Tina 13
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Benedikt XVI., Papst von 2005-2013 Benedikt XVI., Papst von 2005-2013 „Ich will es - werde rein!" Zur menschlichen Existenz gehört das Leiden ebenso wie das Tun. Es folgt zum einen aus unserer Endlichkeit …Mehr
Benedikt XVI., Papst von 2005-2013

Benedikt XVI., Papst von 2005-2013

„Ich will es - werde rein!"

Zur menschlichen Existenz gehört das Leiden ebenso wie das Tun. Es folgt zum einen aus unserer Endlichkeit, zum anderen aus der Masse der Schuld, die sich in der Geschichte angehäuft hat und auch in der Gegenwart unaufhaltsam wächst.

Natürlich muß man alles tun, um Leid zu mindern: das Leid der Unschuldigen zu verhindern, so gut es geht; Schmerzen zu lindern; in seelischem Leid zur Überwindung zu helfen. All dies sind Pflichten sowohl der Gerechtigkeit wie der Liebe, die zu den Grundforderungen christlicher Existenz und eines jeden wahrhaft menschlichen Lebens gehören. Im Kampf gegen den physischen Schmerz sind große Fortschritte gelungen; das Leiden der Unschuldigen und auch die seelischen Leiden haben in den letzten Jahrzehnten eher zugenommen.

Ja, wir müssen alles tun, um Leid zu überwinden, aber ganz aus der Welt schaffen können wir es nicht – einfach deshalb nicht, weil wir unsere Endlichkeit nicht abschütteln können und weil niemand von uns imstande ist, die Macht des Bösen, der Schuld, aus der Welt zu schaffen, die immerfort – wir sehen es – Quell von Leiden ist. Das könnte nur Gott: Nur ein Gott, der selbst in die Geschichte eintritt, Mensch wird und in ihr leidet. Wir wissen, daß es diesen Gott gibt und daß daher die Macht in der Welt da ist, die die "Schuld der Welt hinwegnimmt" (Joh 1, 29). Mit dem Glauben, daß diese Macht besteht, ist die Hoffnung auf die Heilung der Welt in der Geschichte hervorgetreten.

Enzyklika "Spe Salvi", § 36 ( © copyright Libreria Editrice Vaticana)
Tina 13
Benedikt XVI., Papst von 2005-2013
„Sie hat alles gegeben, was sie besaß, ihren ganzen Lebensunterhalt“
In diesem Zusammenhang hat die Episode des Evangeliums über die Witwe, die in ihrer Armut „ihren ganzen Lebensunterhalt“ (Mk 12,44) in den Opferkasten des Tempels warf, hohe Bedeutung. Ihre kleine und unbedeutende Münze wird zu einem aussagekräftigen Symbol: Diese Witwe gibt Gott nicht etwas …Mehr
Benedikt XVI., Papst von 2005-2013

„Sie hat alles gegeben, was sie besaß, ihren ganzen Lebensunterhalt“

In diesem Zusammenhang hat die Episode des Evangeliums über die Witwe, die in ihrer Armut „ihren ganzen Lebensunterhalt“ (Mk 12,44) in den Opferkasten des Tempels warf, hohe Bedeutung. Ihre kleine und unbedeutende Münze wird zu einem aussagekräftigen Symbol: Diese Witwe gibt Gott nicht etwas von ihrem Überfluss; nichts, was sie besitzt; sie gibt, was sie ist. Sie gibt sich selbst ganz.

Diese bewegende Erzählung ist eingebettet in die biblische Schilderung der Tage, die der Passion und dem Tod Jesu unmittelbar vorausgehen. Jesus ist arm geworden, um uns durch seine Armut reich zu machen, so schreibt der Völkerapostel (vgl. 2 Kor 8,9); er hat sich selbst ganz für uns hingegeben […] In Jesu Schule können wir lernen, aus unserem Leben eine Gabe zu machen; indem wir ihn nachahmen, wächst die Bereitschaft, nicht nur von unserem Besitz zu geben, sondern uns selbst. Ist nicht etwa das ganze Evangelium in dem einen Gebot der Liebe zusammengefasst? Die Praxis des Almosens […] wird also zu einem Mittel, in unserer christlichen Berufung voranzuschreiten. Wenn der Christ sich hingibt ohne zu zählen, bezeugt er: Nicht der materielle Reichtum diktiert die Gesetze der Existenz, sondern die Liebe. Was dem Almosen seinen Wert gibt, ist je nach den Möglichkeiten und Umständen des einzelnen die Liebe, die zu verschiedenen Formen der Hingabe inspiriert.

Botschaft für die Fastenzeit 2008 (© Libreria Editrice Vaticana)
Ein weiterer Kommentar von Tina 13
Tina 13
Gott schütze ihn. 🙏
Tina 13
Benedikt XVI., Papst von 2005-2013
Hll. Timotheus und Titus, Nachfolger der Apostel
Die durch die Verkündigung des Evangeliums entstandene Gemeinde versteht sich als eine Gemeinschaft, die durch das Wort derer zusammengerufen wurde, die als erste den Herrn erfahren hatten und von ihm ausgesandt wurden. Sie weiß, daß sie auf die Führung der Zwölf ebenso zählen kann wie auf die Führung derjenigen …Mehr
Benedikt XVI., Papst von 2005-2013

Hll. Timotheus und Titus, Nachfolger der Apostel

Die durch die Verkündigung des Evangeliums entstandene Gemeinde versteht sich als eine Gemeinschaft, die durch das Wort derer zusammengerufen wurde, die als erste den Herrn erfahren hatten und von ihm ausgesandt wurden. Sie weiß, daß sie auf die Führung der Zwölf ebenso zählen kann wie auf die Führung derjenigen, die ihnen im Laufe der Zeit als ihre Nachfolger im Dienst am Wort und im Dienst an der Gemeinschaft folgen. Die Gemeinde fühlt sich daher verpflichtet, die »Frohe Botschaft« der aktuellen, im Heiligen Geist wirksamen Gegenwart des Herrn und seines Ostergeheimnisses an die anderen weiterzugeben.

Das wird an einigen Stellen der paulinischen Briefe hervorgehoben: »Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe« (1 Kor 15,3). Und das ist wichtig. Der hl. Paulus, der, wie man weiß, ursprünglich persönlich von Christus berufen wurde, ist ein wahrer Apostel, und dennoch zählt auch für ihn grundlegend die Treue zu dem, was er empfangen hat. Er wollte kein neues, sozusagen »paulinisches« Christentum »erfinden«. Deshalb bestand er darauf: »Vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe«. Er hat das Ursprungsgeschenk überliefert, das vom Herrn kommt und die Wahrheit ist, die rettet. Am Ende seines Lebens schreibt er dann an Timotheus: »Bewahre das dir anvertraute kostbare Gut durch die Kraft des Heiligen Geistes, der in uns wohnt« (2 Tim 1,14).

Das zeigt auf wirksame Weise auch das folgende antike christliche Glaubenszeugnis, das von Tertullian um das Jahr 200 niedergeschrieben wurde: »(Die Apostel) bezeugten zuerst in Judäa den Glauben an Jesus Christus und gründeten Gemeinden. Und als sie sich bald darauf über die ganze Welt verbreiteten, verkündeten sie dieselbe Lehre und denselben Glauben den Völkern und gründeten in jeder Stadt Gemeinden. Von diesen entliehen dann die anderen Gemeinden den Ableger ihres Glaubens und die Samenkörner der Lehre und entleihen sie beständig weiter, um wirklich Gemeinden zu sein. Dadurch werden auch sie als Abkömmlinge der Gemeinden der Apostel wie apostolische Gemeinden angesehen« (De praescriptione haereticorum, 20: PL 2,32).

Generalaudienz vom 03/05/2006 (© Libreria Editrice Vaticana)
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Benedikt XVI., Papst von 2005-2013
„Unnütze Sklaven“
Dieses rechte Dienen macht den Helfer demütig. Er setzt sich nicht in eine höhere Position dem andern gegenüber, wie armselig dessen Situation im Augenblick auch sein mag. Christus hat den letzten Platz in der Welt — das Kreuz — eingenommen, und gerade mit dieser radikalen Demut hat er uns erlöst und hilft uns fortwährend. Wer in der Lage ist …Mehr
Benedikt XVI., Papst von 2005-2013

„Unnütze Sklaven“

Dieses rechte Dienen macht den Helfer demütig. Er setzt sich nicht in eine höhere Position dem andern gegenüber, wie armselig dessen Situation im Augenblick auch sein mag. Christus hat den letzten Platz in der Welt — das Kreuz — eingenommen, und gerade mit dieser radikalen Demut hat er uns erlöst und hilft uns fortwährend. Wer in der Lage ist zu helfen, erkennt, daß gerade so auch ihm selber geholfen wird und daß es nicht sein Verdienst und seine Größe ist, helfen zu können. Dieser Auftrag ist Gnade.

Je mehr einer für die anderen wirkt, desto mehr wird er das Wort Christi verstehen und sich zueignen: „Unnütze Knechte sind wir“ (Lk 17,10). Denn er erkennt, daß er nicht aufgrund eigener Größe oder Leistung handelt, sondern weil der Herr es ihm gibt. Manchmal kann ihm das Übermaß der Not und die Grenze seines eigenen Tuns Versuchung zur Mutlosigkeit werden. Aber gerade dann wird ihm helfen zu wissen, daß er letzten Endes nur Werkzeug in der Hand des Herrn ist, er wird sich von dem Hochmut befreien, selbst und aus Eigenem die nötige Verbesserung der Welt zustande bringen zu müssen. Er wird in Demut das tun, was ihm möglich ist und in Demut das andere dem Herrn überlassen.

Gott regiert die Welt, nicht wir. Wir dienen ihm nur, soweit wir können und er uns die Kraft dazu gibt. Mit dieser Kraft freilich alles zu tun, was wir vermögen, ist der Auftrag, der den rechten Diener Jesu Christi gleichsam immerfort in Bewegung hält: „Die Liebe Christi drängt uns“ (2 Kor 5,14).

Enzyklika « Deus caritas est », § 15 (© Libreria Editrice Vaticana)
14 weitere Kommentare von Tina 13
Tina 13
🙏 🙏 🙏
Tina 13
Benedikt XVI., Papst von 2005-2013
Die Einheit der Zwölf, die Einheit der Kirche
Heute widmen wir unsere Betrachtung zwei Aposteln aus der Reihe der Zwölf: Simon Kananäus und Judas Thaddäus (nicht zu verwechseln mit Judas Iskariot). Wir betrachten sie nicht nur deswegen gemeinsam, weil sie in den Listen der Zwölf immer nebeneinander angeführt werden (vgl. Mt 10,4; Mk 3,18; Lk 6,15; Apg 1,13), …Mehr
Benedikt XVI., Papst von 2005-2013

Die Einheit der Zwölf, die Einheit der Kirche

Heute widmen wir unsere Betrachtung zwei Aposteln aus der Reihe der Zwölf: Simon Kananäus und Judas Thaddäus (nicht zu verwechseln mit Judas Iskariot). Wir betrachten sie nicht nur deswegen gemeinsam, weil sie in den Listen der Zwölf immer nebeneinander angeführt werden (vgl. Mt 10,4; Mk 3,18; Lk 6,15; Apg 1,13), sondern auch, weil es nur wenige Nachrichten über sie gibt, abgesehen davon, dass der Kanon der neutestamentlichen Schriften einen Brief enthält, der Judas Thaddäus zugeschrieben wird.

Simon erhält einen Beinamen, der in den vier Listen variiert: Während Matthäus und Markus ihn als »Kananäus« bezeichnen, heißt er bei Lukas »der Zelot«. Tatsächlich entsprechen sich die beiden Bezeichnungen, da sie dasselbe bedeuten: Das hebräische Verb »qanà'« bedeutet nämlich »eifersüchtig, leidenschaftlich sein« [...] Auch wenn dieser Simon nicht wirklich der nationalistischen Bewegung der Zeloten angehörte, ist es also gut möglich, dass ihn zumindest ein glühender Eifer für die jüdische Identität und damit für Gott, für sein Volk und für das göttliche Gesetz auszeichnete. Wenn das zutrifft, steht Simon in diametralem Gegensatz zu Matthäus, der als Zöllner einer Tätigkeit nachgegangen war, die als ganz und gar unrein angesehen wurde: ein offenkundiges Zeichen dafür, dass Jesus seine Jünger und Mitarbeiter aus den unterschiedlichsten sozialen und religiösen Schichten beruft, ohne jemanden von vornherein auszuschließen. Ihn interessieren die Menschen, nicht die gesellschaftlichen Kategorien oder die Etiketten!

Und das Schöne daran ist, dass in der Gruppe seiner Jünger alle Seite an Seite lebten trotz ihrer Verschiedenheit und unter Überwindung der vorstellbaren Schwierigkeiten: Der Grund des Zusammenhalts war nämlich Jesus selbst, in dem sich alle vereint fanden. Das ist eine deutliche Lehre für uns, die wir oft dazu neigen, die Unterschiede und vielleicht auch die Gegensätze hervorzuheben. Dabei vergessen wir, dass uns in Jesus Christus die Kraft gegeben ist, unsere Konflikte beizulegen. Bedenken wir auch, dass die Gruppe der Zwölf das Vorausbild der Kirche ist, in der Raum sein soll für alle Charismen, Völker, Rassen und alle menschlichen Eigenschaften, die ihren Zusammenhalt und ihre Einheit in der Gemeinschaft mit Jesus finden.

Generalaudienz vom 11/10/2006 (© Libreria Editrice Vaticana)
Tina 13
Benedikt XVI., Papst von 2005-2013
„Die Zwölf begleiteten ihn, außerdem einige Frauen“
Jesus wählte zwar, das wissen wir, unter seinen Jüngern zwölf Männer als Väter des neuen Israel aus, weil er sie »bei sich haben und [sie] dann aussenden wollte, damit sie predigten« (Mk 3,14–15). Das ist eine offenkundige Tatsache, aber außer den Zwölf, Säulen der Kirche, Väter des neuen Gottesvolkes, werden …Mehr
Benedikt XVI., Papst von 2005-2013

„Die Zwölf begleiteten ihn, außerdem einige Frauen“

Jesus wählte zwar, das wissen wir, unter seinen Jüngern zwölf Männer als Väter des neuen Israel aus, weil er sie »bei sich haben und [sie] dann aussenden wollte, damit sie predigten« (Mk 3,14–15). Das ist eine offenkundige Tatsache, aber außer den Zwölf, Säulen der Kirche, Väter des neuen Gottesvolkes, werden in die Schar der Jünger auch viele Frauen gewählt. Ich kann nur ganz kurz auf jene Frauen hinweisen, die auf dem Weg Jesu selbst anzutreffen sind, angefangen bei der Prophetin Anna (vgl. Lk 2,36–38) bis hin zur Samariterin (vgl. Joh 4,1–39), zu der Syro-Phönizierin (vgl. Mk 7,24–30), zu der Frau, die an Blutfluß litt (vgl. Mt 9,20–22), und zu der Sünderin, der vergeben wird (vgl. Lk 7,36–50). Ich gehe auch nicht näher auf die weiblichen Hauptfiguren einiger eindrucksvoller Gleichnisse ein, zum Beispiel auf die Frau, die Brot backt (vgl. Mt 13,33), auf die Frau, die die Drachme verliert (vgl. Lk 15,8–10), auf die Witwe, die den Richter immer wieder aufsuchte (vgl. Lk 18,1–8). Bedeutsamer für unser Thema sind jene Frauen, die im Rahmen der Sendung Jesu eine aktive Rolle gespielt haben.

An erster Stelle denken wir dabei natürlich an die Jungfrau Maria, die durch ihren Glauben und durch ihr Muttersein in einzigartiger Weise an unserer Erlösung mitgewirkt hat, so daß Elisabet sie sogar »Gesegnete unter den Frauen« (Lk 1,42) nennen konnte und hinzufügte: »Selig ist die, die geglaubt hat« (Lk 1,45). Maria ist zur Jüngerin des Sohnes geworden, sie zeigte in Kana ihr vollkommenes Vertrauen in ihn (vgl. Joh 2,5) und folgte ihm bis unter das Kreuz, wo sie von ihm einen Auftrag erhielt, nämlich Mutter zu sein für alle seine Jünger aller Zeiten, dort verkörpert von Johannes (vgl. Joh 19,25–27).

Dann gibt es verschiedene Frauen, die in unmittelbarer Umgebung der Gestalt Jesu verschiedene verantwortungsvolle Funktionen wahrnahmen. Ein beredtes Beispiel dafür sind die Frauen, die Jesus folgten, um ihn mit ihrem Besitz zu unterstützen, und von denen uns Lukas einige Namen überliefert: Maria Magdalene, Johanna, Susanna und »viele andere« (vgl. Lk 8,2–3). Dann informieren uns die Evangelien darüber, daß die Frauen, im Unterschied zu den Zwölf, Jesus in der Stunde seines Leidens nicht verlassen haben (vgl. Mt 27,56.61; Mk 15,40). Unter ihnen sticht besonders Maria Magdalena hervor, die nicht nur bei seinem Leiden und Sterben zugegen war, sondern dann auch die erste Zeugin und Verkünderin des Auferstandenen war (vgl. Joh 20,1.11–18). Gerade dieser Maria von Magdala behält der hl. Thomas von Aquin die einzigartige Bezeichnung »Apostolin der Apostel« (»apostola apostolorum«) vor und widmet ihr diesen schönen Kommentar: »So wie eine Frau dem ersten Menschen Worte des Todes verkündet hatte, so verkündete als erste eine Frau den Aposteln Worte des Lebens«.

Generalaudienz vom 14/2/07 (© copyright Libreria Editrice Vaticana)
Tina 13
Über das christliche Sterben
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Alle in der christlichen Hoffnung unternommenen Anstrengungen, um uns selbst und die uns anvertraute Welt zu verbessern, finden in jenem feierlichen und heiligen Augenblick, von der Gnade geläutert, ihren Sinn und gewinnen an Wert dank der Liebe Gottes, des Schöpfers und Vaters.
Wenn sich im Augenblick des Todes die Beziehung mit Gott in der Begegnung mit demjenigen …Mehr
Über das christliche Sterben
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Alle in der christlichen Hoffnung unternommenen Anstrengungen, um uns selbst und die uns anvertraute Welt zu verbessern, finden in jenem feierlichen und heiligen Augenblick, von der Gnade geläutert, ihren Sinn und gewinnen an Wert dank der Liebe Gottes, des Schöpfers und Vaters.
Wenn sich im Augenblick des Todes die Beziehung mit Gott in der Begegnung mit demjenigen voll verwirklicht, "der nicht stirbt, der das Leben selber ist und die Liebe selber, dann sind wir im Leben. Dann leben wir" (Spe salvi 27). Für die Gemeinschaft der Gläubigen ist diese Begegnung des Sterbenden mit dem Herrn des Lebens und der Liebe ein Geschenk, das für alle wertvoll ist, das die Gemeinschaft aller Gläubigen bereichert. Als solches muss es die Aufmerksamkeit und Anteilnahme nicht nur der engsten Familienmitglieder, sondern im Rahmen der Möglichkeit der ganzen Gemeinde finden, die mit dem Sterbenden verbunden war. Kein Glaubender dürfte einsam und verlassen sterben.
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Papst Benedikt XVI., Ansprache 25. Februar 2008
Tina 13
"Ja, wir müssen alles tun, um Leid zu überwinden, aber ganz aus der Welt schaffen können wir es nicht - einfach deshalb nicht, weil wir unsere Endlichkeit nicht abschütteln können und weil niemand von uns imstande ist, die Macht des Bösen, der Schuld, aus der Welt zu schaffen, die immerfort - wir sehen es - Quell von Leiden ist. Das könnte nur Gott: Nur Gott, der selbst in die Geschichte eintritt …Mehr
"Ja, wir müssen alles tun, um Leid zu überwinden, aber ganz aus der Welt schaffen können wir es nicht - einfach deshalb nicht, weil wir unsere Endlichkeit nicht abschütteln können und weil niemand von uns imstande ist, die Macht des Bösen, der Schuld, aus der Welt zu schaffen, die immerfort - wir sehen es - Quell von Leiden ist. Das könnte nur Gott: Nur Gott, der selbst in die Geschichte eintritt, Mensch wird und in ihr leidet. Wir wissen, dass es diesen Gott gibt und dass daher die Macht in der Welt da ist, die die "Schuld der Welt hinwegnimmt" (Joh 1,29). Mit dem Glauben, dass diese Macht besteht, ist die Hoffnung auf die Heilung der Welt in der Geschichte hervorgetreten. Aber es ist eben Hoffnung und noch nicht Vollendung; Hoffnung, die uns den Mut gibt, uns auf die Seite des Guten zu stellen, auch wo es aussichtslos scheint, im Wissen, dass im äußeren Gang der Geschichte die Macht der Schuld weiterhin furchtbare Gegenwart bleibt."
Papst Benedikt XVI., SPE SALVI 36
Tina 13
🙏
Tina 13
"Ich habe ein wachsendes Interesse der Regierungen bemerkt, Programme zur Förderung des interreligiösen und interkulturellen Dialogs zu unterstützen. Das sind lobenswerte Initiativen. Gleichzeitig ist das Ziel der Religionsfreiheit, des interreligiösen Dialogs und der konfessionsgebundenen Erziehung mehr als nur ein Konsens über die Umsetzung praktischer Strategien, um den Frieden voranzubringen. …Mehr
"Ich habe ein wachsendes Interesse der Regierungen bemerkt, Programme zur Förderung des interreligiösen und interkulturellen Dialogs zu unterstützen. Das sind lobenswerte Initiativen. Gleichzeitig ist das Ziel der Religionsfreiheit, des interreligiösen Dialogs und der konfessionsgebundenen Erziehung mehr als nur ein Konsens über die Umsetzung praktischer Strategien, um den Frieden voranzubringen.
Der eigentliche Zweck des Dialogs ist die Entdeckung der Wahrheit. Was ist der Ursprung und die Bestimmung der Menschheit? Was ist Gut und Böse? Was erwartet uns am Ende unseres irdischen Lebens? Nur wenn wir diese tieferen Fragen angehen, können wir eine solide Grundlage für den Frieden und die Sicherheit der Menschheitsfamilie schaffen, denn es ist so, "dass der Mensch, so und wann immer er sich vom Glanz der Wahrheit erleuchten lässt, fast selbstverständlich den Weg des Friedens einschlägt" (Botschaft zur Feier des Weltfriedenstages 2006, 3).
Papst Benedikt XVI., Ansprache am 17. April 2008
Tina 13
Führen das Streben nach Erfolg, die Sehnsucht nach Prestige und die Suche nach Bequemlichkeit, wenn sie das Leben völlig in Anspruch nehmen, bis hin zum Ausschließen Gottes aus dem eigenen Horizont, wirklich zum Glück? Kann es echtes Glück geben, wenn man von Gott absieht?
Die Erfahrung zeigt, dass man nicht deshalb glücklich ist, weil die Erwartungen und die materiellen Bedürfnisse befriedigt …Mehr
Führen das Streben nach Erfolg, die Sehnsucht nach Prestige und die Suche nach Bequemlichkeit, wenn sie das Leben völlig in Anspruch nehmen, bis hin zum Ausschließen Gottes aus dem eigenen Horizont, wirklich zum Glück? Kann es echtes Glück geben, wenn man von Gott absieht?
Die Erfahrung zeigt, dass man nicht deshalb glücklich ist, weil die Erwartungen und die materiellen Bedürfnisse befriedigt werden. In Wirklichkeit ist die einzige Freude, die das menschliche Herz erfüllt, jene Freude, die von Gott kommt: Wir bedürfen nämlich der grenzenlosen Freude.
Weder die Alltagssorgen noch die Schwierigkeiten vermögen jene Freude auszulöschen, die aus der Freundschaft mit Gott entsteht.
(Papst Benedikt XVI., Generalaudienz 2008)
Tina 13
Benedikt XVI., Papst von 2005-2013
„Verlass diesen Mann, du unreiner Geist!“
Die Tatsache der Macht des Bösen im Herzen des Menschen und in der menschlichen Geschichte ist also unbestreitbar. Die Frage ist: Wie ist dieses Böse zu erklären? […] Der christliche Glaube [sagt uns]: Es gibt zwei Geheimnisse des Lichts und ein Geheimnis der Nacht, das jedoch von den Geheimnissen des Lichts umhüllt ist …Mehr
Benedikt XVI., Papst von 2005-2013

„Verlass diesen Mann, du unreiner Geist!“

Die Tatsache der Macht des Bösen im Herzen des Menschen und in der menschlichen Geschichte ist also unbestreitbar. Die Frage ist: Wie ist dieses Böse zu erklären? […] Der christliche Glaube [sagt uns]: Es gibt zwei Geheimnisse des Lichts und ein Geheimnis der Nacht, das jedoch von den Geheimnissen des Lichts umhüllt ist. Das erste Geheimnis des Lichts ist dieses: Der Glaube sagt uns, daß es nicht zwei Prinzipien, ein gutes und ein böses, gibt, sondern nur ein einziges Prinzip, den Schöpfergott, und dieses Prinzip ist gut, nur gut, ohne jeglichen Schatten des Bösen. Und deshalb ist auch das Sein keine Mischung aus Gutem und Bösem. Das Sein als solches ist gut, und deshalb ist es gut zu sein, ist es gut zu leben. Das ist die Frohbotschaft des Glaubens: Es gibt nur einen guten Quell, den Schöpfer…

Dann folgt ein Geheimnis der Finsternis, der Nacht. Das Böse stammt nicht aus der Quelle des Seins selbst, es ist nicht gleichursprünglich. Das Böse stammt aus einer geschaffenen Freiheit, aus einer mißbrauchten Freiheit. Wie war das möglich, wie ist das geschehen? Das bleibt im Dunkeln. Das Böse ist nicht logisch […] Wir können es rätselnd ahnen, aber nicht erklären; und wir können es auch nicht wie eine Tatsache unter anderen erzählen, weil es sich um eine tiefere Wirklichkeit handelt. Es bleibt ein Geheimnis der Dunkelheit, der Nacht.

Aber da kommt sogleich ein Geheimnis des Lichts hinzu. Das Böse kommt aus einer untergeordneten Quelle. Gott ist stärker mit seinem Licht. Und deshalb kann das Böse überwunden werden. Deshalb ist das Geschöpf, der Mensch heilbar […] Und schließlich als letzter Punkt: Der Mensch ist nicht nur heilbar, er ist tatsächlich geheilt. Gott hat die Heilung eingeleitet. Er ist selbst in die Geschichte eingetreten. Der ständigen Quelle des Bösen hat er eine Quelle des reinen Guten entgegengesetzt. Der gekreuzigte und auferstandene Christus, der neue Adam, setzt der schmutzigen Flut des Bösen eine Flut des Lichts entgegen. Und diese Flut ist in der Geschichte gegenwärtig: Wir sehen die Heiligen, die großen Heiligen, aber auch die demütigen Heiligen, die einfachen Gläubigen. Wir sehen, daß die Flut des Lichts, das von Christus kommt, gegenwärtig und stark ist.

Generalaudienz vom 03.12.2008 (© Liberia Editrice Vaticana)
Tina 13
Benedikt XVI., Papst von 2005-2013
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„Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat“
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In unserer Zeit ist es besonders dringend, daran zu erinnern, daß der Tag des Herrn auch der Tag der Ruhe von der Arbeit ist. Wir wünschen uns von Herzen, daß er als solcher auch von der zivilen Gesellschaft anerkannt wird, so daß es möglich ist, von der beruflichen Tätigkeit frei zu sein …Mehr
Benedikt XVI., Papst von 2005-2013
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„Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat“
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In unserer Zeit ist es besonders dringend, daran zu erinnern, daß der Tag des Herrn auch der Tag der Ruhe von der Arbeit ist. Wir wünschen uns von Herzen, daß er als solcher auch von der zivilen Gesellschaft anerkannt wird, so daß es möglich ist, von der beruflichen Tätigkeit frei zu sein, ohne dafür bestraft zu werden. Tatsächlich haben die Christen – nicht ohne Beziehung zur Bedeutung des Sabbats in der jüdischen Tradition – im Tag des Herrn auch den Tag der Ruhe von den alltäglichen Mühen gesehen.
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Das hat seinen ganz bestimmten Sinn, denn es stellt eine Relativierung der Arbeit dar, die auf den Menschen ausgerichtet wird: Die Arbeit ist für den Menschen da und nicht der Mensch für die Arbeit. Der Schutz, der dadurch dem Menschen selbst geboten wird, ist leicht zu erahnen: Auf diese Weise ist er von einer möglichen Form der Sklaverei befreit. Wie ich bereits betont habe, „besitzt die Arbeit eine primäre Bedeutung für die Verwirklichung des Menschen und für die Entwicklung der Gesellschaft, und muß darum immer in voller Achtung der menschlichen Würde und im Dienst am Gemeinwohl organisiert und entfaltet werden. Zugleich ist es unverzichtbar, daß der Mensch sich nicht von der Arbeit verknechten läßt, daß er sie nicht zum Götzen macht, indem er sich einbildet, in ihr den letzten und endgültigen Sinn des Lebens zu finden.“ Der gottgeweihte Tag ist es, der dem Menschen das Verständnis für den Sinn seines Lebens und auch seiner beruflichen Tätigkeit erschließt.
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Nachsynodales apostolisches Schreiben "Sacramentum Caritatis", § 74, © Libreria Editrice Vaticana
Tina 13
Joseph Kardinal Ratzinger (Benedikt der XVI., Papst von 2005-2013)
„Der Menschensohn muss vieles erleiden, […] verworfen werden; er wird getötet werden, aber am dritten Tag wird er auferstehen“
Mensch sein heißt: zum Tod hin sein. Mensch sein heißt: sterben müssen…. Leben heißt in dieser Welt sterben. „Er ist Mensch geworden“ bedeutet so auch dies: Er ist auf den Tod zugegangen. Die …Mehr
Joseph Kardinal Ratzinger (Benedikt der XVI., Papst von 2005-2013)

