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Jüngstes Dekret von Ecclesia-Dei im Wortlaut

(gloria.tv/ KNA) Die für die Verhandlungen Roms mit den Traditionalisten zuständige Fachkommission «Ecclesia Dei» hat der Piusbruderschaft überraschend mehr Zeit eingeräumt, um eine Anerkennung des Zweiten Vatikanischen Konzils zu formulieren. Zugleich macht sie deutlich, dass der Papst am Ziel einer kirchlichen Aussöhnung mit der Gruppe festhält.

Die Katholische Nachrichten-Agentur KNA dokumentiert die am Wochenende veröffentlichte, namentlich nicht unterzeichnete vatikanische Erklärung in einer eigenen Übersetzung:

Die Päpstliche Kommission Ecclesia Dei ergreift die Gelegenheit um mitzuteilen, dass die Priesterbruderschaft S. Pius X in ihrem jüngsten Schreiben vom 6. September 2012 angezeigt hat, dass sie für sich mehr Zeit zum Überlegen und zur Prüfung braucht, um eine Antwort auf die letzten Initiativen des Heiligen Stuhls vorzubereiten.

Das derzeitige Stadium der Diskussionen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Priesterbruderschaft ist die Frucht dreijähriger dogmatischer und theologischer Dialoge, während derer sich eine gemeinsame Kommission acht Mal traf, um - unter anderem - einige kontroverse Punkte in der Auslegung bestimmter Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils zu studieren und zu diskutieren. Nach Abschluss dieser Dialoge über Lehrfragen wurde es möglich, in eine Diskussionsphase einzutreten, die sich unmittelbar auf den starken Wunsch nach einer Aussöhnung zwischen der Piusbruderschaft und dem Stuhl Petri konzentrierte.

Weitere Schritte in diesem positiven Prozess einer schrittweisen Wiedereingliederung hatte der Heilige Stuhl 2007 mit dem Motu Proprio «Summorum Pontificum» unternommen, indem er die Außerordentliche Form des Römischen Ritus auf die universale Kirche ausdehnte, sowie 2009, als er die Exkommunikationen zurücknahm. Erst vor wenigen Monaten wurde auf diesem schwierigen Weg ein Punkt von fundamentaler Bedeutung erreicht, als die Päpstliche Kommission der Piusbruderschaft eine lehrmäßige Erklärung zusammen mit einem Vorschlag zur kirchenrechtlichen Normalisierung ihres Status innerhalb der katholischen Kirche vorlegte.

Derzeit wartet der Heilige Stuhl auf eine offizielle Antwort der Oberen der Piusbruderschaft auf diese beiden Dokumente. Nach 30 Jahren der Trennung ist es verständlich, dass es Zeit braucht, um die Bedeutung dieser jüngeren Entwicklungen zu verarbeiten. Während unser Heiliger Vater Benedikt XVI. mittels der Realisierung der seit langem erwarteten Versöhnung der Piusbruderschaft mit dem Stuhl Petri versucht, die Einheit der Kirche zu fördern und zu bewahren - hier ist eine kraftvolle Manifestation des Petrusdienstes am Werk - sind Geduld, Gelassenheit, Durchhaltevermögen und Zuversicht erforderlich.
Shuca
Ja die Piusbruderschaft sollte Geduld, Gelassenheit, Durchhaltevermögen und Zuversicht aufbringen. Die konzilare Bewegung hat sich mit ihren zwei Hörnern dem "Aggiornamento" und dem "Novus Ordo" im Gestrüpp dieser Welt verfangen und versucht sich nun mit der "Neuevangelisation langsam wieder frei zu schaufeln. Also immer ruhig Blut und freundlich sein. Die schaffen das schon. Oder sie wollen gar …Mehr
Ja die Piusbruderschaft sollte Geduld, Gelassenheit, Durchhaltevermögen und Zuversicht aufbringen. Die konzilare Bewegung hat sich mit ihren zwei Hörnern dem "Aggiornamento" und dem "Novus Ordo" im Gestrüpp dieser Welt verfangen und versucht sich nun mit der "Neuevangelisation langsam wieder frei zu schaufeln. Also immer ruhig Blut und freundlich sein. Die schaffen das schon. Oder sie wollen gar nicht.
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"Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist".
Per Mariam ad Christum.
POS
@IZAAC
Absolut einverstanden!
Katholisch christlich kann man nur sein, wenn man nicht dem flüchtigen Heute und ungewissen Morgen treu ist, sondern dem geheiligten und heiliggesprochenen Gestern (in seiner Vollständigkeit und in seinem Zusammenhang, ohne Abstriche und ohne Hinzufügungen).
Und dieses finden wir gerade in den Konzilsdokumenten nicht! Denn diese enthalten gewichtige (verfälschende)…Mehr
@IZAAC

Absolut einverstanden!

