„Von wem exkommuniziert? Die uns exkommunizieren wollen, sind längst selbst kommuniziert“ (Lefebvre)
.
.
Wer gehört nicht mehr zur Kirche?
.
Ansprache zu der von Erzbischof Marcel Lefebvre erfolgten Bischofsweihen, gehalten in Zaitzkofen am 19. Juni 1988 vom damaligen Regens des Seminars.
.
Liebe Mitbrüder,
liebe Gläubige!
.
Vergangenen Mittwoch hat Mgr. Lefebvre auf einer Pressekonferenz in Ecône …More
„Von wem exkommuniziert? Die uns exkommunizieren wollen, sind längst selbst kommuniziert“ (Lefebvre)
.
.
Wer gehört nicht mehr zur Kirche?
.
Ansprache zu der von Erzbischof Marcel Lefebvre erfolgten Bischofsweihen, gehalten in Zaitzkofen am 19. Juni 1988 vom damaligen Regens des Seminars.
.
Liebe Mitbrüder,
liebe Gläubige!
.
Vergangenen Mittwoch hat Mgr. Lefebvre auf einer Pressekonferenz in Ecône die Namen der vier Weihekandidaten zur Bischofsweihe am 30. Juni ebendort bekanntgegeben.
Wir stehen also in diesen Tagen und Wochen vor einem kirchengeschichtlichen Ereignis ersten Ranges, vor einer geistesgeschichtlichen Aufgipfelung und Offensive, vor einem Entscheidungskampf von faszinierender Dramatik, möchte ich sagen, zwischen dem Liberalismus und dem Katholizismus....
.
Theologische Wertung der Schlagworte „Trennung von der Kirche – Schisma – Exkommunikation“
.
Nun die theologische Wertung der neuen Situation. Und ich möchte ganz besonders auf diesen einen kompakten, in vielen Facetten schillernden Einwand zu sprechen kommen, den ich als absolut töricht ansehe, der aber tausendfach wiederkehrend immer wieder vorgetragen wird: Dieser Ungehorsam gegen den Papst ist eine Trennung von der Kirche, ist Schisma, bedeutet Exkommunikation.
Hier möchte ich zunächst grundsätzlich einmal sagen, was die Trennung von der Kirche ist. Ich finde diese Dinge absolut wichtig, gerade für die kommenden Monate, damit auch Sie, liebe Gläubige, sehen, wie sich die Situation theologisch darstellt und wo z.B. hier die wahre Trennung von der Kirche ist.
..
Die Zugehörigkeit zur Kirche umfaßt drei Elemente. Man muß in drei Faktoren zur Kirche gehören, wenn man eben Mitglied der Kirche sein will: Einmal muß man getauft sein, dann muß man den Glauben der Kirche haben und drittens muß man sich den Autoritäten der Kirche unterordnen.
.
Der Glaube!
Monseigneur sagte uns noch bei den Exerzitien im Februar dieses Jahres: „Die fundamentale Demarkationslinie, Trennlinie zwischen Kirche und Nichtkirche ist der Glaube.“ Die fundamentale Basis für die Einheit der Kirche, für die Zugehörigkeit zur Kirche ist zunächst einmal der Glaube, und die Demarkationslinie verläuft hier; wo ich nicht mehr den Glauben habe, auch nur in einem Punkt, gehöre ich nicht mehr zur Kirche.
.
Wer gehört denn, wenn wir diesen Maßstab und diese theologische Vorgabe nun einmal auf die konkrete Situation anwenden, nicht mehr zur Kirche durch Häresien und Irrlehren? Das sind zunächst einmal – und hier bringe ich einige statistische Angaben, damit Sie überhaupt die Situation vor Augen haben: Eine Umfrage im Bistum Trier aus dem Jahr 1977 unter den dortigen Priestern im Religionsunterricht und Religionslehrern, hat ergeben, daß 86 % der Befragten – und das ist repräsentativ für den gesamten, nicht nur deutschen Sprachraum, sondern mindestens für die westliche Welt – nicht zustimmen dem Satz: „Ein Katholik muß alles hinnehmen, was die Kirche zu glauben vorlegt.“ Liebe Freunde, das sind keine Katholiken mehr! Das war bereits 1977! Das ist nicht besser geworden. Denn bei denen unter fünfzig Jahren bei dieser Umfrage war der Prozentsatz gegen 100! Bereits damals! Das sind die, die heute ausschließlich noch im Religionsunterricht sind! Wer ist da noch katholisch? Wer gehört da noch zur Kirche?
