kfd fordert Priesterweihe für Frauen

„Theologische Fragen geklärt“


Kirchlicher Feminismus: Frauen wollen Macht.
Kirchlicher Feminismus: Frauen wollen Macht.

Von Uwe Lay

Anzei­ge

End­lich ist es soweit, stolz mel­det die qua­si offi­zi­el­le Inter­net­sei­te der Deut­schen Bischofs­kon­fe­renz, daß die „Katho­li­sche Frau­en­ge­mein­schaft Deutsch­lands“ das Frau­en­prie­ster­tum for­dert. „Theo­lo­gi­sche Fra­gen geklärt.“ Wie das? 

„Die KFD läßt uns nun doch stau­nen ob ihrer theo­lo­gi­schen Kom­pe­tenz: Ihre For­de­run­gen begrün­det die kfd unter ande­rem mit dem im Grund­ge­setz und der UN-Men­schen­rechts­char­ta ver­an­ker­ten Recht auf
Gleich­be­rech­ti­gung von Mann und Frau. Es sei weder nach­voll­zieh­bar
noch akzep­ta­bel, dass Frau­en bestimm­te Lei­tungs­po­si­tio­nen, Dien­ste und
Ämter inner­halb der Kir­che auf­grund ihres Geschlech­tes ver­wehrt
wer­den. ‚Der Aus­schluss von Frau­en wider­spricht unse­rer Gesell­schaft im Hin­blick auf Gleich­be­rech­ti­gung und Demo­kra­tie und muss kor­ri­giert wer­den‘, heißt es in dem Papier.“

Soweit Katho​lisch​.de am 21.6.2019.

Ach, was waren das noch für vor­kon­zi­lia­re Zei­ten, als die Fra­ge der Legi­ti­mi­tät theo­lo­gisch dis­ku­tiert wer­den muß­te im Hören auf die Hl. Schrift und die Leh­re der Kir­che, als gäbe es da einen Gott, der durch sei­nen Sohn sei­ne Kir­che gestif­tet und ihr eine ihm geneh­me Ord­nung der Kir­che gab! 

Aber jetzt ist eben alles ganz anders: Die ober­ste Norm für die Ord­nung der Kir­che ist das Grund­ge­setz des Staa­tes und die UN-Men­schen­rechtscharta. Die Ord­nung der Kir­che muß unse­rer Gesell­schafts­ord­nung ent­spre­chen und da die demo­kra­tisch und gleich­be­rech­tigt ist, muß die Kir­che auch so orga­ni­siert sein! Das ver­lan­ge das Frauenpriestertum. 

Die KFD ver­leug­net so der Kir­che das Recht, gemäß ihrer Beson­der­heit als reli­giö­se Insti­tu­ti­on sich selbst­be­stimmt eine Ord­nung zu geben. Dem Ide­al des tota­li­tä­ren Staa­tes ver­pflich­tet ver­lan­gen die­se Frau­en die Gleich­schal­tung der Kir­che mit dem Staat: So wie der Staat so muß auch die Kir­che sein! 

Der Staat des Grund­ge­set­zes ist aller­dings nicht so tota­li­tär: Er erlaubt der Kir­che ein Eigen­recht, ihr Inne­res gemäß ihrer Beson­der­heit zu regeln. 

Unter dem Begriff des Ten­denz­schutz­be­trie­bes sub­su­mier­bar heißt das, daß obgleich nie­mand ob sei­ner Reli­gi­on dis­kri­mi­niert wer­den darf, Kir­chen es erlaubt ist, Stel­len­aus­schrei­bun­gen vor­zu­neh­men, in denen die Mit­glied­schaft in der Kir­che als Bedin­gung für Bewer­ber auf­ge­führt wer­den darf. Sonst könn­te sich ja ein Athe­ist auf eine aus­ge­schrie­be­ne Pfarr­stel­le bewer­ben und er dürf­te dann nicht ob sei­nes Athe­is­mus abge­lehnt werden.

Aber die­se „katho­li­schen“ Frau­en sehen das anders: Für sie ist nicht Gott, nicht Jesus Chri­stus, nicht die Leh­re der Kir­che die ober­ste Norm son­dern das staat­li­che Grund­ge­setz und die Men­schen­rechts­char­ta der UN! Was hat das aber mit Theo­lo­gie zu tun? Nichts. Aber wozu braucht die Katho­li­sche Kir­che schon Theo­lo­gie? Wir leben in demo­kra­ti­schen Zei­ten und da gilt nun mal, daß Gott kein Argu­ment ist, son­dern daß allein zählt, was die Mehr­heit der Katho­li­ken will. 

Eine Fra­ge drängt sich nun aber auf! 

Reden wir mal mit den kdf-Frau­en auf deren Niveau: Wenn ich der Über­zeu­gung wäre, daß der beste Bei­trag zum Kamp­fe gegen die sog. Kli­ma­ka­ta­stro­phe der Aus­bau der Atom­kraft­wer­ke sei, die beste Wirt­schafts­ord­nung die der Plan­wirt­schaft, wäre es dann nicht mehr als ver­rückt, wür­de ich Par­tei­mit­glied der „Grü­nen“ oder der F.D.P wer­den? War­um sind dann die Füh­rungs­kräf­te die­ser Frau­en­ge­mein­schaft über­haupt Mit­glied in der Katho­li­schen Kir­che, wenn all das, was sie sich wün­schen und für was sie sich enga­gie­ren im Pro­te­stan­tis­mus erfüllt ist? War­um soll die Katho­li­sche Kir­che ent­ka­tho­li­siert und ver­pro­te­stan­ti­siert wer­den, wenn es doch schon die pro­te­stan­ti­schen „Kir­chen“ gibt? War­um las­sen die­se Frau­en die Katho­li­sche Kir­che nicht katho­lisch sein und fin­den eine neue Hei­mat da, im Pro­te­stan­tis­mus, wo sie gei­stig schon längst sich behei­ma­tet haben?

Es muß aber fest­ge­stellt wer­den, daß eine demo­kra­ti­sche Mehr­heit der Katho­li­ken die Ent­ka­tho­li­sie­rung und die Ver­pro­te­stan­ti­sie­rung der Kir­che wün­schen, ja daß selbst Bischö­fe Zustim­mung signa­li­sie­ren, auch wenn sie befürch­ten, daß das Frau­en­prie­ster­tum noch nicht in der gan­zen Kir­che durch­setz­bar sei und es in die­ser Fra­ge kei­nen deut­schen Son­der­weg geben könne. 

Gott hat uns ver­hei­ßen, daß er sei­ne Kir­che erhal­ten und bewah­ren wird wider alle Angrif­fe des Fein­des . Was aber, wenn die Kir­che sich selbst abschaf­fen will, indem sie sich völ­lig verprotestantisiert? 

Text: Uwe Lay
Bild: Dom­ra­dio (Screen­shot)

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!