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Die Polizei nahm den Radfahrer fest, er muss sich nun wegen eines tätlichen Angriffs und Nötigung verantworten.

© Ottmar Winter

Notarzt blockiert, Sanitäter beleidigt: Radfahrer behindert Rettungswagen in Berlin – Patientin stirbt in Klinik

Ein Radfahrer hat am Montag ein Rettungsauto aufgehalten und die Einsatzkräfte bedroht. Diese transportierten eine ältere Frau, die im Anschluss verstarb.

Ein Radfahrer hat am Montagvormittag Rettungskräfte bei einem Einsatz im Märkischen Viertel behindert und beleidigt. Das teilte die Polizei am Dienstagnachmittag mit.

Ein Rettungswagen und ein Notarzt der Berliner Feuerwehr waren in den Senftenberger Ring zu einem Seniorenheim gerufen worden, um eine 92-Jährige zu reanimieren, was den Einsatzkräften auch gelang. Anschließend sollte die Frau in eine Klinik gebracht werden.

Als die beiden Fahrzeuge um kurz vor elf Uhr vom Gelände fahren wollten, wurden sie von einem Radfahrer behindert, der ihnen die Fahrbahn nicht freigeben wollte. Der Rettungswagen schaltete das Martinshorn an und überholte den Fahrer, der Notarztwagen wollte mit eingeschalteter Sirene ebenfalls überholen, der Radfahrer, der auf der Fahrbahnmitte fuhr, ließ diesen jedoch nicht vorbei.

Der Fahrer des Rettungswagens bremste nun wieder ab, damit das ihm folgende Einsatzfahrzeug aufschließen konnte. Dabei sei der 50-jährige Radfahrer mit dem Rettungswagen zusammengestoßen und habe nach Angaben der Polizei über Schmerzen geklagt.

Im Anschluss habe er die Fahrertür des Krankenwagens aufgerissen und angefangen, den Sanitäter zu beleidigen. Danach versuchte er die Hecktür zu öffnen, was die Besatzung aber verhindern konnte.

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Eine Weiterfahrt war nicht möglich, der Notarzt kümmerte sich währenddessen um die Patientin, da sich deren Gesundheitszustand zwischenzeitlich wieder verschlechtert hatte. Die inzwischen gerufene Polizei nahm den Radfahrer fest, sodass die Frau ins Krankenhaus gebracht werden konnte. Dort verstarb die Frau später, teilten Mitarbeiter der Klinik mit.

Ob das Verhalten des 50-Jährigen und der dadurch längere Transport ins Krankenhaus Einfluss darauf hatten, müssen die Ermittlungen der Polizei ergeben. Nachdem die Personalien des Mannes festgestellt wurden, konnte er seinen Weg fortsetzen. Er muss sich nach Abgaben der Polizei wegen tätlichen Angriffs und Nötigung verantworten. (Tsp)

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