche übrigens bislang nicht öffentlich ist, wohl ausschließlich "Memorandumstheologen" finden. Da wurde anscheinend sehr gezielt und von wem auch immer ausgewählt. So wird etwa das Eröffnungsreferat, wie zu vernehmen ist (hier), von den Freiburger Theologen Magnus Striet (Fundamentaltheologe, der sich auf das große Haereticum spezialisiert hat) und Peter Walter (Dogmatiker) gehalten werden.

Befremdlich mutet es auch an, dass die so genannten "Perspektivtexte", die als Grundlage dessen dienen sollen, was an der Diözesanversammlung getan und geredet werden wird, bislang ebenfalls nicht veröffentlicht wurden (nur die "Mitglieder" der Diözesanversammlung bekamen diese Texte). Aus den vor ein paar Wochen im Konradsblatt veröffentlichten Schnipseln (siehe hier) wurde aber schon ersichtlich, dass, v.a. mit der Forderung nach Frauenordination, das ganze Konstrukt auf tönernen Füßen steht. Wie man hört, ist das nicht der einzige "Hammer" in dem 66-seitigen Dokument. Rom würde sich vermutlich über ein eigenes Exemplar freuen...
Man fragt sich, welche Philosophie dahinter stehen mag, wenn man einen großangelegten und unwahrscheinlich papier- wie geldintensiven Dialogprozess forciert an dem sich "jeder" beteiligen soll (ausdrücklich sogar Leute, die NICHTS mit der Kirche zu tun haben!), man dann aber das Ergebnis dieses Prozesses und damit die Grundlage der (nicht öffentlichen!) Diözesanversammlung nicht öffentlich macht.

Wie ich aus gut informierter Quelle erfuhr, äußern inzwischen auch einige deutsche Bischöfe hinter vorgehaltener Hand sehr deutlich ihren Unmut über das Gebaren ihres Freiburger Kollegen. ich wünschte nur, die würden das mal unter sich ausdiskutieren...


Mal schauen, wie sich das entwickelt, und was hier in den nächsten Tagen passiert.


PS. Von Mitarbeitern einer der Umzugsfirmen, die für die Leerräumung der für die Diözesanversammlung ausersehenen Kirche zuständig sind, war zu vernehmen, dass sie vom Erzbischöflichen Ordinariat angefragt wurden, möglicherweise im nächsten Jahr das Prozedere erneut durchzuführen. Das ist jetzt freilich nur wilde Spekulation, aber: Liegt da schon eine weitere Diözesanversammlung im Ideenkistchen? Und ums noch weiter zu treiben: Denkt man vielleicht sogar darüber nach, das zu einer regelmäßigen Einrichtung zu machen?

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