
Und nun komme ich zum zweiten Punkt, zu meinen Ratschlägen für dieses neue Jahr, zu meinem Entschluss und zu meiner Richtungsweisung für Sie. Als ein Weihbischof der Priesterbruderschaft St. Pius X., als ältestes Mitglied unserer Bruderschaft, gebe ich Ihnen folgende Ratschläge und Empfehlungen:
An allererster Stelle, meine lieben Gläubigen, bewahren Sie den Glauben! Bewahren Sie den Glauben! Den Schatz des katholischen Glaubens. Den Glauben unserer Väter! Den Glauben der Märtyrer! Den Glauben des katholischen Roms! Jenes Rom, das unveränderlich ist, jenes Rom, das sich nicht ändert, das wahre Rom. Wir gehören zum wahren Rom. Bewahren wir den Glauben des wahren Rom, den Glauben, der sich nicht ändert, der so unveränderlich ist wie Gott unveränderlich ist in Seinen Geheimnissen. Also das erste von allem, der erste Punkt: Bewahren Sie den Glauben!
Zweiter Punkt: Seien Sie versichert, meine lieben Gläubigen, seien Sie versichert, es ist keine Frage, irgendeinen Kompromiss zu machen zwischen der Priesterbruderschaft St. Pius X. und jenen Kräften, welche die Kirche besetzen. Wir werden die Bruderschaft niemals zur neuen Religion hinziehen lassen. Der hl. Pius X. hätte es nie angenommen, sich mit der neuen Religion versöhnen zu lassen. Also seien Sie versichert, es wird keinen Kompromiss mit den die Kirche besetzenden Mächten geben. Und wir wollen an erster Stelle uns bemühen, in dieser Krise der Kirche zu überleben. Von unserem Überleben hängt vielleicht das Überleben der Kirche selbst ab. Der zweite Punkt also: keine Frage eines Kompromisses.
Dritter Punkt: Wir wollen ins Werk setzen, was Mgr. Lefebvre, unser Gründer selbst, in seinem „Geistlichen Wegweiser“ schrieb, ein Buch, das ich Ihnen zu lesen empfehle. Das letzte Buch, das er vor seinem Tod schrieb, eine geistliche Wegweisung, das heisst - wie er zu sagen pflegte - sein geistliches Testament. Was unser Erzbischof Lefebvre für uns schrieb, für uns, als ein geistliches Testament. Ich zitiere ihn: „Es ist eine strenge Pflicht für jeden Priester, der katholisch bleiben will, von der konziliaren Kirche sich zu trennen, solange diese nicht zur Tradition des Lehramtes der Kirche und zum katholischen Glauben zurückkehrt.“ Dies sind die Worte unseres Gründers, ich wiederhole sie: „Es ist eine strenge Pflicht für jeden Priester, der katholisch bleiben will, sich von der konziliaren Kirche zu trennen, der sogenannten „konziliaren Kirche“, solange diese nicht zur Tradition des Lehramtes und des Glaubens aller Zeiten zurückkehrt.“
Vierter Punkt: Das hindert die Priesterbruderschaft St. Pius X. nicht, konziliaren Prälaten oder Bischöfen zu begegnen, um ihnen zu helfen, zur Tradition zurückzukehren. Wir fahren fort zu versuchen, sie zur Tradition zu bekehren, durch private Treffen mit Prälaten und Bischöfen. Was machen wir heute? Wir versuchen ihnen zu helfen, sich zur Tradition zu bekehren.
