Tina 13
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Die Wurzel der Weisheit - wem wurde sie enthüllt, ihre Pläne - wer hat sie durchschaut? Nur einer ist weise, höchst Ehrfurcht gebietend: der auf seinem Thron sitzt, der Herr.

Gott, unser Vater,
alles Gute kommt allein von dir,
ohne dich vermögen wir nichts.
Erweise allen, die zu dir rufen, deine Liebe.
Halte fern, was uns schadet,
und gewähre, was uns zum Heile dient.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.


Das Buch Jesus Sirach (oder einfach: Sirach) wurde um 180 v. Chr. in Jerusalem geschrieben. Sein Verfasser heißt Jesus Ben Eleazar Ben Sirach (auch kurz Ben Sirach oder Jesus Sirach genannt). Ein Enkel des Verfassers übersetzte das Buch um 130 ins Griechische. Es besteht, dem Lehrbetrieb der damaligen Zeit entsprechend, zum größeren Teil aus kurzen Weisheitssprüchen, die sich um verschiedene Themen gruppieren. Den Anfang des Buches bildet ein Lehrgedicht (V. 1-10), das in hymnischer Sprache die Weisheit rühmt. Die Weisheit ist ihrem Ursprung nach göttlich; der Mensch kann sie nicht fassen, er kann nur staunen über die Größe und Schönheit des Universums. In dem Maß, als er Gott liebt, seine Nähe und seinen Willen sucht, empfängt er auch die Weisheit: er beginnt Gottes Wege und Werke zu begreifen und in allen Geschöpfen den Schimmer seiner Schönheit zu sehen. - Sir 50,27; Weish 8,21; 9,4; Sir 24,8-9; Spr 8,22; Ijob 28,12-28; Joel 3,1-2; Apg 2,17-18.33; Koh 2,26.

Früher als alles ist die Weisheit erschaffen


Lesung aus dem Buch Jesus Sirach
Alle Weisheit stammt vom Herrn, und ewig ist sie bei ihm.
Den Sand des Meeres, die Tropfen des Regens und die Tage der Vorzeit, wer hat sie gezählt?
Die Höhe des Himmels, die Breite der Erde und die Tiefe des Meeres, wer hat sie gemessen?
Früher als sie alle ist die Weisheit erschaffen, von Ewigkeit her die verständige Einsicht.
Die Wurzel der Weisheit - wem wurde sie enthüllt, ihre Pläne - wer hat sie durchschaut?
Nur einer ist weise, höchst Ehrfurcht gebietend: der auf seinem Thron sitzt, der Herr.
Er hat sie geschaffen, geschaut und gezählt, sie ausgegossen über all seine Werke.
Den Menschen ist sie unterschiedlich zugeteilt; er spendet sie denen, die ihn fürchten.

Der Herr ist König bekleidet mit Hoheit;
der Herr hat sich bekleidet und mit Macht umgürtet.
Der Erdkreis ist fest gegründet,
nie wird er wanken.

Dein Thron steht fest von Anbeginn,
du bist seit Ewigkeit.
Fluten erheben sich, Herr,
Fluten erheben ihr Brausen,
Fluten erheben ihr Tosen.

Gewaltiger als das Tosen vieler Wasser,
gewaltiger als die Brandung des Meeres
ist der Herr in der Höhe.
Deine Gesetze sind fest und verlässlich;
Herr, deinem Haus gebührt Heiligkeit
für alle Zeiten.


An den Abschnitt über das Reden (3,1-12) schließt sich die heutige Lesung über die Weisheit an. Es gibt eine irdische Weisheit und eine, die von oben, d. h. von Gott, stammt. Beide sind nicht zu verwechseln. Durch die Worte und das Verhalten eines Menschen weiß man, wovon sein Herz voll ist. Die Weisheit ist nicht nur eine Eigenschaft oder Gabe des Verstandes; weise ist, wer die Dinge und Menschen mit den Augen und dem Herzen Gottes sieht, so wie Jesus sie gesehen hat. Die Eigenschaften der Weisheit, die in Vers 17 aufgezählt werden, sind dem Vorbild und den Worten Jesu abgelesen (vgl. Mt 5,5; 11,9). Die Seele der Weisheit ist die Liebe, ihre Frucht ist der Friede. - Eph 4,1-2; Jak 1,5; Weish 7,22-30; 1 Kor 13,4-7; Mt 5,9; Phi1 1,11; Hebr 12,11.

Wenn euer Herz voll ist von bitterer Eifersucht, dann prahlt nicht!


Lesung aus dem Jakobusbrief
Brüder!
Wer von euch ist weise und verständig? Er soll in weiser Bescheidenheit die Taten eines rechtschaffenen Lebens vorweisen.
Wenn aber euer Herz voll ist von bitterer Eifersucht und von Ehrgeiz, dann prahlt nicht, und verfälscht nicht die Wahrheit!
Das ist nicht die Weisheit, die von oben kommt, sondern eine irdische, eigennützige, teuflische Weisheit.
Wo nämlich Eifersucht und Ehrgeiz herrschen, da gibt es Unordnung und böse Taten jeder Art.
Doch die Weisheit von oben ist erstens heilig, sodann friedlich, freundlich, gehorsam, voll Erbarmen und reich an guten Früchten, sie ist unparteiisch, sie heuchelt nicht.
Wo Frieden herrscht, wird (von Gott) für die Menschen, die Frieden stiften, die Saat der Gerechtigkeit ausgestreut.

