"Wenn ihr begriffen hättet, was das heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer, dann hättet ihr nicht Unschuldige verurteilt"

Matthäus-Evangelium, Kapitel 12, Vers 7

Klasse , einfach klasse! Regt zum Nachsinnen an.
Ich befürchte, dass es tatsächlich Katholiken gibt, die Andersgläubige egal welcher Religion oder Konfession genau so behandlen oder behandeln würden... und sei es in anderen Belangen ... Aber zum Glück – so hoffe ich zumindest – dürfte die Mehrheit hier anders denken. Hoffentlich! Aber wie heißt es so schön: "Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt!"

Erinnert mich übrigens auch ein wenig an Pfingsten und an die Geistausgießung, wo manche erst lernen mussten, dass der Geist weht, wo er will. Besonders passend finde ich aber:

Lukas Kapitel 18 Vers 9 bis 14: "Er sagte aber auch zu etlichen, die sich selbst vertrauten, daß sie gerecht seien, und die übrigen verachteten, dieses Gleichnis: (Matthäus 5.6) (Römer 10.3) 10 Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein Pharisäer, der andere ein Zöllner. 11 Der Pharisäer stellte sich hin und betete bei sich selbst also: O Gott, ich danke dir, daß ich nicht bin wie die übrigen Menschen, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner. (Jesaja 58.2-3) 12 Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich erwerbe. (Matthäus 23.23) 13 Und der Zöllner stand von ferne, wagte nicht einmal seine Augen zum Himmel zu erheben, sondern schlug an seine Brust und sprach: O Gott, sei mir Sünder gnädig! (Psalm 51.19) 14 Ich sage euch, dieser ging gerechtfertigt in sein Haus hinab, eher als jener; denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht werden. (Matthäus 21.3) (Matthäus 23.12) (Lukas 14.11) "

Ob es Sinn macht angetrunkenen "Brüdern der Straße" Geld zu geben? Vielleicht.

Ich handhabe es in diesen Situationen meist anders.

Ich frage ihn, was er mit dem Geld machen will. Diese Frage ruft oft Verwunderung hervor. Wenn offen zugegeben wird, daß man Alkohol oder Zigaretten kaufen will, gibt es nichts.

Manchmal sagen sie aber auch, daß sie sich eine Butterbreze oder eine Leberkässemmel kaufen wollen. Ich sagen dann: "OK....dann gehen wir doch gemeinsam hin und ich kaufe es ihnen."

Wenn sie danach noch immer Interesse haben, ziehen wir gemeinsam los.

Wie gesagt...mir gings um eine provokante selbstkritische "Reflektion"
Überschrift: "Barmherzigkeit ? Noch aktuell?"
Und die (persönliche) Frage an sich Selber: "Bin ich noch so "christlich" den Nächsten (denn DAS war ja die Frage an Jesus in dem Gleichniss: "Wer ist mein Nächster ?") auch in einem zu sehen, der eben NICHT römisch-katholisch oder Christ ist ? Da ging's nicht um ein spezielles "Lager". Ich hab's natürlich auch in Hinblick auf die "Gemetzel" hier bei GTV gesehen, wo von dem Einen oder Anderem dem Nächsten das "Katholischsein", das "Christsein" das "Menschsein" streitig gemacht wird und er faktisch schon (unberechtigt) in die "Hölle verbannt" wird. Die Frage muss sich eben, im gegenseitiegen Umgang, JEDER stellen...auch ich selber !

in einer 6.klasse hatte ich diese gleichnis verheutigt und die schüler sollten das so schreiben,wie sie es sich heute vorstellen könnten: die meisten wählten einen autounfall mit einem verletzten---die männer( es waren immer männer!!!) die nicht halfen,waren allesamt weltliche größen( ein mädchen wählte einen popstar!) und als samariter wählten sie arme,traurige,kranke menschen,auch solche fremder religionen.