Dann eine Umfrage aus Österreich: Im „kernkatholischen“ Tirol lehnen 94 % der Bevölkerung unter 45 Jahren das katholische Dogma des Verbotes der künstlichen Empfängnisverhütungsmittel ab. Diese 94 % sind nicht katholisch! Sie haben sich von der Kirche getrennt!
Ferner, daß in Deutschland nach Aussage Kardinal Höffners bereits vor fünf Jahren 93 % aller Katholiken überhaupt nie mehr zur Beichte gegangen sind, grundsätzlich dieses Sakrament aufgegeben haben: Es sind nicht mehr Katholiken. Sie haben sich von der Kirche getrennt!
.
Daß der spätere Kardinal Gagnon am 27.8.1983 in Amerika in einem Interview mit der Wochenzeitung „The Wanderer“ auf die Frage „Kann man sagen, daß der Papst und daß Rom in den USA ein materielles Schisma duldet bei den Bischöfen?“ geantwortet hat: „Jawohl, und nicht nur in den USA, auch in den Ländern Europas.“
Dieser Kardinal Gagnon sagt also: Sie sind schismatisch, diese Bischöfe gehören nicht mehr zur Kirche! In ihrer überwältigenden Mehrheit! Zum Beispiel wegen der Königsteiner Erklärung in Deutschland vom 30. August 1968 als Replik auf die päpstliche Enzyklika „Humanae vitae“ vom 25. Juli 1968, wo gesagt wird – im strikten Gegenzug zu diesem Dogma, moralischen, sittlichen Dogma, daß Verhütungsmittel nicht erlaubt sind -: Das ist den Eheleuten überlassen, das ist freigestellt. Das ist Häresie und Schisma!
Oder noch schlimmer: Ich verweise auf den „Schlußbericht der Gemeinsamen Ökumenischen Kommission zur Überprüfung der Verwerfungen des 16. Jahrhunderts“ vom 26.10.1985, hinter den sich ganz offiziell Kardinal Höffner damals gestellt hat und der wesentlich ausgearbeitet ist von dem jetzigen Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz Karl Lehmann und wo wörtlich gesagt wird: „Sowohl in der katholischen Transsubstantiationslehre wie auch in den Lehren der reformatorischen Kirchen wird das....Grundanliegen verfolgt, das Geheimnis der wirklichen Gegenwart Jesu Christi in der Eucharistie auszusagen. – Jede dieser Konzeptionen hat Stärken und Schwächen, keine dabei kann von sich aus ausschließlich Geltung dergestalt beanspruchen, daß die je andere Lehrgestalt automatisch als häretisch verurteilt werden müßte.“
Nun hat aber das Konzil von Trient in elf Sätzen, in elf Dogmen die falschen Auffassungen und Positionen der Protestanten zur Realpräsenz verurteilt als Häresie, elfmal Häresie!
Wenn nun die deutschen Bischöfe sagen: „Das ist keine Häresie, man darf das nicht sagen“, sind sie selber elfmal in Häresie gefallen. Elfmal laut can. 2314 des Kirchenrechts automatisch wegen Häresie exkommuniziert! Nicht mehr zur Kirche gehörig!
Oder – ein dritter Beweis – das „Gemeinsame Wort der deutschen Bischofskonferenz und der EKD zur konfessionsverschiedenen Ehe“ vom 1.1.1985, unterzeichnet von Kardinal Höffner. Dort ist für Mischehen freigestellt, ob katholische oder evangelische Taufe der Kinder, ob katholische oder evangelische Erziehung und Gottesdienstbesuch! Das traditionelle Kirchenrecht verurteilt dieses Verhalten zweimal mit automatischer Exkommunikation und doppeltem Häresieverdacht! Und das ist der offizielle Standpunkt der deutschen Bischöfe! Urteilen Sie Selbst!