Chronik

Millionenbetrug mit CoV-Soforthilfen

Eine internationale Polizeiaktion gegen Millionenbetrüger hat sich bis nach Oberösterreich erstreckt. In Frankenmarkt wurde ein 42-jähriger Rumäne festgenommen. Er und seine Komplizen sollen in Deutschland Coronavirus-Soforthilfen in Höhe von 2,3 Millionen Euro ergaunert haben, 800.000 Euro seien bereits ausgezahlt worden.

Die Festnahme erfolgte im Zuge von Razzien, die im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen ihren Ausgang nahmen. Laut Staatsanwaltschaft Wels wurden insgesamt zwölf Hausdurchsuchungen durchgeführt, wobei jene, die im eigenen Gerichtssprengel in Frankenmarkt stattfand, den 42-Jährigen betraf, der von den deutschen Behörden per Europäischen Haftbefehl (EuHB) gesucht wurde. Dabei wurden auch diverse Unterlagen insbesondere in Form von Datensticks sichergestellt. Laut AFP kam es in Nordrhein-Westfalen und Österreich zu insgesamt vier Festnahmen, die Delikte der Steuerhinterziehung und Urkundenfälschung werden den Verdächtigen laut Kölner Staatsanwaltschaft ebenfalls vorgeworfen, die Schadenssumme beläuft sich auf rund eineinhalb Millionen Euro.

Falsche Angaben im Onlineverfahren gemacht

Laut Staatsanwaltschaft sollen mehrere Beschuldigte rumänischer Staatsangehörigkeit seit April 2020 Coronavirus-Hilfen von der Bezirksregierung Düsseldorf bezogen haben. Dazu hätten die Tatverdächtigen falsche Angaben im Onlineverfahren gemacht. Zusätzlich sollen sie aus Rumänien stammende Familienmitglieder dazu bewegt haben, ebenfalls Soforthilfen über das Internet zu beantragen. Das „Gesamtsubventionsvolumen“ der beantragten Coronahilfen liegt der Staatsanwaltschaft zufolge bei 2,3 Millionen Euro, von denen etwa 800.000 Euro ausgezahlt worden sein sollen. Zusätzlich sollen mehrere Beschuldigte seit Mai 2013 unberechtigt Kindergeld bezogen haben. Die entsprechenden Anträge hätten sie mit gefälschten Ausweisen und Meldebescheinigungen gestellt.

Ermittlungen gegen 13 Beschuldigte

In den Morgenstunden des Mittwochs durchsuchten der Zoll und die Polizei 15 Wohnungen in Köln, Bergheim, Krefeld, Essen und eine Lagerhalle in Pulheim – die Hausdurchsuchungen in Österreich betrafen neben Frankenmarkt die Landeshauptstadt Linz. Insgesamt werde laut deutscher Behörden gegen 13 Beschuldigte ermittelt.