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Rentenpaket Wer 2019 alles mehr Rente bekommt

Die Mütterrente bringt bringt vor allem Frauen mehr Rente
Die Mütterrente bringt bringt vor allem Frauen mehr Rente
© FatCamera / Getty Images
In diesem Jahr tritt das Rentenpaket der Bundesregierung in Kraft. Dazu zählt nicht nur die Mütterrente, auch für andere Personengruppen gibt es Verbesserungen.

Das Rentenpaket der Bundesregierung bringt Millionen Müttern mehr Rente, verbessert die Bedingungen für Erwerbsgeminderte, die neu in Rente gehen und entlastet Geringverdiener beim Beitrag. Aber wie viel Rentenplus kommt tatsächlich im Portemonnaie des Einzelnen an? "Finanztest" hat es anhand von Beispielen ausgerechnet.

Mütterrente

Erziehungszeiten wirken sich positiv auf die Rente aus. Wie stark, hängt vom Geburtsdatum des Kindes ab. Für Kinder, die vor 1992 ein Kind bekommen haben, werden derzeit zwei Erziehungsjahre angerechnet (das entspricht zwei Entgeltpunkten bei der Rente), für später Geborene sind es drei Jahre beziehungsweise drei Entgeltpunkte. Diese Lücke wird mit der Reform der Mütterrente nun etwas geschlossen. Für Geburten vor 1992 werden nun 2,5 statt 2 Entgeltpunkte angerechnet.

Die monatliche Rente erhöht sich dadurch laut "Finanztest" pro Kind um rund 16 Euro. Mütter im Westen bekommen nun 80 statt bisher 64 Euro, im Osten sind es 77 statt 61 Euro für jedes Kind. Die Erziehungszeiten werden nur demjenigen Elternteil zugerechnet, der sich überwiegend um die Erziehung kümmert. Das kann auch der Vater sein, in der Praxis fließen die durch Erziehungszeiten erzielten Renten derzeit zu 98,6 Prozent an Frauen. Daher hat sich der Begriff Mütterrente durchgesetzt.

Erwerbsminderungsrente

Wer wegen Krankheit nicht mehr arbeiten kann, erhält eine Erwerbsminderungsrente. Bis 2017 wurden solche Neurentner so gestellt, als ob sie bis 62 Jahre gearbeitet und Rentenbeiträge gezahlt hätten. 2018 wurde das Niveau auf 62 Jahre und drei Monate leicht angehoben. 2019 erfolgt nun ein großer Sprung auf 65 Jahre und acht Monate.

Eine 50-jährige Angestellte mit einem Bruttogehalt von 2367 Euro, die 2019 in die volle Erwerbsminderungsrente geht, erhält 1021 Euro im Monat, rechnet "Finanztest" vor. Würde die gleiche Person schon 2018 in Erwerbsminderungsrente gehen, erhielte sie nur 947 Euro - und das auch im kommenden Jahr, weil der höhere Wert nur für Neurentner gilt. Bis 2031 steigt die Zurechnungszeit auf 67 Jahre. Allerdings bekommen nur die wenigsten die volle Erwerbsminderungsrente, weil in der Regel Abschläge von bis zu 10,8 Prozent anfallen. Die tatsächliche Erwerbminderungsrente für Menschen, die sie 2017 erstmals bezogen, lag im Schnitt bei 716 Euro.

Geringverdiener und Teilzeitkräfte

Wer weniger als 1300 Euro im Monat verdient, muss ab 2019 etwas weniger in die Rentenkasse zahlen, ohne Einbußen bei der Rente zu erleiden. Für Einkommen zwischen 450 und 850 Euro fällt bereits jetzt weniger als der reguläre Beitragssatz von 9,3 Prozent an - dies wird nun ausgeweitet. Für einen Arbeitnehmer mit 600 Euro Einkommen bedeutet dies, dass er ab 1. Juli 16,91 Euro monatlich weniger für die Rente zahlen muss, rechnet "Finanztest" vor. Bisher beträgt die Ermäßigung für ihn 12,83 Euro.

Mehr Rente für alle

Unabhängig von der Rentenreform gibt es ab Juli 2019 für alle Rentner mehr Geld. Im Westen steigen die Renten voraussichtlich um 3,18 Prozent, im Osten um 3,91 Prozent. Ein Durchschnittsrentner mit 45 Jahren Beitragszeit (der sogenannte Eckrentner) erhält dadurch 45 Euro mehr im Monat.

Noch ausführlichere Informationen zum Rentenpaket gibt es unter www.test.de 

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