@Rapahel

Kritik ist angekommen !
Ich geb aber zu bedenken..
Das sollte hier eine ganz bewußte Provokation sein. Eine, die in ALLE Richtungen geht. Auch in die eigene Richtung. Ich möchte die Überschrift, das Bild und den Text in einem Kontex sehen. Es sollte echt keine Anklage in i.eine Richtung sein. JEDER (auch ich selber) soll sich diese Frage stellen. Sie können die Frage auch rumdrehen und in meine Richtung deuten ! Es sollte anregen, darüber nachzudenken, ob es nötig ist, sich gegenseitig ständig mit der Hölle zu drohen und dem Anderen etwas von seinem "Christ-sein" abzusprechen. Aber das sehen Sie ja ähnlich wie ich, wie ich aus Ihren Ausführungen entnehmen konnte. Das Haus des Vaters hat eben wirklich "viele Wohnungen" und sein Sie bitte mal ehrlich...hier gehts nicht immer nur um scherzhafte Glaubensauslegungen...das ist teilweise schon richtig Krieg und Ehrabschneidung !
Sie sind doch (und das meine ich absolut nicht spöttisch sondern ehrlich) eine kluge und weise Frau ? Ich denk, wenn Sie es näher betrachten, verstehen Sie was ich meine.
Ich finde Ihre Gruppen mit den vielen Gebeten und Texten und auch Ihre Beiträge mit den Chopin-Stücken übrigens sehr schön. Ich habe schon viel darin gelesen und sie mir angeschaut und war sehr dankbar dafür.
Schön wäre es, wenn Sie nicht ganz so zynisch rüberkommen würden. Das ist nämlich auf die selbe Weise "verletzend" wie Sie es durch meine Art empfinden und ich bin sicher, dass wir beide das immer nur falsch interpretieren. Im übrigen, bin ich in meinem spirituellen Leben gar nicht so ein "Jesus-Freak". Bin vielleicht noch ein bissl ein "Kampfchrist" Ist aus den DDR-Tagen so hängen geblieben und einfach meine Art... manchmal auch ein Reflex. Wenn Sie mich persönlich kennen würden, würden Sie das ganz schnell merken ! In dem Sinne, liebe Frau Rapahel, nichts für ungut und Gottes Segen

Der Text dazu ist mir zu "provokativ"und von Vorurteilen geprägt.Es tut mir leid,wenn Sie in Ihrer religiösen Sozialisation solche Erfahrungen machen mussten,aber von vornherein alle Christen,denen ihr römisch-katholisches Christsein wichtig ist,über einen Kamm zu scheren und ihnen indirekt barmherigkeitsloses,kultfixiertes Verhalten zu unterstellen,geht mir entschieden zu weit!
Für jeden vernünftig katholisch erzogenen Menschen sind teilende,helfende Nächstenliebe und Barmherzigkeit selbstverständliche Bestandteile seines Glaubens.Man denke an die vielen Heiligen der katholischen Kirche wie Mutter Theresa,den hl.Martin,den hl.Nikolaus,die hl.Elisabeth,die schon unseren Kleinsten
im Kindergartenalter durch Spielchen,Laternenumzüge,Nikolausbescherung nahe gebracht werden....

Wenn Sie im Osten keine rechte katholische Erziehung erleben durften und jetzt nach und nach das Christentum und den katholischen Glauben entdecken und ihre Freude daran mit uns teilen wollen,freut mich das für Sie.....Aber bitte,bitte vorverurteilen Sie und ihre Freunde ncht ständig Menschen , die schon viel Erfahrung im Glauben haben,viel mitgemacht, auch erlitten haben..,die hier diskutieren,freundlich sich neckend auch "streiten"über den rechten Glauben.Hier die tollen Jesus-Freak Leute,die alle umarmen,dort die bösen,bösen "Schriftgelehrten",die halt nicht so auf diese Jesus People Art ansprechen und ihren Glauben mehr innerlich leben,im stillen Kämmerlein oft treuer beten als manch einer...
Es gibt solche und solche.Niemand sollte hier ständig direkt oder indirekt angegriffen werden,weil er anders tickt als man selbst.Es ist nicht unsere Sache hier zu richten und wir können es auch gar nicht,da wir nicht so wie der Herr ins Herz des Mitmenschen schauen können.Christus spricht:"In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen"(Joh11)

Übrigens:Niemand meiner katholischen Freunde,die dieser Tage für Afrika gespendet haben,hat gefragt ob die Hungernden dort Muslime,Atheisten,Christen oder sonst was sind.Das ist doch einfach lächerlich,lieber Diaspora_Christ!
In der katholischen Welt ist auch dies selbstverständlich bekannt(oder sollte es sein):

Die leiblichen Werke der Barmherzigkeit
(vgl. Mt 25,34ff)

Hungrige speisen
Durstige tränken
Nackte bekleiden
Fremde beherbergen
Gefangene befreien
Kranke besuchen
Tote begraben

