Papst-Kommentar :
Heilige Einfalt

Jürgen Kaube
Ein Kommentar von Jürgen Kaube
Lesezeit: 2 Min.
Papst Franziskus bei einer Audienz im Vatikan
Papst Franziskus möchte das Vaterunser umtexten lassen. Ein Vater führe nicht in Versuchung – sondern nur der Satan. Wer aber hat den wohl zugelassen?

Wer noch nicht abgefallen ist, der mag jetzt versucht sein, es zu tun: nicht vom Glauben, aber von dem an die Weisheit seines höchsten Repräsentanten. Der Papst möchte das Vaterunser neu übersetzen lassen. Denn die Bitte „Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen“ gefällt ihm nicht. Gott, hat er gerade mitgeteilt, führe nicht in Versuchung, das tue nur der Satan. Also sei es richtiger, Gott zu bitten: „Lass mich nicht in Versuchung geraten“. Sancta simplicitas, halten zu Gnaden. Was wäre denn der Unterschied zwischen „in Versuchung führen“ und „nicht in Versuchung geraten lassen“?

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