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Die Botschaft von Marienfried. Die Botschaft von Marienfried Es war im Jahre 1944. Der Krieg war in ein Stadium getreten, das auf ein schlimmes Ende schließen ließ. Da machte die Pfarrei Pfaffenhofen …Mehr
Die Botschaft von Marienfried.

Die Botschaft von Marienfried

Es war im Jahre 1944. Der Krieg war in ein Stadium getreten, das auf ein schlimmes Ende schließen ließ. Da machte die Pfarrei Pfaffenhofen an der Roth, Kreis Neu-Ulm, der Muttergottes das Gelübde, Ihr zum Dank eine Kapelle zu erbauen, wenn Sie die Pfarrgemeinde in den Kriegsnöten beschützen würde. Die Pfarrei Pfaffenhofen durfte den Schutz Mariens erfahren und den Krieg glücklich überstehen. Ein Jahr nach dem Kriegsende wollten Herr Pfarrer Humpf und seine Pfarrgemeinde die Erfüllung des Gelübdes nicht mehr länger hinauszögern. Zunächst musste nun der Ort für die versprochene Marienkapelle ausgesucht werden, da zwei Plätze für den Bau der Kapelle vorgeschlagen wurden.

Erste Vision am 25. April 1946

Am Donnerstag, den 25. April 1946, nachmittags 3 Uhr, ging Herr Pfarrer Humpf mit seiner Schwester Anna und Fräulein Bärbel Rueß (damals 22 Jahre) in den Wald, um sich beide Orte anzuschauen. Auf dem Weg zum zweiten Platz führte sie das Gespräch über die Platzfrage auch auf die Entstehungsgeschichte von Wallfahrtsorten, wobei Maria den zu wählenden Platz jeweils durch ein Zeichen kenntlich gemacht hatte. Herr Pfarrer Humpf sprach dabei den Wunsch aus, dass auch ihnen ein Zeichen gegeben werde. Sie beteten dann gemeinsam in diesem Anliegen den Rosenkranz und gingen unterdessen zum ersten Platz zurück, um hier mit der Rodungsarbeit zu beginnen. Sie wollten hier an einem schön gewachsenen Baum, der inmitten von dichtem Gestrüpp stand, ein Bildstöckchen anbringen, um so einen Anfang für die Kapelle zu machen. Die drei hatten noch nicht lange mit dem Roden begonnen, als Bärbel Rueß auf einmal sagte. "Es hat mich jemand gerufen." Herr Pfarrer Humpf meinte, es sei vielleicht die kleine Schwester der Bärbel. Aber es war niemand zusehen. Auf einmal lief Bärbel ins Gebüsch und rief Herrn Pfarrer Humpf zu. "Kommen Sie doch und sehen Sie, was das für eine Frau ist!" Herr Pfarrer Humpf lief hinzu, konnte aber niemand erblicken. Er fand Bärbel im Gespräch mit jemanden, den er nicht sehen konnte. Er hörte ihre Fragen: "Wer sind Sie denn eigentlich?... Woher wissen Sie das?... Das verstehe ich nicht." Herr Pfarrer Humpf und seine Schwester Anna begriffen allmählich den Zusammenhang, dass Bärbel wohl eine Vision habe. Die Frau verschwand wieder und Bärbel kehrte zu ihrer Arbeit zurück. Noch ein zweites und drittes Mal wurde sie gerufen und redete mit der Erscheinung. Sie fragte wieder. "Wer sind Sie denn? Woher wissen Sie denn das? Das verstehe ich nicht! Ja, das war vor 6 Jahren! So, das war der 13. Mai 1940, ein Pfingstmontag. Woher wissen Sie das alles?" Dann verschwand die Erscheinung. Bärbel war der festen Meinung, auch Herr Pfarrer Humpf und seine Schwester hätten die Frau gesehen und alles gehört. Als die beiden dies verneinten, war Bärbel ernstlich böse und sagte. "Ich werde doch wissen, was ich gesehen habe. Ich habe doch meine gesunden Sinne." Sie war ganz empört, weil beide behaupteten, nichts gesehen zu haben.
Als Herr Pfarrer Humpf Bärbel am anderen Tag fragte, was die Frau gesagt habe, antwortete sie: "Es sind recht dunkle, unverständliche Sachen.

