Köln: Ein am Zölibat gescheiterter Priester betreibt Agenda-Journalismus

Brennecke ist ein Rechtsanwalt für Presserecht, Marken- und Medienrecht, Partner bei Höcker Rechtsanwälte und Mitglied der Grünen. Er ist presserechtlicher Berater des Erzbistums Köln.
Der Medienanwalt fragt, wie "seriös" der Kölner Stadtanzeiger ist, „wenn er ausrechnet Frank, der laut Tagespost als Priester existenziell am Zölibat gescheitert sein soll und allen persönlichen Grund für Stimmungsmache und persönliche Abrechnung hat, überhaupt dazu schreiben lässt?“
Denn: „Seriöser Journalismus zeichnet sich durch innere Unabhängigkeit und Neutralität aus. Auch in der mittlerweile nur noch kleinen Regionalzeitung Kölner Stadtanzeiger sollte das Priorität haben.“
Frank über die katholische Kirche schreiben zu lassen findet Brennecke „ungefähr so seriös und unabhängig, wie den Vorsitzenden der deutschen Veganer zum Chefredakteur der Zeitschrift beef zu machen.“
Ein Frank-Artikel vom 5. August ist für Brennecke ein Musterbeispiel für unseriösen Agendajournalismus: „Das beginnt schon damit, dass die im Artikel benannten Protagonisten vorher nicht angehört wurden und keine Stellungnahmen abgeben konnten.“
Fazit: Für Brennecke ist es kein Wunder, dass dem Kölner Stadtanzeiger in Scharen die Leser weglaufen. Im zweiten Quartal 2022 betrug die verkaufte Auflage des Kölner Stadtanzeiger und der Kölnischen Rundschau noch etwa 190.600 Exemplare, ein Rückgang zum zweiten Quartal 2014 um mehr als 100.000 Exemplare.
Bild: Joachim Frank, Copyright: CC-BY-SA, wikipedia.com