Ist das die einfachste Krippe der Schweiz?

Aktualisiert

Heiden ARIst das die einfachste Krippe der Schweiz?

Sechs Holzprügel, beschriftet mit Jesus, Esel, Maria, Josef, König und Schaf. Sie stehen vor der Kirche in Heiden AR und sorgen einerseits für Lacher, aber auch für Empörung.

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Nein, kitschig ist sie wirklich nicht. Aber stellt man sich so wirklich eine Weihnachtskrippe vor? Normalerweise zeigt sie doch die Geburt Jesu im Stall mit richtigen Figuren. Dazu gehören Maria und Josef, die drei Könige und Tiere.

«Eine Krippe für Minimalisten», titelte rheintaler.ch am Donnerstag. Die Krippe sei auf das Wesentliche beschränkt, schlicht, auffällig und die Phantasie beflügelnd. Während die einen darüber lachen können, heisst es in einem Kommentar zur Story: «Einfach nur traurig. Man hat keine Ehrfurcht mehr vor Gott.»

Oder ist diese Krippe vielleicht noch gar nicht fertig? «Nein, es handelt sich nicht um Holzprügel, aus denen erst noch Krippenfiguren geschnitzt werden sollen», erklärt Albert Kappenthuler (60), Pfarreileiter der Pfarrei Heiden-Rehetobel im Kanton Appenzell Ausserrhoden. «Die Installation stand letztes Wochenende vor dem Eingang der katholischen Kirche, da im Pfarreizentrum eine Krippenausstellung statt fand.» Über 100 Krippen wurden ausgestellt, solche zum Innehalten, aber auch welche zum Schmunzeln, heisst es auf dem Flyer zu Ausstellung.

Inspiration aus dem Web

Organisiert wurde die Ausstellung von Seelsorger Niklaus Züger (63). Von ihm stammt auch die minimalistische Krippe am Eingang. «Im Internet bin ich auf eine simple Krippe aus kleinen, angeschriebenen Holzstückchen gestossen. Davon habe ich mich inspirieren lassen.» Die Installation hätten viele interessant gefunden, einige sagten jedoch auch, dass sie sich eine Krippe überhaupt nicht in dieser Art vorstellen.

Krippenfiguren schnitzen aus den Holzprügel sei wohl nicht möglich: «Es handelt sich nicht um wertvolles Holz. Vor Heiligabend werden wir die Krippe vermutlich nochmals aufstellen, danach wird das Holz vermutlich verfeuert.»

Manche haben sie in der warmen Stube, andere stellen sie aus. Seit Anfang Dezember können unter anderem im historischen Museum in Bern Webernihnachts-Krippen angeschaut werden.

Grosse Diversität bei Krippen

An der Ausstellung waren auch rund 30 Krippen zu sehen, die nicht aus Europa stammen. Das sei sehr interessant gewesen. Die gezeigten Krippen wurden von Personen aus der Region für die Ausstellung zur Verfügung gestellt. «Viele freuten sich, dass sie ihre Krippe einem grösseren Publikum zugänglich machen konnten.»

Das tun auch zahlreiche User im Web. Sie zeigen ihre Krippenbilder, wie etwa diese:

Weitere kuriose Krippen sehen Sie oben in der Bildstrecke.

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