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Unter den Schweizer Bundesräten gibt es keine regelmässigen Kirchgänger

Der Schweizer Bundesrat besteht aus vier Reformierten, zwei Katholiken und einer Konfessionslose (Ex-Katholikin).

Die heutigen Bundesräte vermeiden religiöse Verweise selbst dann, wenn sie naheliegen. Als Bundesrat Alain Berset vor zwei Jahren in der Kathedrale in St. Gallen den Stadtgründer und Heiligen Gallus würdigte kam seine Rede ohne einen expliziten Bezug zum Christentum aus.

Der Zürcher Staatsrechtler Andreas Kley hat in einer Analyse dieser Reden dargelegt, dass «Gottessurrogate» wie Menschenrechte und Nachhaltigkeit heute klassisch-religiöse Begriffe verdrängt haben, die einst zum Standardrepertoire jeder Rede gehörten.

Dabei wurden viele der heutigen Bundesräte privat durchaus religiös geprägt. Am Wochenende vor ihrer Wahl in den Bundesrat zog sich Doris Leuthard in das Kloster Frauenthal zurück, um zu beten.

Der Protestant Ueli Maurer unterrichtete jahrelang an einer reformierten Sonntagsschule. Die reformierte Kirche bezeichnete er auch schon als «Eventplatz», die ihm «zu spassig» geworden sei. Heute geht er "fast nie mehr" zur Kirche.

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Thomas M. Germann
«Als Bundesrat Alain Berset vor zwei Jahren in der Kathedrale in St. Gallen den Stadtgründer und Heiligen Gallus würdigte kam seine Rede ohne einen expliziten Bezug zum Christentum aus.»
Zu mancher Sonntagspredigt in dieser Bischofskirche besteht da keinerlei Unterschied.Mehr
«Als Bundesrat Alain Berset vor zwei Jahren in der Kathedrale in St. Gallen den Stadtgründer und Heiligen Gallus würdigte kam seine Rede ohne einen expliziten Bezug zum Christentum aus.»

Zu mancher Sonntagspredigt in dieser Bischofskirche besteht da keinerlei Unterschied.