Die kollektive Verdrängung Gottes
Nicht erst später werden unzählige Menschen behaupten, sie seien von Gott nie berufen worden. Das wäre der Grund dafür gewesen, dass es für sie niemals den Himmel sondern immer nur die Welt gegeben hat. Ohne den Himmel aber wurden Christus und der Heilige Geist für sie nur noch zu Personifizierungen des Guten, des Humanismus. Sie identifizierten mit ihnen Brüderlichkeit und eine alles verzeihende Barmherzigkeit. Das erlaubte diesen Menschen, allein für ihre eigene Selbstverwirklichung zu leben. Ohne den wahren Gott und seine Forderung nach Demut und Selbstaufopferung begannen sie zu glauben, dass sie ihre eigene Moral selbst setzen konnten, vorausgesetzt sie waren in der Lage, sich mitmenschlich, einfühlsam und nachdenklich zu fühlen und das entsprechend zu kommunizieren. Das subjektive Gefühl ersetzte die objektive Realität, wie überall im neuzeitlichen Subjektivismus.
Ohne Gott verstanden sie die heilige und mystische Kirche nicht mehr. Deshalb intendierten sie mit aller Kraft, die katholische Kirche in eine globale soziale Institution der Selbstverwirklichung umzuwandeln. Jedes übernatürliche Verständnis der katholischen Lehre wollten sie entsprechend in ihre quasisozialistische Ideologie uminterpretieren. Das galt besonders für die heiligen Inhalte, die der Verschmelzung aller Religionen zu einer einzigen humanistischen Weltreligion der Vernunft im Wege standen.
Diese Menschen haben sich mit Absicht selbst getäuscht. Gott hat sie gerufen. Aber sie wollten den Ruf nicht hören. Sie wollten selber Gott sein. Man muss sich nur mal in der Welt umsehen, dann wird einem schnell bewusst, wie sehr die Menschen ihre eigene Selbstvergötzung feiern.
Zu ihrer Verteidigung werden sie vorbringen, dass das kollektive, aufgeklärte und moderne Denken es nicht mehr zuließ, an die objektive Faktenrealität eines übernatürlichen Gottes zu glauben. So konnten sie den Ruf auch nicht verstehen oder richtig interpretieren.
Folgendes wird ihnen geantwortet:
Schon eine oberflächliche Beschäftigung mit den entsprechenden existentiellen Fragen hätte klar gezeigt, dass die Moderne nicht in der Lage ist, eine übernatürliche Realität kategorisch auszuschließen. Ein solch metaphysisches Urteil kann die wissenschaftliche Weltanschauung ja gerade nicht leisten, weil sie Metaphysik als ein sinnloses Scheinproblem ablehnt. Darüber hinaus kann man in jeder philosophischen Einleitung nachlesen, dass die Moderne keinen absoluten Wahrheitsanspruch zur Gottesleugnung erheben kann. Für sie ist Wahrheit allein pragmatischer Vorteil. Selbst die Standardtheorie der Physik ist löchrig wie ein Schweizer Käse. Jeder Laie kann das auf Youtube nachprüfen.
Leider zeigt die Geschichte, dass der Mensch an der Wahrheit als solcher nicht interessiert ist. Er zieht den Eigennutz vor. Aus diesem Grund ist er bereit, lieber das zu glauben, was ihm zum Vorteil gereicht. Was nicht, lehnt er ab oder verdrängt es. Ein schönes Beispiel ist die allgemeine Rezeption der Enzyklika Humanae Vitae. Die große Mehrheit der Katholiken hat diese nie wirklich akzeptiert. Sie wollen die „Vorteile“ der Geburtenkontrolle. Ähnliches gilt für die Abtreibung oder die Wiederverheiratung Geschiedener. Das persönliche Interesse triumphiert über den Dienst an der Wahrheit.
Thomas Nagel, ein einflussreicher Philosoph, hat das Buch „Geist und Kosmos“ geschrieben. Dessen Untertitel lautet: „Warum die materialistische neodarwinistische Konzeption der Natur so gut wie sicher falsch ist“. Da dieser auch auf die Vorderseite des Umschlags gut sichtbar gedruckt ist, kann jeder Besucher einer Buchhandlung dies klar und deutlich lesen. Thomas Nagel formuliert seinen Ansatz folgendermaßen:
„Zielscheibe meiner Argumentation ist ein umfassendes, spekulatives Weltbild, das durch Extrapolation aus einigen Entdeckungen der Biologie, Chemie und Physik erschlossen werden kann - eine bestimmte naturalistische Weltanschauung, die eine hierarchische Beziehung unter den Gegenständen dieser Wissenschaften postuliert und durch ihre Vereinigung die grundsätzliche Vollständigkeit einer Erklärung für alles im Universum geltend macht.
