M.RAPHAEL
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Die Leere der Abstraktion gegen die der Kontemplation

@Marie M. hat einen Beitrag über Orientierungstage in der Abtei St. Benedictusberg in Vaals eingestellt:

Orientierungstage in der Abtei St. Benedictusberg in Vaals in den Nied…

Ursprünglich wollte ich nur direkt kommentieren, aber wegen des heutigen Motu Proprio der Modernisten erlaube ich mir, einmal mehr den Unterschied zwischen der Moderne und dem wahrem Glauben aufzuzeigen.

Vor vielen Jahren habe ich die Abtei mit einem Mitbruder besucht. Wir haben uns über die liebe Gastfreundschaft sehr gefreut. In jedem Fall wünsche ich dem Konvent alles Gute.

Hier findet man Videos über die Abtei:

youtube.com/watch?v=s2tRAf9MQIQ&list=PLvJIj35wToxB0WCljBY7oEq4

Die „neue“ Architektur ist, weil kompromisslos streng, durchaus anerkennswert, aber eben auch sehr abstrakt. Damit ist sie auf Dauer mit dem monastischen Geist nicht vereinbar. Die mathematisch abstrakte Leere der Moderne ist nicht identisch mit der reduzierten Formensprache, d.h. Leere der Einfachheit, der katholischen Kontemplation. Erstere zielt auf Beherrschung der Welt, letztere entsagt der Welt, um zumindest mit einem Fuß schon im Himmel Gott anzubeten. Der denkende Mathematiker sucht die Schönheit in der Theorie. Seine Welt funktioniert rein gesetzmäßig. In ihr hat Gott keinen Platz. In ihr haben regelfreie und unvorhersagbare Wunder keinen Realitätsanspruch, weil sie dem empirischen Verifikationsprinzip nicht unterliegen. Wenn er sich für kontemplativ hält, dann nur, um der Natur in aufmerksamer Ruhe weitere Geheimnisse zu entreißen. Wie immer sucht der Menschengott Macht. Der stille Mönch lebt dagegen im goldenen Licht der Aufopferung. Tag und Nacht betet er das Wunder der Schöpfung an. Damit transzendiert für ihn das Leben grundsätzlich jede Regelhaftigkeit. Ein Wunder ist immer möglich. Für den Mönch gibt es überhaupt nur Gott. In unvorstellbarer Liebe zu Gott lobt und preist seine Seele unaufhörlich Seine Herrlichkeit. In der Stille seiner ewigen Seele verbindet er sein ganzes Wesen mit Christus und Maria. Sein Leben ist von einer unsichtbaren heiligen Fülle geprägt. Das Irdische verblasst dagegen. Gerade deshalb sind kontemplative Klöster so leer an dekorativer Ablenkung.

Wie eingangs erwähnt, zeigt das sehr schön, dass es niemals einen Kompromiss zwischen der Moderne und der wahren Gottesanbetung geben kann, genauso wenig wie zwischen der Konzilskirche und der katholischen Kirche. Die jeweiligen Grundverständnisse sind zu verschieden. Das haben die Modernisten erkannt. Das neue Motu Proprio wird genau dieser Erkenntnis gerecht. Sie haben ihre prinzipielle Schwäche realisiert, die darin besteht, dass sie keine echte Mystik haben. Als gottlose Menschengötter versuchen sie, die Kirche in eine global sozialistische Partei zu verwandeln. Dafür müssen sie die traditionelle Mystik zum Schweigen bringen.

Keine Angst, langfristig können sie nicht gewinnen. Gott ist nicht auf ihrer Seite. Wir sind nicht auf der Erde, um Händchen zu halten. Wir sind auf der Erde, um für die Wahrheit zu kämpfen.

Noch einmal, ich wünsche den Mönchen von Vaals alles Gute und viel Erfolg. Aber in der Konzilskirche gibt es auf Dauer keine gesunden Klöster. Der Mönch ist kein sozialistischer Selbstverwirklicher. Er macht gerade nicht sein Ding. Er lebt nur noch für das Heilige.
Salzburger
Die ArchiTektur in dem Video ist ja grauenhaft!
Leider hat sich die "blonde Bestie" mit ihrer HerrschSucht architektonisch schon sehr früh durchgesetzt. Man vergleiche im Hl.Lande nur die bereits bestürzend "leeren" (weil systematisierenden) Kirchen der Romanik (St.Anna, AbuGosch) - von der Gotik ganz zu schweigen - mit den echten der Orientalen, welche ebenso einfach als organisch (weil unsystematisch …Mehr
Die ArchiTektur in dem Video ist ja grauenhaft!
Leider hat sich die "blonde Bestie" mit ihrer HerrschSucht architektonisch schon sehr früh durchgesetzt. Man vergleiche im Hl.Lande nur die bereits bestürzend "leeren" (weil systematisierenden) Kirchen der Romanik (St.Anna, AbuGosch) - von der Gotik ganz zu schweigen - mit den echten der Orientalen, welche ebenso einfach als organisch (weil unsystematisch) sind!