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Die Visionen der hl. Elisabeth und die Schriften der Aebte Ekbert und Emecho von Schönau.

Die Visionen der hl. Elisabeth und die Schriften der Aebte Ekbert und Emecho von Schönau
Nähe zu Hildegard von Bingen

Gehört Elisabeth damit in die Reihe der Vertreter deutscher oder rheinländischer Mystik? Die Nähe zu Hildegard lässt das vermuten, ebenso ihre Neigung zu konkreten Bezügen ihrer Umwelt, aber noch fehlen jene typischen Aspekte der unio mystica und der Braut- und Passionsmystik, wie sie im 13. und 14. Jahrhundert für Frauengestalten wie Gertrud von Helfta, Mechtild von Magdeburg oder aber auch Meister Eckhard beziehungsweise Johann Tauler charakteristisch werden sollten. Was bleibt, ist ihr tiefes Sehen in die Wirklichkeit des in Jesus Christus offenbar gewordenen Gottes und zahlreicher im Sinn des Evangeliums realisierter Christen – Heiliger –, das in dieser Weise nur wenigen Jüngern und Jüngerinnen des Herrn geschenkt ist. Was darüber hinaus bleibt, ist ihr Blick weit über die eigene Person hinaus: auf ihre Schwestern und Brüder in der Abtei und die vielen Menschen, die nach Schönau kamen und sich ihr anvertrauten.
Der historische Befund bestätigt, dass Elisabeth eine von ihren Mitschwestern und der Abtei anerkannte Persönlichkeit war. Dafür spricht, dass sie seit 1157 als magistra (Meisterin) den Konvent der Nonnen leitete - freilich unter der Zuständigkeit des Abtes. Dafür spricht aber auch der oft nicht enden wollende Besucherstrom nach Schönau und dass man ihren Leib im Chorraum der Kirche bestattet hat.
Nach dem Tod Elisabeths stellte Egbert der Nachwelt ein eindrucksvolles Zeugnis seiner Schwester aus, das noch heute die Tiefe ihres Sehens und die Ernsthaftigkeit ihrer Nachfolge auf den Spuren Christi atmet: „Durch dich [Elisabeth] stand der Himmel offen für die Erde, durch das Werkzeug deiner Stimme strömten zu uns herab die Geheimnisse Gottes, verborgen seit Ewigkeit ...