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EU streicht "Weihnachten" sowie "Maria und Josef"

In einer Guideline rät die EU, auf den Begriff "Weihnachten" sowie "Maria und Josef" zu verzichten. Dies könne andere Kulturen diskriminieren.

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    Die EU rät ihren Kommissionsmitgliedern davon ab, Wörter wie "Weihnachten" und "Maria und Josef" zu verwenden.
    Die EU rät ihren Kommissionsmitgliedern davon ab, Wörter wie "Weihnachten" und "Maria und Josef" zu verwenden.
    Getty Images/iStockphoto

    Im Streben nach Political Correctness hat die Europäische Union (EU) heiliges Terrain betreten. Der Begriff "Weihnachten" soll den EU-Kommissionsmitgliedern nicht mehr über die Lippen kommen. Sie sollten vermeiden, anzunehmen, dass alle Menschen Christen seien, heißt es in einem internen Leitfaden für inklusive Kommunikation namens #UnionofEquality.

    "Ferienzeit" statt Weihnachtszeit

    Als Alternative für den Satz "Die Weihnachtszeit kann stressig sein" schlägt der Leitfaden "Die Ferienzeit kann stressig sein" vor. "Nicht alle Personen feiern die christlichen Feiertage und nicht alle Christen feiern diese an denselben Daten", lautet die Begründung.

    "Malika und Julio" statt "Maria und Josef"

    Auch "Maria und Josef" will die EU aus dem Vokabular der Kommissionsmitglieder kippen. Christliche Vornamen sollten allgemeinen Vornamen weichen. "Wählen Sie auch keine Namen, die für eine Religion typisch sind." So lautet die Alternative für den Satz "Maria und Josef sind ein internationales Paar": "Malika und Julio sind ein internationales Paar".

    "Keine Stereotypen reproduzieren"

    Die religiösen Wörter sind Teil einer Tabelle, in der die EU weitere Do’s und Dont’s vorschlägt. Darunter fallen auch Begriffe mit negativen Konnotationen wie Kolonisation. Besser als von der "Kolonialisation auf dem Mars" zu reden, sei, "Menschen auf den Mars schicken".

    Mit den Empfehlungen weist die EU die Mitglieder an, beim Organisieren von Veranstaltungen und bei der Arbeit in Gruppen und Teams besonders auf die unterschiedlichen religiösen und kulturellen Hintergründe ihrer Teilnehmenden zu achten. "Jede Sprache, die jegliche Art von Intoleranz oder Urteil gegenüber einer religiösen Gruppe ausdrückt, Stereotype befeuert oder eine religiöse Gruppe aussondert, darf nicht reproduziert werden."

    Politiker sehen Kultur bedroht

    Rechte Politikerinnen und Politiker hat der Leitfaden in Rage gebracht. Sie sehen darin ein Verbot dieser Wörter und ihre Kultur und Religion bedroht. Die Europäische Kommission erachte Weihnachten als zu wenig "inklusiv" und nehme auch die Namen Maria und Josef ins Visier, giftelte Giorgia Meloni, Vorsitzende der Partei Fratelli d’Italia. "Jetzt reichts: Unsere Geschichte und unsere Identität zerstört man nicht." Lega-Chef Matteo Salvini sprach von einem "Blödsinn".

    Ein Sprecher aus Brüssel stellte darauf jedoch klar: "Natürlich verbieten wir den Gebrauch des Worts 'Weihnachten' nicht oder halten vom Gebrauch ab." Weihnachten zu feiern und christliche Namen und Symbole zu verwenden, gehöre zum reichen europäischen Erbe. Die Kommission habe jedoch an ihre Pflicht zur Neutralität in Bezug auf religiöse Angelegenheiten erinnert. Beim Leitfaden handle es sich um ein internes Dokument auf technischer Ebene mit dem Ziel, das Bewusstsein für inklusive Kommunikation zu erhöhen.

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