"Dort, wo das meiste Vertrauen ist und wo man die Menschen lehrt, dass Ich alles kann, werde Ich den Frieden verbreiten. Dann, wenn alle Menschen an Meine Macht glauben, wird Friede sein. Ich bin das Zeichen des lebendigen Gottes. Ich drücke Mein Zeichen Meinen Kindern auf die Stirne. Der Stern wird Meine Zeichen verfolgen. Mein Zeichen aber wird den Stern besiegen."

Auf die Frage, wer sie denn sei, erhielt Bärbel die Antwort: "Wenn Ich den Schleier nicht hätte, würdest du Mich kennen." Beim Weggehen sagte die Frau noch:

"Der Friede Christi sei mit euch und mit allen, die hier beten."

Darauf sagte Herr Pfarrer Humpf zu Bärbel, dass dies das begehrte Zeichen sei. Jetzt wisse er gewiss, dass hier die Kapelle stehen werde. Dann fragte er Bärbel, wer wohl die Frau gewesen sei. Sie sagte, sie wisse es nicht. Es sei dieselbe Frau, die sie schon im Jahre 1940 am 13. Mai auf dem Wege zum Wald getroffen habe. Damals habe die Frau sie den sogenannten Immaculata-Rosenkranz gelehrt. Als Bärbel fragte, was das für ein Rosenkranz sei, sagte Sie: statt der bekannten Rosenkranzgeheimnisse würden folgende Anrufungen gebetet:

Durch deine Unbefleckte Empfängnis rette unser Vaterland!
Durch deine Unbefleckte Empfängnis schütze unser Vaterland!
Durch deine Unbefleckte Empfängnis leite unser Vaterland!
Durch deine Unbefleckte Empfängnis heilige unser Vaterland!
Durch deine Unbefleckte Empfängnis regiere unser Vaterland!


Statt "Vaterland" könne man auch eine andere Meinung einfügen. Herr Pfarrer Humpf sagte nun. "Diese Frau ist niemand anderer als die Muttergottes!" Daraufhin war Bärbel ganz außer sich und wollte dies unter keinen Umständen gelten lassen, weil sie sich einer solchen Auszeichnung ganz unwürdig erachtete.

Zweite Vision am 25. Mai 1946
Am Morgen des 25. Mai wurde Bärbel vom Engel aufgefordert, an diesem Tag nach Marienfried zu kommen. Der Engel kam öfters zu ihr, besonders am Morgen, und betete mit ihr. Er sagte ihr auch die Anliegen, für die sie beten sollte. Er nannte sich selbst den Engel der großen Gnadenvermittlerin. Bärbel bat nach der hl. Messe Anna, mitzukommen. Im Laufe des Vormittags aber sandte sie Anna ein Brieflein des Inhalts, sie gehe nicht nach Marienfried, weil sie alles für eine schlimme Täuschung halte. Daraufhin mahnte Herr Pfarrer Humpf sie eindringlich, den Auftrag des Engels, dem sie bisher immer Folge geleistet habe, zu erfüllen. Sie komme sonst mit sich selbst in unheilvollen Wiederspruch. Durch die ernsten Mahnungen ihres Pfarrers ließ Bärbel sich endlich schweren Herzens dazu bewegen.
Nach fünf Uhr nachmittags gingen beide hinaus nach Marienfried. Sie schmückten den Bildstock mit Blumen und beteten eine Zeitlang. Als Bärbels Vater dann mit dem Auto vorbeikam, sagte sie zu Anna: "Komm, wir fahren heim." Anna wollte noch länger beten, und so blieben sie. Auf einmal sah Bärbel neben dem Baum den Engel, wie er mit dem Finger auf die rechte Seite hinüber zeigte. Hier sah Bärbel wieder die geheimnisvolle Frau stehen. Die Frau war ganz weiß gekleidet, hatte einen weißen Mantel an, ähnlich einem Umhang. Die Haare waren dunkel und in der Mitte gescheitelt, die Augen auch dunkel. Es war so ein schönes Leuchten in Ihren Augen, in Ihrem ganzen Gesicht, so eine Klarheit, Reinheit und Güte, wie es Bärbel früher gar nicht so aufgefallen war. Es war auf jeden Fall etwas an ihr, das Bärbel irgendwie anzog, das sie gleich gefangen nahm, und sie glaubte zum ersten Mal, die Mutter des Heilandes vor sich zu haben. Bärbel rief aus: "Maria!" Die Erscheinung sagte:

