Polizeischutz: Kölns teuerster Zeuge wird schon 9 Monate bewacht

Er soll zwei Verbrecher in den Knast bringen +++ Aber beide sind aus der U-Haft frei +++ Und sollen sein Leben bedrohen

Von: Von GEORGIOS XANTHOPOULOS und Mario Jüngling

Er ist der wichtigste Zeuge der Staatsanwaltschaft. Denn er soll zwei Schwerverbrecher hinter Gitter bringen. Aber das hat seinen Preis.

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Seit neun Monaten wird „SP“ von der Polizei bewacht. „SP“ steht für Schutzperson, so nennen ihn seine Bewacher. Zu zwölf Mann sind sie für sein Leben verantwortlich. Tag und Nacht.

Ein Ermittler: „Sein Leben wird bedroht, und wir brauchen ihn, damit die Haupttäter verurteilt werden können.“ Aber die mussten vor neun Monaten aus der U-Haft entlassen werden. Und die Anklage ist noch nicht fertig.

Im September berichtete BILD erstmals über diesen Krimi. Und noch immer darf „SP“ nicht ohne Personenschutz das Haus verlassen.

WAS FÜHRT DIESER KÖLNER FÜR EIN LEBEN?

BILD hat ihn zufällig getroffen, diesmal mitten in der Stadt. Er ist Handwerker und geht hier seinem Job nach. Keiner seiner Kollegen weiß, wer der Mann wirklich ist. Nur seine „Schatten“, die auf der Straße die Gegend unauffällig observieren.

Die Kölner Polizei darf kaum etwas zu dem Fall sagen: „Eine Gefährdungsanalyse hat ergeben, dass der Mann weiterhin geschützt werden muss.“

Und deshalb ist er mittlerweile Kölns teuerster Zeuge: Überwachungen dieser Art kosten circa 200 000 Euro im Monat, bis jetzt demnach 1,8 Millionen Euro. Und einen Prozess-Termin gibt es noch nicht.

Aber wie soll es nach seiner Aussage weiter gehen?

BILD fragte beim Landeskriminalamt in Düsseldorf nach. Die knappe Antwort: „Aus Sicherheitsgründen können wir nichts sagen.“ Möglich, dass er eine neue Identität bekommt, ein neues Leben, ein neues Haus. In Köln musste er bereits drei Mal umziehen.

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