Die Befehle des Herrn sind richtig,
sie erfreuen das Herz.
Die Weisung des Herrn ist vollkommen,
sie erquickt den Menschen.
Das Gesetz des Herrn ist verlässlich,
den Unwissenden macht es weise.
Die Befehle des Herrn sind richtig,
sie erfreuen das Herz;
das Gebot des Herrn ist lauter,
es erleuchtet die Augen.
Die Furcht des Herrn ist rein,
sie besteht für immer.
Die Urteile des Herrn sind wahr,
gerecht sind sie alle.
Auch dein Knecht lässt sich von ihnen warnen;
wer sie beachtet, hat reichen Lohn.
Die Worte meines Mundes mögen dir gefallen;
was ich im Herzen erwäge, stehe dir vor Augen,
Herr, mein Fels und mein Erlöser.

Halleluja. Halleluja.
Unser Retter Jesus Christus hat dem Tod die Macht genommen
und uns das Licht des Lebens gebracht durch das Evangelium.
Halleluja.


Die Heilung des besessenen (oder epileptischen) Knaben wird in V. 27 fast wie eine Totenerweckung beschrieben. Ebenso wichtig wie die Tat Jesu erscheint in diesem Bericht die Frage nach Glauben oder Unglauben. Der Vater des Knaben ringt nm den geforderten Glauben. „Hilf meinem Unglauben“ kann heißen: Hilf mir, dass ich (wirklich) glauben kann, oder auch: Hilf mir, auch wenn ich nicht glaube: dann gehört dieser Mann zu den vielen, die sich selbst irrtümlich für ungläubig halten. - Im Wort Jesu an die Menge: „O du ungläubige Generation ...“ ist etwas von der unendlichen Einsamkeit Jesu zu spüren; er wartet auf Glauben und stößt nur auf Unverstand. - Mt 17,14-21; Lk 9,37-43; Mt 8,10; Mk 7,37; 8,23; Mt 8,15.

Ich glaube; hilf meinem Unglauben!


Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
In jener Zeit, als Jesus mit Petrus, Jakobus und Johannes von dem Berg herabgestiegen war
und sie zu den anderen Jüngern zurückkamen, sahen sie eine große Menschenmenge um sie versammelt und Schriftgelehrte, die mit ihnen stritten.
Sobald die Leute Jesus sahen, liefen sie in großer Erregung auf ihn zu und begrüßten ihn.
Er fragte sie: Warum streitet ihr mit ihnen?
Einer aus der Menge antwortete ihm: Meister, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht. Er ist von einem stummen Geist besessen; immer wenn der Geist ihn überfällt, wirft er ihn zu Boden, und meinem Sohn tritt Schaum vor den Mund, er knirscht mit den Zähnen und wird starr. Ich habe schon deine Jünger gebeten, den Geist auszutreiben, aber sie hatten nicht die Kraft dazu.
Da sagte er zu ihnen: O du ungläubige Generation! Wie lange muss ich noch bei euch sein? Wie lange muss ich euch noch ertragen? Bringt ihn zu mir!
Und man führte ihn herbei. Sobald der Geist Jesus sah, zerrte er den Jungen hin und her, so dass er hinfiel und sich mit Schaum vor dem Mund auf dem Boden wälzte.
Jesus fragte den Vater: Wie lange hat er das schon? Der Vater antwortete: Von Kind auf;
oft hat er ihn sogar ins Feuer oder ins Wasser geworfen, um ihn umzubringen. Doch wenn du kannst, hilf uns; hab Mitleid mit uns!
Jesus sagte zu ihm: Wenn du kannst? Alles kann, wer glaubt.
Da rief der Vater des Jungen: Ich glaube; hilf meinem Unglauben!
Als Jesus sah, dass die Leute zusammenliefen, drohte er dem unreinen Geist und sagte: Ich befehle dir, du stummer und tauber Geist: Verlass ihn, und kehr nicht mehr in ihn zurück!
Da zerrte der Geist den Jungen hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei. Der Junge lag da wie tot, so dass alle Leute sagten: Er ist gestorben.
Jesus aber fasste ihn an der Hand und richtete ihn auf, und der Junge erhob sich.
Als Jesus nach Hause kam und sie allein waren, fragten ihn seine Jünger: Warum konnten denn wir den Dämon nicht austreiben?
Er antwortete ihnen: Diese Art kann nur durch Gebet ausgetrieben werden.


Schott
Tina 13
Die Befehle des Herrn sind richtig,
sie erfreuen das Herz.
Die Weisung des Herrn ist vollkommen,
sie erquickt den Menschen.
Das Gesetz des Herrn ist verlässlich,
den Unwissenden macht es weise.
Die Befehle des Herrn sind richtig,
sie erfreuen das Herz;
das Gebot des Herrn ist lauter,
es erleuchtet die Augen.
Die Furcht des Herrn ist rein,
sie besteht für immer.
Die Urteile des Herrn sind wahr,
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Die Befehle des Herrn sind richtig,
sie erfreuen das Herz.
Die Weisung des Herrn ist vollkommen,
sie erquickt den Menschen.
Das Gesetz des Herrn ist verlässlich,
den Unwissenden macht es weise.
Die Befehle des Herrn sind richtig,
sie erfreuen das Herz;
das Gebot des Herrn ist lauter,
es erleuchtet die Augen.
Die Furcht des Herrn ist rein,
sie besteht für immer.
Die Urteile des Herrn sind wahr,
gerecht sind sie alle.
Auch dein Knecht lässt sich von ihnen warnen;
wer sie beachtet, hat reichen Lohn.
Die Worte meines Mundes mögen dir gefallen;
was ich im Herzen erwäge, stehe dir vor Augen,
Herr, mein Fels und mein Erlöser.