Katholisch christlich kann man nur sein, wenn man nicht dem flüchtigen Heute und ungewissen Morgen treu ist, sondern dem geheiligten und heiliggesprochenen Gestern (in seiner Vollständigkeit und in seinem Zusammenhang, ohne Abstriche und ohne Hinzufügungen).
Und dieses finden wir gerade in den Konzilsdokumenten nicht! Denn diese enthalten gewichtige (verfälschende) Abstriche und Hinzufügungen!
bennet
Während des Konzils herrschte eine bewegende innere Spannung angesichts der gemeinsamen Aufgabe, die Wahrheit und die Schönheit des Glaubens im Heute unserer Zeit erstrahlen zu lassen, ohne sie den Ansprüchen der Gegenwart zu opfern, noch sie an die Vergangenheit gefesselt zu halten: Im Glauben schwingt die ewige Gegenwart Gottes mit, die über die Zeit hinausreicht und dennoch von uns nur in unserem …Mehr
Während des Konzils herrschte eine bewegende innere Spannung angesichts der gemeinsamen Aufgabe, die Wahrheit und die Schönheit des Glaubens im Heute unserer Zeit erstrahlen zu lassen, ohne sie den Ansprüchen der Gegenwart zu opfern, noch sie an die Vergangenheit gefesselt zu halten: Im Glauben schwingt die ewige Gegenwart Gottes mit, die über die Zeit hinausreicht und dennoch von uns nur in unserem unwiederholbaren Heute aufgenommen werden kann. Darum halte ich es – besonders an einem so bedeutsamen Jahrestag wie diesem – für das Wichtigste, in der ganzen Kirche jene positive Spannung, jenes tiefe Verlangen, Christus dem Menschen unserer Zeit erneut zu verkünden, wieder zu beleben. Damit aber dieser innere Antrieb zur neuen Evangelisierung nicht auf der Ebene der Vorstellungen stehenbleibt und nicht zu Verwirrung führt, muß er sich auf ein konkretes und präzises Fundament stützen, und dieses Fundament sind die Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils, in denen er zum Ausdruck gekommen ist. Darum habe ich mehrmals auf der Notwendigkeit bestanden, sozusagen zum „Buchstaben“ des Konzils zurückzukehren – d. h. zu seinen Texten –, um seinen authentischen Geist zu entdecken, und habe wiederholt, daß in ihnen das wahre Erbe des Zweiten Vatikanums liegt. Die Bezugnahme auf die Dokumente schützt vor den Extremen anachronistischer Nostalgien einerseits und eines Vorauseilens andererseits und erlaubt, die Neuheit in der Kontinuität zu erfassen.
Monika Elisabeth
Das glaube ich gern, dass man uns durch die Wüste schicken will, aber wohl eher noch in die Wüste.
Diesem Papst kann man nicht mehr über den Weg trauen. Das ist meine persönliche Meinung.
🙏Mehr
Das glaube ich gern, dass man uns durch die Wüste schicken will, aber wohl eher noch in die Wüste.

Diesem Papst kann man nicht mehr über den Weg trauen. Das ist meine persönliche Meinung.

🙏
POS
Ein paar Zitate aus der Predigt Papst Benedikts XVI. bei der hl. Messe zur Eröffnung des Jahres des Glaubens zum Nachdenken:
Wir müssen in der Tat dem Heute der Kirche treu sein, nicht dem Gestern oder dem Morgen. Und dieses Heute finden wir gerade in den Konzilsdokumenten, weil sie immer so aktuell sind, wie der Diener Gottes Paul VI. und die Konzilsväter sie verkündet haben, in ihrer …Mehr
Ein paar Zitate aus der Predigt Papst Benedikts XVI. bei der hl. Messe zur Eröffnung des Jahres des Glaubens zum Nachdenken:

Wir müssen in der Tat dem Heute der Kirche treu sein, nicht dem Gestern oder dem Morgen. Und dieses Heute finden wir gerade in den Konzilsdokumenten, weil sie immer so aktuell sind, wie der Diener Gottes Paul VI. und die Konzilsväter sie verkündet haben, in ihrer Vollständigkeit und in ihrem Zusammenhang, ohne Abstriche und ohne Hinzufügungen.

Die Konzilsväter wollten den Glauben wieder wirkungsvoll präsentieren; und wenn sie sich zuversichtlich dem Dialog mit der modernen Welt öffneten, so geschah dies, weil sie sich ihres Glaubens, des sicheren Felsens, auf dem sie standen, sicher waren. In den darauffolgenden Jahren haben hingegen viele die herrschende Mentalität ohne Unterscheidungsvermögen angenommen und die Fundamente des depositum fidei selbst in Frage gestellt, die sie leider in ihrer Wahrheit nicht mehr als geeignet empfanden.

