Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen zwei Freiburger Fußballfans wegen mutmaßlicher Beleidigung eines AfD-Politikers mehreren Berichten zufolge eingestellt. Gegen die zwei Beschuldigten gebe es "keinen begründeten Verdacht", zitiert unter anderem die WDR-Sendung Sport inside aus einer Begründung der Staatsanwaltschaft Freiburg zur Einstellung der Ermittlungen. Den beiden Fußballfans war vorgeworfen worden, zu Beginn der vergangenen Saison beim Spiel des SC Freiburg gegen den FSV Mainz ein Transparent hochgehalten zu haben, auf der sie den Freiburger AfD-Stadtrat Dubravko Mandic als Nazi bezeichneten.

Die Fans hatten sich gegen einen Stadionbesuch des AfD-Politikers gewehrt. "Mandic du Nazi verpiss dich!", stand auf dem Plakat. Die Staatsanwaltschaft hält den Schriftzug dem Bericht zufolge zwar für "herabsetzend". Die Äußerung sei jedoch durch Paragraf 193 des Strafgesetzbuchs gerechtfertigt, "weil sie sich als Wahrnehmung berechtigter Interessen durch die Beschuldigten im öffentlichen Meinungskampf darstellt", hieß es.

Mandic wird innerhalb der AfD dem rechten Rand zugeordnet

Die Äußerung stelle "erkennbar eine Reaktion auf das politische Auftreten des Geschädigten Mandic im Allgemeinen und im Besonderen auf dessen vorangegangene Ankündigung, das Heimspiel des SC Freiburg besuchen zu wollen, dar", führte die Staatsanwaltschaft aus, wie Sport inside weiter berichtete. Die Behörde habe sich dabei etwa auf YouTube-Videos des AfD-Politikers bezogen und darauf verwiesen, dass zahlreiche weitere polemische Äußerungen "bekannt" seien. Mandic werde innerhalb der AfD "politisch dem rechten Rand zugeordnet", schrieb die Staatsanwaltschaft laut dem Bericht.

Wie die Badische Zeitung berichtete, stammen die beiden Beschuldigten aus dem Umfeld der Fanvereinigung Corrillo. In einer Mitteilung reagierte die Vereinigung erfreut auf die Einstellung der Ermittlungen. Zugleich kritisierte Corrillo das Vorgehen der Polizei und den Umgang mit den Beschuldigten.