Fünfter Punkt: Verwerfen wir die falschen Sätze einiger Katholiken unter unseren Freunden, von falschen Freunden, die sagen - ich zitiere einige, hören Sie gut - „Weil wir noch weiterhin von der sichtbaren Kirche getrennt sind“ - so sagen diese - „werden wir allmählich eine Sekte. Von da wird man nie mehr zur Kirche zurückkehren.“ Das ist eine schreckliche Argumentationsweise. Aber es lohnt sich die Mühe, es zu wiederholen und gut zu verstehen. Diese, unsere falschen Freunde, sagen, „im Laufe der Zeit, weil wir von der sichtbaren Kirche getrennt sind“, sagen sie, „werden wir immer mehr wie eine Sekte werden, von wo man nie mehr zur Kirche zurückkehren wird!“ Ich nehme an, dass Sie das nie so dachten, und ich traute meinen Ohren nicht, als ich eine solche Redeweise hörte. Zunächst „die sichtbare Kirche“? Wir sind die sichtbare Kirche, die wir sichtbar den wahren Glauben praktizieren. Wir haben die Einheit des Glaubens. Wir haben die Heiligkeit der Sakramente und des Lebens. Wir sind Katholiken wegen unseres Glaubens an die Kirche, und die wahren Christen sind auf der ganzen Welt zerstreut. Wir sind apostolisch, die wir noch den Glauben der Apostel haben. Wir besitzen die vollkommenen Kennzeichen der katholischen Kirche: Einheit, Heiligkeit, Katholizität, Apostolizität. Wir gehören zur Kirche. Wir sind in der Kirche. Wir sind im Schoss, im Herzen der Kirche! Und all jene, die nicht den Glauben der Kirche aller Zeiten haben, sind nicht in der sichtbaren Kirche, sind sichtbar ausserhalb der Kirche. Wenn sie den Glauben verlieren, sind sie sichtbar ausserhalb der Kirche! Und natürlich keine Rede davon, eine Sekte zu werden. Wir begrüssen hier jedermann, alle Katholiken, die dem heiligen Messopfer beiwohnen wollen, wir empfangen sie mit offenen Armen. Wir sind keine Sekte. Wir sind nicht auf uns selber beschränkt. Wir haben eine Pfarrei der katholischen Kirche. Das muss klar sein, meine lieben Gläubigen. Jene, die Sekten bilden, sind jene falschen Christen, welche die Kirche in die Hölle stossen, sie zerstören wollen. Jenes sind Sekten.
Sechster Punkt: Werfen wir ebenso die irrige Behauptung zurück von manchen unserer Freunde, von schlechten Freunden, die sagen, „die Priesterbruderschaft St. Pius X. ist gegenwärtig in einer anormalen Situation, weil wir von der Kirche nicht anerkannt sind. Die Bruderschaft St. Pius X. muss zu einer normalen Situation zurückkehren und muss von Rom einen kanonischen Status erhalten.“ Das ist unrichtig! Das ist falsch! Wir sind nicht in einer anormalen Lage. Die anormale Lage ist in Rom. Wir haben den Glauben, die Sakramente, und wir sind dem Papst unterworfen. Wir haben den Glauben, die wahren Sakramente und sind bereit, dem Papst und den Bischöfen zu gehorchen. Wir sind in dieser Disposition. Wir sind nicht in einer anormalen Situation. Die anormale Situation ist gegenwärtig in Rom. Wir müssen nicht zurückkehren. Jene Personen in Rom müssen zurückkehren, zurück zur Tradition. Verdrehen wir nicht die Wirklichkeit. Wir brauchen nicht zurückzukehren, jene Römer müssen jedoch zu ihrer Tradition zurückkehren, zur Tradition der Kirche. Das ist mein sechster Punkt.
Und mein siebter Punkt, der letzte, ist, meine lieben Gläubigen, folgender: Das Problem besteht nicht darin zu suchen, was wir in Rom, in der konziliaren Kirche tun können. Nein! Die einzige Frage ist zu wissen, welches Zeugnis wir heute in der Kirche geben müssen, vor der Kirche, öffentlich in der Kirche. Welches Zeugnis müssen wir für die Kirche geben, als wahre Katholiken, als ein Licht auf dem Leuchter und nicht unter dem Scheffel des Zweiten Vatikanischen Konzils? Welches ist unsere Aufgabe? Zeugnis geben für die Tradition der Kirche! Das ist ganz einfach.
Als wahre katholische Gläubige, als heilige Christen, die wir nach Heiligkeit streben, zuallererst, fahren wir fort, täglich den Rosenkranz zu beten! Das grosse von unserer Lieben Frau gegebene Mittel, um unsere Seelen und um die Kirche zu retten. Beten wir täglich unseren Rosenkranz, und lasst uns die fünf ersten Samstage halten im Geiste der Sühne für die Sünden, die gegen das Unbefleckte Herz Mariens begangen werden. Pflegen wir die Andacht zum Unbefleckten Herzen Mariä. Zweitens, bleiben wir standhaft, bewahren wir den wahren katholischen Glauben, den wahren Katechismus, die wahre katholische Messe, die wahre Lehre der Kirche, die wahren katholischen Schulen. Und drittens, harren wir aus im Streben nach Heiligkeit. Unser Herr Jesus Christus sagte, „jener, der ausharrt bis zum Ende, wird gerettet werden.“ Ich würde sagen, jener, der im Glauben bis zum Ende der Krise der Kirche ausharrt, der wird seine Seele und die Kirche retten - dank der Fürsprache des Unbefleckten Herzens Mariens.
Lesung, Evangelium und ganze Predigt im englischen Original:
www.youtube.com/watch
Ganze Predigt in deutscher Übersetzung:
Die Kirchenkrise verschlimmert sich
Ganze Predigt in französischer Übersetzung:
laportelatine.org/…/tissier_150101_…