Newsticker
Schlagzeilen, Meldungen und alles Wichtige
Die Nachrichten heute: Newsticker, Schlagzeilen und alles, was heute wichtig ist, im Überblick.
Zum Newsticker
  1. Home
  2. Politik
  3. Ausland
  4. Flammender Appell: Papst Franziskus warnt Mafia vor Qualen der Hölle

Ausland Flammender Appell

Papst Franziskus warnt Mafia vor Qualen der Hölle

„Wenn Ihr so weiter macht, geht Ihr in die Hölle“

Als erster Papst hat Franziskus mit Angehörigen von Mafia-Opfern gebetet. In einer bewegenden Rede rief er den Mafiosi zu: „Ändert Euer Leben, kehrt um, hört auf, Böses zu tun".

Quelle: Reuters

Autoplay
Bei einem Gebet für Opfer von Kriminellen hat Papst Franziskus die Angehörigen der italienischen Mafia aufgefordert, ihr Leben zu ändern. „Noch gibt es Zeit, nicht in der Hölle zu enden.“

Papst Franziskus hat am Freitagabend in Rom für die Opfer des organisierten Verbrechens gebetet. Bei einer Begegnung mit 900 ihrer Angehörigen rief er die Mafiosi in Italien zur Umkehr auf. „Ändert euer Leben, kehrt um, hört auf, Böses zu tun“, wandte er sich bei dem Gebetstreffen an die „Männer und Frauen von der Mafia“.

Zugleich sprach er den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl und seine Solidarität aus. Er äußerte den Wunsch, dass der Sinn für Verantwortlichkeit die Oberhand über Verbrechen und Korruption in aller Welt gewinne.

Mit einem eindringlichen Appell rief der Papst in dem Gottesdienst in der Kirche San Gregorio VII. nahe den Vatikanmauern die „großen Abwesenden“, die Mafiosi, zur Umkehr auf. „Ich bitte euch auf den Knien, es ist zu eurem Besten. Das Leben, das ihr führt, bringt keine Zufriedenheit, keine Freude, kein Glück.“

Denn Macht und Geld, „das ihr aus euren schmutzigen Geschäften und mafiösen Verbrechen aufgehäuft habt, ist blutiges Geld und blutige Macht, die ihr nicht in das andere Leben hinübernehmen könnt“. Sie sollten sich bekehren, „denn noch gibt es Zeit, nicht in der Hölle zu enden; und die erwartet euch, wenn ihr diesen Weg fortsetzt“.

15.000 Opfer des organisierten Verbrechens

In dem Gottesdienst betete der Papst für die rund 15.000 Opfer des organisierten Verbrechens in Italien. Nach Lesungen und Schweigeminuten wurde eine lange Liste mit rund 800 Namen verlesen, darunter von 80 Kindern.

„Die hier Anwesenden haben unterschiedliche Geschichten, aber sie alle sehnen sich nach Wahrheit und Gerechtigkeit – ein Wunsch, der für viele noch lebendig und zerreißend ist“, sagte Don Luigi Ciotti in seiner Begrüßung an den Papst. Der Geistliche hatte mit seiner Organisation Libera den Papst zum jährlichen „Tag der Erinnerung und des Einsatzes“ gegen Mafia, Camorra und andere Verbrecherorganisationen eingeladen.

„Stellen wir dem Schrei des Schmerzes über unsere Lieben das Wort des Lebens entgegen“, sagte Ciotti. Es seien Menschen getötet worden, die mutig gegen das organisierte Verbrechen in Form von Korruption, Erpressung, Drogenhandel und Zwangsprostitution aufgetreten seien, aber auch zufällige Passanten.

Zudem seien Geistliche ermordet worden, sagte Ciotti. Kirchenvertreter wie Don Pino Puglisi hätten durch kirchliche Sozialarbeit gegen diese Form der Kriminalität gekämpft. Bis heute würden 70 Prozent der Angehörigen nicht die volle Wahrheit über die Opfer kennen.

Papst Franziskus 365 Tage im Amt

Der Argentinier sorgt seiner seit Wahl für Aufruhr im Vatikan. Er gibt sich bescheiden und volksnah. Seinen ersten Jahrestag begeht er dementsprechend ruhig - er hat sich zur Meditation zurückgezogen.

Quelle: Reuters

KNA/jw

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema