1. Nachrichten
  2. Finanzen
  3. Altersvorsorge
  4. Gesetzliche Rente
  5. Steuer auf Rente: Hohe Richter wollen noch 2020 darüber entscheiden

Klage wegen „Doppelbesteuerung“: 21 Millionen Rentner hoffen: Bundesfinanzhof will noch 2020 über Besteuerung entscheiden
  • E-Mail
  • Teilen
  • Mehr
  • Twitter
  • Drucken
  • Fehler melden
    Sie haben einen Fehler gefunden?
    Bitte markieren Sie die entsprechenden Wörter im Text. Mit nur zwei Klicks melden Sie den Fehler der Redaktion.
    In der Pflanze steckt keine Gentechnik
    Aber keine Sorge: Gentechnish verändert sind die
Steuererklärung
dpa/Christin Klose/dpa-tmn Seniorin bei ihrer Steuererklärung.

Der Bundesfinanzhof (BFH) will noch im laufenden Jahr die heftig umstrittene Rentenbesteuerung klären. Kläger werfen dem Staat eine „Doppelbesteuerung“ vor: Beiträge zur Rentenversicherung werden aus versteuertem Einkommen bezahlt – und spätere Rentenbezüge sind ebenfalls zu versteuern. Schon jetzt trifft das Millionen Ruheständler.

Die mit einem Symbol oder Unterstreichung gekennzeichneten Links sind Affiliate-Links. Kommt darüber ein Einkauf zustande, erhalten wir eine Provision - ohne Mehrkosten für Sie! Mehr Infos

Wegen der Bedeutung der Angelegenheit werde es am BFH in München wohl eine mündliche Verhandlung geben, sagte ein Sprecher der „Süddeutschen Zeitung" („SZ") vom Freitag. Auf den Termin verzichten würde das höchste deutsche Finanzgericht nur, wenn der Kläger dem Termin unter Verweis auf das Steuergeheimnis widerspreche. Gegen die Rentenbesteuerung hat ein Ruheständler geklagt.

Derzeitige Steuerregelung seit dem Jahr 2005

Seit dem Jahr 2005 gilt die sogenannte nachgelagerte Rentenbesteuerung. Welcher Anteil der Rente besteuert wird, hängt vom Jahr des Rentenbeginns ab. Bei Rentnern, die 2005 oder vorher in Rente gegangen sind, sind 50 Prozent der Bezüge steuerpflichtig. Der steuerfreie Anteil der Rente schrumpft über die Jahre. Ab 2040 sollen dann die gesetzlichen Renten komplett besteuert werden.

Im Gegenzug können Arbeitnehmer im Laufe der Jahre immer höher steigende Anteile ihrer Zahlungen zur Altersvorsorge steuerlich absetzen. Das gleicht den zunehmenden Steueranteil der Rentenbezüge aber nicht aus. 

1)ab 2020 auf Basis des Wertes von 2019
Bundesfinanzministerium 1)ab 2020 auf Basis des Wertes von 2019

Sparen ist immer clever!

Und mit Gutscheinen noch besser!

Knapp fünf Millionen Rentner zahlen derzeit Steuern

In Deutschland gibt es aktuell rund 21 Millionen Rentner. Sie alle dürften am Ausgang des Verfahrens interessiert sein. Besonders relevant wäre ein Richterspruch für die knapp fünf Millionen Ruheständler, die bereits jetzt Steuern abführen müssen.

Alles, was Sie über Ihre Rente wissen müssen

Der FOCUS Online Ratgeber beantwortet auf 135 Seiten alle wichtigen Fragen rund ums Thema Rente. Plus 65 Seiten Formulare.

Derzeit wird Einkommensteuer erst dann fällig, wenn die Gesamteinkünfte eines Rentners über dem Grundfreibetrag (9168 Euro/Verheiratete 18.336 Euro) liegen. Im Jahr 2019 galt das für rund 4,4 Millionen Ruheständler. Ihre Steuerzahlungen spülen dem deutschen Staat mehrere Dutzend Milliarden Euro in die Kassen.

Gehaltscheck: Zum Brutto-Netto-Rechner 2024

Dabei wirkt ein doppelter Mechanismus: Nicht allein die Höhe der Rente ist entscheidend für die Steuerzahlung. Daneben spielt eine wichtige Rolle, wann ein Rentner in Ruhestand gegangen ist. Denn nach dem Jahr bemisst sich der Anteil an der Rente, der steuerpflichtig ist. Derzeit liegt der Satz bei 80 Prozent.

Lesen Sie auch: Altersvorsorge: Reicht mein Geld im Alter? Finden Sie es heraus

BFH-Richter hält aktuelle Regelung selbst für verfassungswidrig

Der BFH-Richter Egmont Kulosa hatte bereits im vergangenen Jahr die Ansicht vertreten, dass die Rentenbesteuerung verfassungswidrig sei, wie die „SZ" damals berichtet hatte. Die nachgelagerte Rentenbesteuerung führe zu einer Doppelbesteuerung, weil schon während des Erwerbslebens die Beitragszahlungen an die Rentenkasse steuerlich belastet würden, argumentierte demnach der Richter.

Auch interessant:  Von 1 Euro bleiben nur 47,9 Cent: Erst seit 9. Juli verdienen wir fürs eigene Konto

Bundesfinanzminister bemisst Verfahren hohe Bedeutung zu

Das Bundesfinanzministerium ist dem Verfahren vor dem BMF (Az. X R 33/19) am 5. März als dritte Partei beigetreten, wie die „SZ“ weiter ausführt. Das erlaube Paragraf 122, Absatz 2 der Finanzgerichtsordnung.

Mit seinem Schritt erhalte das Bundesfinanzministerium volle Akteneinsicht und könne sich in dem Verfahren selbst zu Wort melden.

Das sei für Experten ein Hinweis darauf, dass es sich um eine wichtige Angelegenheit mit großer finanzieller Tragweite handelt, berichtet die „SZ“ weiter.

So viel Geld bekommen Sie im Alter

Früher in Rente: Verdienter Ruhestand
In diesem Ratgeber erhalten Sie alle relevanten Informationen, die Sie für einen vorzeitigen Start in den Ruhestand benötigen.

12 E-Bikes im Test: Nur vier sind gut, bei zweien ging der Akku in Flammen auf

FOCUS online/Wochit 12 E-Bikes im Test: Nur vier sind gut, bei zweien ging der Akku in Flammen auf
Finanzen Newsletter
Informiert sein, verstehen, die richtigen Entscheidungen treffen
Hier bekommen Sie Hintergründe zu aktuellen Finanz-Nachrichten.
Jeden Freitag als Newsletter.
* Mit einem * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder
mbe/mit dpa
Zum Thema
Künftig werden Handykosten bei Hartz IV berücksichtigt - so sollen Sätze steigen!

Eine Altersgruppe profitiert besonders

Künftig werden Handykosten bei Hartz IV berücksichtigt - so sollen Sätze steigen!

Keine Coronavirus-Übertragung in Neuseeland seit 100 Tagen

News zur Corona-Pandemie im Live-Ticker

Keine Coronavirus-Übertragung in Neuseeland seit 100 Tagen

„Die Angst in Neukölln wächst“ - Militante Neonazis und Clans beunruhigen Berliner Szene

Brandanschläge gegen Migranten

„Die Angst in Neukölln wächst“ - Militante Neonazis und Clans beunruhigen Berliner Szene

Sie waren einige Zeit inaktiv, Ihr zuletzt gelesener Artikel wurde hier für Sie gemerkt.
Zurück zum Artikel Zur Startseite
Lesen Sie auch
Einige erhalten sechsstellige Gage: So viel verdienen die Tatort-Kommissare

Liefers, Prahl, Folkerts

Einige erhalten sechsstellige Gage: So viel verdienen die "Tatort"-Kommissare

Nach Milliarden-Pleite wird jetzt die komplette Wirecard-Einrichtung versteigert

Büromöbel, Fitnessgeräte, Blumentöpfe

Nach Milliarden-Pleite wird jetzt die komplette Wirecard-Einrichtung versteigert