Starkes Zeichen von Monsignore Robert Kleine (52): Stadtdechant protestiert mit „Maria 2.0“
Köln – Starkes politisches Zeichen vom Kölner Stadtdechant Monsignore Robert Kleine (52). Der katholische Priester und Vorsitzende des Caritasrates reihte sich am Sonntag Mittag in die Menschenkette der Bewegung von „Maria 2.0“ ein.
Die Bewegung fordert unter anderem den Zugang von allen gefirmten Katholiken zu allen Ämtern der Kirche (im Klartext: die Priesterweihe für Frauen) und die Aufhebung des Pflichtzölibats. Dass Monsignore Kleine sich an der Menschenkette beteiligte, gab großen Applaus der nach Angaben der Bewegung rund 800 Frauen und Männer, die den Dom und ihre Kirche symbolisch „umarmten“. Eine Menschenkette der Liebe, aber auch des Protests.
„Auch ich bin für einen Wandel der Kirche, doch ich möchte keinen Riss. Wir müssen doch im Dialog bleiben“, so Robert Kleine zu BILD. „Allerdings teile ich auch nicht alle Forderungen der Bewegung.“
Trotzdem ganz schön mutig! Denn der mächtige Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki verurteilt die Forderungen der Frauen vor allem beim Priesteramt heftig. Die wiederum sehen das gelassen.
Wir erwarten Respekt
„Auf Gottes großer Wiese ist genug Platz für alle und für viel Dialog“, so Ute Hücker vom Katholischen Deutschen Frauenbund zu BILD. „Wir erwarten vor allem von allen Respekt.“
Im Gebet hieß es später: „In der Kirche von morgen gibt es kein OBEN und UNTEN, nicht Männer und Frauen, nur Menschen...“
Die Aktion jetzt war die Antwort auf die konservative Bewegung „Maria 1.0“. Die hatte am letzten Sonntag Blumen für die Gottesmutter Maria vor dem Dom abgelegt und lehnt die Forderung, dass auch Frauen zu Priesterinnen und Diakoninnen geweiht werden sollen, vehement ab.
Die Bewegung „Maria 2.0“ macht am Montag (16.30 Uhr) weiter: Mit einer Prozession von Groß St. Martin zum Dom und einem Gebet auf der Domplatte.