Die geistigen Werke der Bamrherzigkeit

Sünder zurechtweisen
Unwissende belehren
Zweifelnden recht raten
Betrübte trösten
Lästige geduldig ertragen
Gerne verzeihen
Für Lebende und Tote beten

Gute Gedanken, Elisabeth
Ich find Piusbrüder übrigens NICHT "igitt" ! Hab mir sogar überlegt, bezüglich meiner Kenntnissvermehrung zur lateinischen Messe (nein ich find auch die lateinische Messe, neben der herkömmlichen nicht schlecht und sehr angebracht) 2 Bücher bei den Puissen zu bestellen, wenn sie nicht ideologisch sind sondern explizit die "Sache an sich" behandeln. Gegen ideologische Gedankengänge hab ich eine Allergie, seitdem mir der "realexistierende Sozialismus" schon mal die "wahre Wahrheit" mit Phrasen einhämmern wollte.
Ich hatte schon mal gesagt...sollte ich mal in die Nähe von einer Pius-Gemeinde kommen, besuch ich sie und mach mir ein Bild. Ich hoffe nur, dass ich dann nicht ein "PKK" oder ein "Ketzer" und igitt bin .
Aber vielleicht bin ich ja auch angenehm überrascht...wenn das der Fall sein sollte, bin ich der Erste, der darüber hier postet
So...nun muss ich aber offline gehen...Danke für Eure Gedanken hier...ich finds gut, wenn sie kontrovers sind !
Sollte ja auch ein bissl provozieren...damit man wieder mal drüber nachdenkt ! Ist nicht böse gemeint

Dazu kommen mir noch so einige Gedanken...ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho; er war also in der Hl. Stadt, besuchte wohl die Synagoge, betete und opferte dem HERRN.
Er ging nach Hause und fiel unter die Räuber.
Warum musst DU mir diese Bande schicken, HERR?...mögen seine Gedanken gewesen sein...
Doch der HERR schickte auch die Rettung und zwar kam die von einer Seite, von der eigentlich nichts zu erwarten war...Samaritaner...(Piusbrüder!)igitt....

Jedenfalls sorgte der retter und helfer für viel mehr, als nötig war...so vergilt Gott das Gebot "Du sollst den HERRN Deinen Gott lieben"...

Soviel Hilfe und "Retterei" ist heute so stümperhaft und wirkungslos, weil man sie und sich nicht Gott anvertraut!

Barmherzigkeit - Sehr aktuell!!

„Die Nächstenliebe“

(Joh 13,34) „Ein neues Gebot gebe ich euch. Liebt einander, wie ich euch geliebt habe. So sollt auch ihr einander lieben“

(Mt 22,36) wiederholt Jesus diese Forderung mit denselben Worten, als ein Gesetzeslehrer ihm die Frage stellt: „Welches Gebot im Gesetz ist das Wichtigste?“ Als erstes nennt Jesus dem Gesetzeslehrer die Gottesliebe. Sofort danach fügt er hinzu: „Ebenso wichtig ist das zweite (Gebot): Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst.“

„Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. Also ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes“

Nächstenliebe heißt aber auch, sich selbst annehmen und lieben. Wenn ich mich selbst nicht liebe, kann ich meinen Nächsten auch nicht lieben.

Gott ist großzügig im Geben Seiner Gaben und wir sollen es auch sein.

Preiset den Herrn!

Ist mir heute bei meiner 2-stündigen "Maria-Himmelfahrt-Andacht" in einer kleinen Dorfkirche beim "Gespräch" mit der Mutter Gottes (Nein, ich hatte KEINE offenbarung und auch keine erscheinung ) so in den Sinn gekommen !
Ich hatte heute wieder meinen ersten Arbeitstag und leider ist bei uns der Feiertag heute nicht gesetzlich und i.wie wollt ich ihn doch begehen...war mir wichtig ! Da kommen mir immer solche Gedanken hier bei !

Danke Diaspora_Christ für deinen provokativen Gedanken.

„Ich sage euch, Rettung wird zu den Verlassenen kommen und zu denen, die Mich nie gesucht haben. Die Armen und die Elenden, die Verlassenen und die Hungrigen brauchen Wasser, und es gibt keines. Ihre Zunge ist trocken vor Durst. Deshalb werde Ich ihnen mit eigener Hand Wasser geben.“

Herr, nimm meine Hand...
um denen Wassser zu geben - das Wasser des Lebens - die nicht zu deinem Stall gehören, die Deine Liebe noch nicht kennengelernt haben...