Da sehen wir also, wie wir dieses Jahr des Glaubens bildlich darstellen können: als eine Pilgerreise durch die Wüsten der heutigen Welt, bei der man nur das Wesentliche mitnimmt: keinen Wanderstab und keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und kein zweites Hemd – wie der Herr den Aposteln aufträgt, als er sie aussendet (Lk 9,3), sondern das Evangelium und den Glauben der Kirche, dessen leuchtender Ausdruck die Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils sind, ebenso wie der Katechismus der Katholischen Kirche, der vor nunmehr 20 Jahren veröffentlicht wurde.
Bonifatius-Franz
Falsch Bennet! Die Konzilskirche will eine andere Kirche sein, die mit der vorkonziliaren Kirche nichts zu tun hat. Die Piusbrüder sind umgekehrt moderater. Sie wollen nur mit den Irrtümern der Konzilskirche nichts zu tun haben, akzeptieren sie ansonsten aber als katholische Kirche. Meiner vorläufigen Ansicht nach kann beides nicht richtig sein.
bennet
Das problem für benedikt ist das: er hat sich bereits soweit aus dem fenster gelehnt (erweiterung des ritus, rücknahme der exkommunikation usw.), dass er jetzt gar nicht anders kann, als den karren weiterzuziehen - zum schaden der kirche; denn die piusse sind gar nicht an der liturgie oder ähnlichen detailfragen interessiert. die wollen eine andere kirche. jedes abkommen, das die katholischen …Mehr
Das problem für benedikt ist das: er hat sich bereits soweit aus dem fenster gelehnt (erweiterung des ritus, rücknahme der exkommunikation usw.), dass er jetzt gar nicht anders kann, als den karren weiterzuziehen - zum schaden der kirche; denn die piusse sind gar nicht an der liturgie oder ähnlichen detailfragen interessiert. die wollen eine andere kirche. jedes abkommen, das die katholischen positionen vertritt, wird von den piussen in ihren entscheidenden versammlungen wieder abgelehnt. das ist ein drama ohne ende. wahrscheinlich wird erst der nächste papst einen endgültigen schlußstrich ziehen können.
POS
Auch nach dem, was Bischof Alfonso de Galarreta am vergangenen 13. Oktober 2012 in Villepreux, Frankreich, als Rekapitulation dessen, was das letzte Generalkapitel der FSSPX (vom 9. - 14. Juli 2012) als Voraussetzung/Vorbedingung für eine kanonische Regulierung beschlossen hat, ist es derzeit kaum denkbar, dass eine Einigung möglich ist.
Siehe mein Textbeitrag: Die Bedingungen der FSSPX für eine …Mehr
Auch nach dem, was Bischof Alfonso de Galarreta am vergangenen 13. Oktober 2012 in Villepreux, Frankreich, als Rekapitulation dessen, was das letzte Generalkapitel der FSSPX (vom 9. - 14. Juli 2012) als Voraussetzung/Vorbedingung für eine kanonische Regulierung beschlossen hat, ist es derzeit kaum denkbar, dass eine Einigung möglich ist.
Siehe mein Textbeitrag: Die Bedingungen der FSSPX für eine Einigung mit Rom
TvA-Fan
Wann wird man endlich verstehen, dass eine Einigung nur nach Einigung auf doktrineller Ebene machbar ist?
Da das Generalhaus der FSSPX bisher nicht diesen Beschluss von 2006 geändert hat, können diese Gespräche im Moment gar nicht erfolgreich enden...
Außer Rom nimmt erneut doktrinelle Gespräche auf, oder die FSSPX wirft den Grundsatz von 2006 über Bord.
1.Wäre vermutlich sinnvoll.
2.Müsste das …Mehr
Wann wird man endlich verstehen, dass eine Einigung nur nach Einigung auf doktrineller Ebene machbar ist?

Da das Generalhaus der FSSPX bisher nicht diesen Beschluss von 2006 geändert hat, können diese Gespräche im Moment gar nicht erfolgreich enden...

Außer Rom nimmt erneut doktrinelle Gespräche auf, oder die FSSPX wirft den Grundsatz von 2006 über Bord.

1.Wäre vermutlich sinnvoll.
2.Müsste das Generalhaus gut mit Argumenten erklären, was bis dato nicht geschah, sonst wäre die "Williamson-fraktion" nicht in Aufruhr ausgebrochen...

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@cantate:
Das war kauslitäts-gebunden:
Wenn das V2 ....., dann muss ...
Sonst gilt die erste Aussage nicht.

Bsp.:

Wenn sie nicht verhungern wollen, dann müssen sie essen.

Bin ich etwa deshalb ihr Chef?
Bonifatius-Franz
Cantate, es geht hier um ein logisches Müssen. Unsere Angela würde "alternativlos" sagen. Nicht ich, sondern der Logos ist des Papstes Chef.
Iacobus
Formulierungsvorschlag:
"Es wäre erfreulich, wenn der Heilige Vater den Konzilsglauben dogmatisch definieren würde"Mehr
Formulierungsvorschlag:

"Es wäre erfreulich, wenn der Heilige Vater den Konzilsglauben dogmatisch definieren würde"
cantate
Schon wieder!
"Der Heilige Vater muss ..."
Sind Sie der Chef vom Papst?
Bonifatius-Franz
Der Heilige Vater muss den Konzilsglauben dogmatisch definieren. Erst dann muss er anerkannt werden. So eine Binse wird man doch in Rom begreifen.