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Santiago_
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Hl. Ordensgründer: Ignatius von Loyola. Am Beginn des 16. Jahrhunderts finden wir den baskischen Edelmann Iñigo de Loyola, der ein intensives und bewegtes Leben führte und den nach einer schweren …Mehr
Hl. Ordensgründer: Ignatius von Loyola.

Am Beginn des 16. Jahrhunderts finden wir den baskischen Edelmann Iñigo de Loyola, der ein intensives und bewegtes Leben führte und den nach einer schweren Verwundung auf dem Krankenlager ähnliche Gefühle beschlichen haben mögen: er hat vieles ausprobiert, nichts gefunden, was ihn befriedigt hätte. Er träumte von großen Abenteuern, von der Liebe zu einer hochstehenden Frau, von Kämpfen und Siegen und von großem Ruhm. Die Träume wiederholten sich und der Mittelpunkt blieb immer der Träumende selbst. Um neue Anregungen zu erhalten, verlangte er nach Büchern. Doch seine fromme Schwägerin auf Schloss Loyola hatte nur zwei: eine große Sammlung von Heiligenlegenden und die Beschreibung des Lebens Jesu des Kartäusers Ludolf von Sachsen. So griff er zu ihnen und las Heiligenlegenden. Da geschah es, dass die Lektüre des Lebens der Heiligen - des hl. Franziskus von Assisi und des hl. Dominikus, des großen Ignatius der Urkirche - bei ihm eine neue, tiefer liegende Sehnsucht weckte. Er entdeckte, dass diese Geschichten etwas mit seinem Suchen zu tun hatten. Sie veränderten seine Träume. Er spürte, dass bei diesen Gestalten das ferne Echo einer Antwort auf seine Frage leise aufklang: Was sollte ich für Gott tun? Er begann die Worte Jesu und der Heiligen abzuschreiben, die Geschichten nachzuträumen und mit seinem Leben zu verbinden. Lange hing er diesen Träumen nach. Da machte er eine Entdeckung. Wenn er wieder jenen anderen Träumen von Leidenschaften, von Kämpfen und Siegen nachhing, blieb er unbefriedigt. Er verspürte, dass er immer nur sich selbst bespiegelte. Wenn er sich aber den Gedanken über die Nachfolge Jesu hingab, so schien ihm, er würde in ein Land von Ruhe und Trost eintreten. Er wurde innerlich frei, zufrieden und weit. Diesem Unterschied, den er in seinen Gefühlen feststellte, schenkte er größere Aufmerksamkeit. Er überließ sich dieser Freude und dem daraus fließenden Trost. So formte sich die Frage, was er - nun nicht mehr in den Wachträumen, sondern in seinem Leben - für Christus tun sollte. Eine Idee begann Gestalt anzunehmen: Jesus nachzufolgen. Eine Erfahrung begann wirksam zu werden: die Unterscheidung der Geister. mehr unter: jesuiten.at