„Der Menschensohn muss vieles erleiden, […] verworfen werden; er wird getötet werden, aber am dritten Tag wird er auferstehen“

Mensch sein heißt: zum Tod hin sein. Mensch sein heißt: sterben müssen…. Leben heißt in dieser Welt sterben. „Er ist Mensch geworden“ bedeutet so auch dies: Er ist auf den Tod zugegangen. Die Widersprüchlichkeit, die dem Tod des Menschen eignet, gewinnt bei ihm ihre äußerste Schärfe. Denn bei ihm, der ganz in der Gemeinschaft des Austausches mit dem Vater steht, ist die absolute Vereinsamung des Todes die schiere Unbegreiflichkeit. Andererseits hat der Tod bei ihm auch seine ganz besondere Notwendigkeit. Denn wir hatten ja gesehen, dass gerade sein Sein mit dem Vater zugleich sein Unverstandensein unter den Menschen und so eine Einsamkeit inmitten der Öffentlichkeit begründet. Die Hinrichtung ist der letzte, konsequente Akt dieses Nicht-Verstehens, dieses Wegstoßens des Unverstandenen in die Zone des Schweigens hinein.

Von da aus kann man vielleicht etwas ahnen von der inneren, der theologischen Dimension seines Todes. Denn Sterben ist beim Menschen immer ein biologisches und ein geistig-humanes Geschehen zugleich. Die Zerstörung des leiblichen Instrumentars der Kommunikation bricht hier den Dialog mit dem Vater ab. Wo das leibliche Instrument zerschlagen wird, verschwindet einstweilen auch der geistige Akt, der auf ihm beruht. So zerbricht hier mehr als in irgendeinem menschlichen Tod. Es wird jener Dialog mitgerissen, der doch in Wahrheit die Achse der ganzen Welt ist…

Aber so, wie dieser Dialog ihn vereinsamt, seinen Tod und die Ungeheuerlichkeit dieses Todes begründet hatte, ist in ihm auch schon die Auferstehung ihrem Grund nach gegenwärtig. Denn durch sie ist sein Menschsein eingeborgen in das trinitarische Gespräch der ewigen Liebe selbst. Es kann gar nicht mehr untergehen; jenseits der Schwelle des Todes steht es von neuem auf und erschafft sich seine Fülle neu. So enthüllt erst die Auferstehung das Letzte, Entscheidende in dem Glaubensartikel „Er ist Mensch geworden“… Er ist Mensch. Er bleibt es auf immer. Das Menschsein ist durch ihn eingelassen in Gottes eigenes Wesen: Das ist die Frucht seines Todes.

Der Gott Christi (© 1976 Kösel-Verlag, S. 68f.)
Tina 13
Benedikt XVI., Papst von 2005-2013
Natanaël-Bartholomäus erkennt den Messias
Johannes der Evangelist berichtet, daß Jesus, als er Natanaël näherkommen sieht, ausruft: »Da kommt ein echter Israelit, ein Mann ohne Falschheit« (Joh 1,47). Es handelt sich um ein Lob, das einen Psalm in Erinnerung ruft: »Wohl dem Menschen, ... dessen Herz keine Falschheit kennt« (Ps 31,2). Aber es weckt die Neugier …Mehr
Benedikt XVI., Papst von 2005-2013

Natanaël-Bartholomäus erkennt den Messias

Johannes der Evangelist berichtet, daß Jesus, als er Natanaël näherkommen sieht, ausruft: »Da kommt ein echter Israelit, ein Mann ohne Falschheit« (Joh 1,47). Es handelt sich um ein Lob, das einen Psalm in Erinnerung ruft: »Wohl dem Menschen, ... dessen Herz keine Falschheit kennt« (Ps 31,2). Aber es weckt die Neugier Natanaëls, der erstaunt erwidert: »Woher kennst du mich?« (Joh 1,48a). Die Antwort Jesu ist nicht sofort verständlich. Er sagt: »Schon bevor dich Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen« (Joh 1,48b). Wir wissen nicht, was unter diesem Feigenbaum geschehen war. Offensichtlich handelt es sich um einen entscheidenden Augenblick im Leben Natanaëls. Er fühlt sich von diesen Worten Jesu zutiefst berührt, er fühlt sich verstanden und begreift: Dieser Mann weiß alles über mich, er weiß und kennt den Weg des Lebens, diesem Mann kann ich mich wirklich anvertrauen. Und so antwortet er mit einem klaren und schönen Glaubensbekenntnis, wenn er sagt: »Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel!« (Joh 1,49).

In diesem Bekenntnis ist ein erster, wichtiger Schritt auf dem Weg der Treue zu Jesus gegeben. Die Worte Natanaëls werfen Licht auf einen doppelten, komplementären Aspekt der Identität Jesu: Er wird sowohl in seiner besonderen Beziehung zu Gott Vater erkannt, dessen eingeborener Sohn er ist, als auch in seiner Beziehung zum Volk Israel, zu dessen König er erklärt wird; dieser Titel ist dem erwarteten Messias zu eigen. Wir dürfen niemals weder das eine noch das andere dieser beiden Elemente aus den Augen verlieren, denn falls wir nur die himmlische Dimension Jesu verkünden, laufen wir Gefahr, aus ihm ein ätherisches und substanzloses Wesen zu machen; und wenn wir umgekehrt nur seinen konkreten Ort in der Geschichte anerkennen, vernachlässigen wir letztendlich die göttliche Dimension, die ihn eigentlich kennzeichnet.

