Ökumenisches Heiligenlexikon

Marokkanische Märtyrer

4 Gedenktag katholisch: 16. Januar
Fest im Bistum Tanger und im Orden der Franziskaner-Observanten
gebotener Gedenktag im Kapuzinerorden
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum Sevilla: 15. Januar

Ordensmänner, (Priester), Märtyrer
um 1220 in Marrakesch in Marokko


Bild in der Kirche San Francesco in San Gemini
Bild in der Kirche San Francesco in San Gemini

Berard von Carbio und seine vier Gefährten, die Priester Otho und Petrus - mit dem Beinamen Giminiano genannt, weil er aus San Gemini stammte - sowie Adjutus und Accursius waren fünf Minderbrüder, die von Franziskus 1219 zur Verbreitung des Christentums nach Marokko geschickt wurden; dort sollten sie zuerst den Herrscher Miramolim bekehren.

Bild in der Kirche San Lorenzo Maggiore in Neapel
Bild in der Kirche San Lorenzo Maggiore in Neapel

Weil sie gehört hatten, dass der portugiesische Königssohn Pedro sich diesem verdingt hatte und dort mit eigener Kapelle und Beichtvater lebte, gingen sie zuerst an den portugiesischen Königshof nach Coimbra, um sich dort zu informieren und ein Empfehlungsschreiben ausstellen zu lassen. Auf der Anreise aus Italien starb der Anführer der Gruppe, Vidal, im Franziskanerkloster in Madrid. Nachdem sie in Coimbra wohlwollend aufgenommen worden waren, beteiligten sie sich in Sevilla an Aktionen gegen den maurischen Herrscher, um so Erfahrungen zu sammeln, und setzten dann nach Marokko über.

Die Koubba, das Grab- und Heiligendenkmal der Almoraviden-Dynastie in Marrakech, errichtet um 1120, 1948 wieder entdeckt und dann ausgegraben
Die Koubba, das Grab- und Heiligendenkmal der Almoraviden-Dynastie in Marrakech, errichtet um 1120, 1948 wieder entdeckt und dann ausgegraben

Sie gingen dort zunächst zu Prinz Pedro, der sie zur Vorsicht ermahnte, aber dessen ungeachtet gingen sie furchtlos zu Sultan Miramolim nach Marrakesch, traten dort ungeschützt mit ihrem missionarischen Anliegen auf, trafen auf heftigen Widerstand, wurden eingekerkert und schwersten Misshandlungen ausgesetzt. Der Sultan persönlich spaltete ihnen den Schädel und ließ ihnen dann noch den Kopf abschlagen.

Reliefs mit Accursius (links), Bernhardin von Siena (Mitte) und Otho, in der Kirche Santa Chiara in Neapel
Reliefs mit Accursius (links), Bernhardin von Siena (Mitte) und Otho, in der Kirche Santa Chiara in Neapel

Ihre Gebeine wurden von Prinz Pedro aufgesammelt und heimlich nach Portugal zurückgebracht; dort wurden sie feierlich in Coimbra in der Kirche Santa Cruz bestattet. Die Überlieferung erzählt, dass sie eigentlich in der (alten) Kathedrale bestattet werden sollten, aber das Zugtier des Leichenwagens beharrlich die Kirche Santa Cruz ansteuerte.

Kanonisation: Berard und seine Gefährten waren die ersten Märtyrer des Franziskanerordens, sie wurden am 7. August 1481 von Papst Sixtus IV. heiliggesprochen.
Patrone des Bistums Rabat

Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon

Kirche und Kloster Santa Cruz in Coimbra sind dienstags bis samstags von 9 Uhr bis 17 Uhr - samstags mit Mittagspause von 12 Uhr bis 14 Uhr, sonntags erst ab 16 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt ist frei. (2015)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 08.06.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• http://www.mensageirosantoantonio.com/messaggero/pagina_articolo.asp?IDX=82IDRX=16
• Infoblatt in der Kirche Santa Cruz in Coimbra
• https://it.wikipedia.org/wiki/San_Gemini#Storia - abgerufen am 18.06.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.


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