"Ja, Ich bin die große Gnadenvermittlerin. Wie die Welt nur durch das Opfer des Sohnes beim Vater Erbarmen finden kann, so könnnt ihr nur durch Meine Fürbitte beim Sohne Erhörung finden. Christus ist deshalb so unbekannt, weil Ich nicht bekannt bin. Deshalb goss der Vater seine Zornesschale über die Völker aus, weil sie seinen Sohn verstoßen haben. Die Welt wurde Meinem Unbefleckten Herzen geweiht, aber die Weihe ist vielen zur furchtbaren Verantwortung geworden. Ich verlange, dass die Welt die Weihe lebt. Habt restloses Vertrauen auf Mein Unbeflecktes Herz! Glaubt, dass ich beim Sohne alles kann! Setzt an die Stelle eurer sündigen Herzen Mein Unbeflecktes Herz, dann werde Ich es sein, die die Kraft Gottes anzieht, und die Liebe des Vaters wird Christus neu in euch zur Vollendung bilden. Erfüllt Meine Bitte, damit Christus bald als Friedenskönig herrschen kann! Die Welt muss den Zornesbecher bis zur Neige trinken wegen der unzähligen Sünden, wodurch sein Herz beleidigt wird. Der Stern des Abgrundes wird wütender toben denn je und furchtbare Verwüstungen anrichten, weil er weiß, dass seine Zeit kurz ist und weil er sieht, dass sich schon viele um Mein Zeichen geschart haben. Über diese hat er keine Macht, wenn er auch den Leib vieler töten wird. Aber aus diesem für Mich gebrachten Opfer erwächst Meine Macht, die restliche Schar zum Sieg für Christus zu führen. Einige ließen sich Mein Zeichen schon eindrücken, und es werden immer mehr werden. Euch, Meinen Kindern, will ich sagen: Vergesst in den blutigsten Tagen nicht, dass gerade dieses Kreuz eine Gnade ist und dankt dem Vater immer wieder für diese Gnade!
Betet und opfert für die Sünder! Opfert euch selbst und euer Tun durch Mich dem Vater auf! Stellt euch restlos zu meiner Verfügung! Betet den Rosenkranz! Betet nicht so sehr um äußere Güter! Es geht heute um mehr. Erwartet auch keine Zeichen und Wunder! Ich will im Verborgenen wirken als die große Gnadenvermittlerin. Den Frieden der Herzen will Ich euch vermitteln, wenn Ihr meine Bitten erfüllt. Nur auf diesem Frieden wird sich der Friede der Völker aufbauen können. Dann wird Christus als Friedenskönig über alle Völker herrschen. Sorge, dass Mein Wille kund wird. Ich werde dir die nötige Kraft geben."


Bärbel wandte ein: Ich kann mir das nicht alles merken, weil ich ein schlechtes Gedächtnis habe." Die Erscheinung erwiderte ihr, sie solle Vertrauen haben. Zur rechten Zeit fände sie die rechten Worte wieder. Danach wurde Bärbel etwas gesagt, wovon sie nicht sprechen dürfe. Die Erscheinung sagte, dass sie dies als Geheimnis bewahren müsse: "Du weißt jetzt noch nichts damit anzufangen. Hab Vertrauen, Ich werde dich führen. Du wirst es einmal verstehen." Zuletzt bekam sie noch den Auftrag, am Fest des hl. Abtes Wilhelm wiederzukommen.
Hinsichtlich des erteilten Auftrages sagte die Erscheinung noch, dass der Teufel nach außen solche Macht bekommen werde, dass alle, die nicht fest in IHR gegründet seien, sich täuschen lassen, denn der Teufel wisse die Menschen zu blenden, dass sich sogar die Besten täuschen lassen. Es werde eine Zeit kommen, da werde sie (Bärbel) ganz allein stehen und furchtbar verleumdet werden. Aber sie solle alles auf das Vertrauen gründen. Überall, wo die Menschen nicht auf Ihr Unbeflecktes Herz vertrauten, habe der Teufel Macht. Wo aber die Menschen an die …