Generalaudienz vom 04/10/06 (© Libreria Editrice Vaticana)
Tina 13
Benedikt XVI., Papst von 2005-2013
„Ihr werdet meinen Kelch trinken"
Jakobus, der Sohn des Zebedeus, auch Jakobus der Ältere genannt, gehört zusammen mit Petrus und Johannes zur Gruppe jener drei bevorzugten Jünger, die Jesus an bedeutenden Augenblicken seines Lebens teilnehmen ließ. Er durfte, zusammen mit Petrus und Johannes, an der Stunde der Agonie Jesu im Garten Getsemani und am Ereignis der …Mehr
Benedikt XVI., Papst von 2005-2013

„Ihr werdet meinen Kelch trinken"

Jakobus, der Sohn des Zebedeus, auch Jakobus der Ältere genannt, gehört zusammen mit Petrus und Johannes zur Gruppe jener drei bevorzugten Jünger, die Jesus an bedeutenden Augenblicken seines Lebens teilnehmen ließ. Er durfte, zusammen mit Petrus und Johannes, an der Stunde der Agonie Jesu im Garten Getsemani und am Ereignis der Verklärung Jesu teilhaben. Es handelt sich also um Situationen, die sehr verschieden voneinander sind: Im einen Fall erlebt Jakobus zusammen mit den beiden anderen Aposteln die Herrlichkeit des Herrn, er sieht ihn mit Mose und Elija sprechen, er sieht in Jesus den Glanz der göttlichen Herrlichkeit aufleuchten; im anderen Fall steht er vor dem Leiden und der Erniedrigung, er sieht mit eigenen Augen, wie sich der Sohn Gottes erniedrigt und gehorsam ist bis zum Tod. Die zweite Erfahrung war für ihn sicherlich eine Gelegenheit, um im Glauben zu reifen und die einseitige, triumphalistische Interpretation der ersten Erfahrung zu korrigieren: Er mußte erkennen, daß der vom jüdischen Volk als Triumphator erwartete Messias in Wirklichkeit nicht nur von Ehre und Herrlichkeit umgeben war, sondern auch von Leid und Schwäche. Die Herrlichkeit Christi verwirklicht sich gerade am Kreuz, in der Teilhabe an unseren Leiden.

Dieses Heranreifen des Glaubens wurde vom Heiligen Geist an Pfingsten vollendet, so daß Jakobus, als für ihn die Stunde des höchsten Zeugnisses gekommen war, sich ihm nicht entzog. Am Anfang der vierziger Jahre des ersten Jahrhunderts ließ König Herodes Agrippa, ein Enkel Herodes’ des Großen, nach dem Bericht des Lukas „einige aus der Gemeinde verhaften und mißhandeln. Jakobus, den Bruder des Johannes, ließ er mit dem Schwert hinrichten" (Apg 12,1–2) [...] Vom hl. Jakobus können wir also vieles lernen: die Bereitschaft, den Ruf des Herrn anzunehmen, auch wenn er uns auffordert, das »Boot« unserer menschlichen Sicherheiten zu verlassen (vgl. Mt 4,21); die Begeisterung, ihm auf den Wegen zu folgen, die er uns zeigt, jenseits all unserer illusorischen Anmaßung; die Bereitschaft, mutig für ihn Zeugnis abzulegen, wenn es sein muß, bis zum höchsten Opfer des Lebens. So steht Jakobus der Ältere vor uns als beredtes Vorbild großherziger Treue zu Christus. Er, der anfangs durch seine Mutter die Bitte ausgesprochen hatte, zusammen mit seinem Bruder neben dem Meister in dessen Reich zu sitzen, war der erste, der den Kelch des Leidens trank, das Martyrium mit den Aposteln teilte.

Generalaudienz vom 21/6/06 (© Libreria Editrice Vaticana)
Tina 13
"Ein selbst gemachter Glaube ist wertlos!"
„Der Glaube der Christen beruht nicht auf einer Abwägung unserer Vor- und Nachteile“, sagt Papst Benedikt XVI.. „Ein selbst gemachter Glaube ist wertlos. Nicht durch Abwägung von Vor- und Nachteilen, sondern nur durch ein tieferes Hineindenken und Hineinleben in den Glauben wächst die Einheit.“
Papst Benedikt XVI. (2011 bei seinem Besuch in Deutschland)Mehr
"Ein selbst gemachter Glaube ist wertlos!"

„Der Glaube der Christen beruht nicht auf einer Abwägung unserer Vor- und Nachteile“, sagt Papst Benedikt XVI.. „Ein selbst gemachter Glaube ist wertlos. Nicht durch Abwägung von Vor- und Nachteilen, sondern nur durch ein tieferes Hineindenken und Hineinleben in den Glauben wächst die Einheit.“

Papst Benedikt XVI. (2011 bei seinem Besuch in Deutschland)