Eine solche Weltanschauung ist keine notwendige Bedingung für die Ausübung irgendeiner dieser Wissenschaften, und ihre Akzeptanz oder Nichtakzeptanz hätte im Großen und Ganzen keine Auswirkung auf die wissenschaftliche Forschung. …. Aber unter den Naturwissenschaftlern und Philosophen, die überhaupt Auffassungen zur Ordnung der Natur als Ganzes äußern, wird gemeinhin angenommen, dass der reduktive Materialismus die einzige ernsthafte Möglichkeit ist.“ Nagel, Thomas, Geist und Kosmos, Berlin 2013, S.12 und 13.
Niemand wird sich vor dem Thron Gottes auf Unwissen, auch nicht in Form kollektiver Verdrängung, berufen können.
Ohne Gott verstanden sie die heilige und mystische Kirche nicht mehr. Deshalb intendierten sie mit aller Kraft, die katholische Kirche in eine globale soziale Institution der Selbstverwirklichung umzuwandeln. Jedes übernatürliche Verständnis der katholischen Lehre wollten sie entsprechend in ihre quasisozialistische Ideologie uminterpretieren. Das galt besonders für die heiligen Inhalte, die der Verschmelzung aller Religionen zu einer einzigen humanistischen Weltreligion der Vernunft im Wege standen.
Diese Menschen haben sich mit Absicht selbst getäuscht. Gott hat sie gerufen. Aber sie wollten den Ruf nicht hören. Sie wollten selber Gott sein. Man muss sich nur mal in der Welt umsehen, dann wird einem schnell bewusst, wie sehr die Menschen ihre eigene Selbstvergötzung feiern.
Zu ihrer Verteidigung werden sie vorbringen, dass das kollektive, aufgeklärte und moderne Denken es nicht mehr zuließ, an die objektive Faktenrealität eines übernatürlichen Gottes zu glauben. So konnten sie den Ruf auch nicht verstehen oder richtig interpretieren.
Folgendes wird ihnen geantwortet:
Schon eine oberflächliche Beschäftigung mit den entsprechenden existentiellen Fragen hätte klar gezeigt, dass die Moderne nicht in der Lage ist, eine übernatürliche Realität kategorisch auszuschließen. Ein solch metaphysisches Urteil kann die wissenschaftliche Weltanschauung ja gerade nicht leisten, weil sie Metaphysik als ein sinnloses Scheinproblem ablehnt. Darüber hinaus kann man in jeder philosophischen Einleitung nachlesen, dass die Moderne keinen absoluten Wahrheitsanspruch zur Gottesleugnung erheben kann. Für sie ist Wahrheit allein pragmatischer Vorteil. Selbst die Standardtheorie der Physik ist löchrig wie ein Schweizer Käse. Jeder Laie kann das auf Youtube nachprüfen.
Leider zeigt die Geschichte, dass der Mensch an der Wahrheit als solcher nicht interessiert ist. Er zieht den Eigennutz vor. Aus diesem Grund ist er bereit, lieber das zu glauben, was ihm zum Vorteil gereicht. Was nicht, lehnt er ab oder verdrängt es. Ein schönes Beispiel ist die allgemeine Rezeption der Enzyklika Humanae Vitae. Die große Mehrheit der Katholiken hat diese nie wirklich akzeptiert. Sie wollen die „Vorteile“ der Geburtenkontrolle. Ähnliches gilt für die Abtreibung oder die Wiederverheiratung Geschiedener. Das persönliche Interesse triumphiert über den Dienst an der Wahrheit.
Thomas Nagel, ein einflussreicher Philosoph, hat das Buch „Geist und Kosmos“ geschrieben. Dessen Untertitel lautet: „Warum die materialistische neodarwinistische Konzeption der Natur so gut wie sicher falsch ist“. Da dieser auch auf die Vorderseite des Umschlags gut sichtbar gedruckt ist, kann jeder Besucher einer Buchhandlung dies klar und deutlich lesen. Thomas Nagel formuliert seinen Ansatz folgendermaßen:
„Zielscheibe meiner Argumentation ist ein umfassendes, spekulatives Weltbild, das durch Extrapolation aus einigen Entdeckungen der Biologie, Chemie und Physik erschlossen werden kann - eine bestimmte naturalistische Weltanschauung, die eine hierarchische Beziehung unter den Gegenständen dieser Wissenschaften postuliert und durch ihre Vereinigung die grundsätzliche Vollständigkeit einer Erklärung für alles im Universum geltend macht.
Eine solche Weltanschauung ist keine notwendige Bedingung für die Ausübung irgendeiner dieser Wissenschaften, und ihre Akzeptanz oder Nichtakzeptanz hätte im Großen und Ganzen keine Auswirkung auf die wissenschaftliche Forschung. …. Aber unter den Naturwissenschaftlern und Philosophen, die überhaupt Auffassungen zur Ordnung der Natur als Ganzes äußern, wird gemeinhin angenommen, dass der reduktive Materialismus die einzige ernsthafte Möglichkeit ist.“ Nagel, Thomas, Geist und Kosmos, Berlin 2013, S.12 und 13.
Niemand wird sich vor dem Thron Gottes auf Unwissen, auch nicht in Form kollektiver Verdrängung, berufen können.