Fall Saifuddin Ibrahim: Das Katz-und-Maus-Spiel geht weiter!
Im März 2022 stellte Saifuddin Ibrahim, ein ehemaliger muslimischer Geistlicher und nun christlicher Prediger, ein Video auf Youtube ein, in dem er dem indonesischen Ministerium für religiöse Angelegenheiten vorschlug, 300 Verse aus dem Koran zu streichen. Saifuddin zufolge verleiten diese einige Muslime dazu, intolerant gegenüber ihren nicht-muslimischen Landsleuten zu werden.
Sein Video ging viral. Kurz darauf wurde Saifuddin von der indonesischen Polizei gesucht. Bisher ist es ihr jedoch nicht gelungen, ihn festzunehmen. Saifuddin befindet sich derzeit im Exil in den USA. In einem Video, das am 21. Januar 2023 online gestellt wurde, erklärte Saifuddin, dass er unter zwei Bedingungen bereit sei, sich den indonesischen Behörden zu stellen:
1. Dass die indonesische Regierung seine Sicherheit garantiert: Saifuddin ist sich der Misshandlungen bewusst, die einem christlichen Gotteslästerer widerfahren. Er hat sie selbst erlebt, als er 2017 wegen Beleidigung des Islams und des Propheten Mohammed verhaftet und ins Gefängnis geworfen wurde.
2. Dass das indonesische Gericht den Medien, insbesondere dem Fernsehen, erlaubt, live über seinen Prozess zu berichten. Denn die Forderung, die 300 Koranverse zu entfernen, ist keine Provokation, sondern ein Appell an die indonesische Regierung, sich ernsthaft mit den tieferen Ursachen der Intoleranz und Verderbtheit auseinanderzusetzen, die Indonesien seit Jahrzehnten zersetzt.
Zuvor hatte Saifuddin erklärt, er sei bereit, getötet zu werden, falls sich seine Argumentation als falsch erweisen sollte. Seiner Meinung nach ist die wissenschaftliche Untersuchung der gewalttätigen Verse im Koran eine extreme Notwendigkeit. Denn seit 1400 Jahren haben diese Dschihadisten dazu gebracht, gegen alles und jeden zu kämpfen: gegen Juden, Christen, Polytheisten und die Muslime selbst.
Seit der Gründung des indonesischen Staates im Jahr 1945 wurden viele islamistische Organisationen für verboten erklärt. Doch das löst das Problem nicht: Diese islamistischen Gruppen tauchen irgendwann immer wieder unter neuen Namen auf. Obwohl alle Mitglieder dieser Gruppen sterben, taucht eine neue Generation auf, die denselben Schrecken reproduziert.
Wird die indonesische Regierung Saifuddins Vorschlag annehmen? Die Chancen stehen gut, dass sie es nicht tun. Im Jahr 2017 hat ein gewisser Apollinaris Darmawan einen ähnlichen Vorschlag gemacht. Er wurde dafür zweimal verurteilt. Bis heute sitzt der 73-jährige Gelehrte noch immer im Gefängnis.
Saifuddin Ibrahim: The cat and mouse game continues! - † Chrétiens en Indonésie † (over-blog.com)