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Irapuato
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Der Heilige Hormisdas. Gedenktag 6. August. Hormisdas stammte aus Frosinone in Italien. Als Witwer wurde er Erzdiakon bei Papst Symmachus (498-514). 514 wurde er selbst zum Bischof von Rom gewählt. Auch …Mehr
Der Heilige Hormisdas. Gedenktag 6. August.
Hormisdas stammte aus Frosinone in Italien. Als Witwer wurde er Erzdiakon bei Papst Symmachus (498-514). 514 wurde er selbst zum Bischof von Rom gewählt. Auch wenn das Petrusamt zu dieser Zeit noch nicht mit dem heutigen Papsttum zu vergleichen ist, war das Amt bereits ein politisches. Der Einfluss des Bischofs von Rom reichte bereits weit über die Ewige Stadt hinaus. Hormisdas war dazu berufen die Wunden, die seine Vorgänger „im Namen Gottes“ geschlagen hatten zu heilen. Was war vorgefallen? Für den verstorbenen Papst Anastasius II. (496-498) hatte man 498 zwei Nachfolger gewählt, den erwähnten Symmachus und Papst Laurentius (498-499). Letzterer wurde als „Gegenpapst“ vom Adel und vom Senat der Stadt Rom favorisiert. Der König der Ostgoten, Theoderich (451-526) hatte schließlich 499 Papst Symmachus zum rechtmäßigen Bischof von Rom ausgerufen, da dieser dessen antibyzantinische Politik stützte. Das sorgte noch von 502 bis 506 für Aufruhr und Straßenschlachten in Rom. Es ist der große Verdienst des hl. Hormisdas, dass er zwischen den Parteien in Rom Frieden stiftete. Ebenso suchte Hormisdas den Ausgleich mit Byzanz. Das sogenannte „Akakianische Schisma“ hatte zwischen 484 und 519 zur ersten grundsätzlichen Kirchenspaltung zwischen der östlichen und der westlichen Christenheit geführt. Hormisdas war zwischen 515 und 519 in der Lage mit Hilfe eines Glaubensbekenntnisses, der nach ihm benannten „Formel des Hormisdas“, das Schisma zu beenden und die Kirchen von Rom und Konstantinopel vorerst wieder zu vereinigen. Dies gelang ihm durch sein Vertrauen in die brüderliche Zusammenarbeit mit drei aufeinander folgenden Patriarchen von Konstantinopel: Timotheos I. (+517), Johannes II. Kappadokes (+520) und Epiphanios (+535). Hormisdas starb am 6. August 523 in Rom. Sein Sohn, Silverius (+537), war übrigens von 536 bis 537 ebenfalls Bischof von Rom. christlicher Geist versöhnt Es passiert nicht selten, dass man wie der hl. Hormisdas in eine schwierige Situation gerät, die man selbst nicht verursacht hat. Schuldzuweisungen helfen da wenig. Gerade dann ist christlicher Geist gefragt, der Verlorenes rettet, der das Schweigen bricht, der Ängste löst, der Fesseln sprengt, der Brücken baut, der neues Miteinander ermöglicht, usw. _______________________________ P. Dr. Thomas Klosterkamp OMI