Tina 13
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„Ich sah alle Schlingen des bösen Feindes über die Erde ausgebreitet. Da seufzte ich und sagte: Wer kann ihnen entgehen? Da hörte ich eine Stimme, die zu mir sagte: Die Demut.“ „Vom Mitmenschen her kommen uns Leben und Tod. Gewinnen wir einen Bruder, so gewinnen wir Gott. Geben wir einem Bruder Ärgernis, so sündigen wir gegen Christus.“

HL. ANTONIUS
Mönchsvater


Der Einsiedler Antonius ist der berühmteste Mönch des Altertums. Bischof Athanasius von Alexandrien, der Freund, schrieb sein Leben: das Idealbild eines Mönchs, wie ihn die Kirche wünschte. Beim sonntäglichen Gottesdienst hörte Antonius das Evangelium vom reichen Jüngling (Mt 19) und den Bericht der Apostelgeschichte über die arme Gemeinde in Jerusalem (Apg 4,35). Er verstand den Ruf Gottes, verließ Elternhaus und Besitz und ging in die Wüste. Er wurde der vollkommene „Gottesmann“, der von vielen aufgesuchte „Geistträger“, der „Vater der Mönche“, der „Arzt von Ägypten“. Weder Dämonen noch Irrlehrer konnten ihn besiegen. Antonius starb um 356, 105 Jahre alt. Unter seinem Namen werden achtunddreißig „Worte“ überliefert.

Zwei Weisungen des Abtes Antonius
„Ich sah alle Schlingen des bösen Feindes über die Erde ausgebreitet. Da seufzte ich und sagte: Wer kann ihnen entgehen? Da hörte ich eine Stimme, die zu mir sagte: Die Demut.“
„Vom Mitmenschen her kommen uns Leben und Tod. Gewinnen wir einen Bruder, so gewinnen wir Gott. Geben wir einem Bruder Ärgernis, so sündigen wir gegen Christus.“


Schriftlesungen für heilige Männer (Ordensleute)

Der Gerechte gedeiht wie die Palme.
Er wächst wie die Zedern des Libanon.
Gepflanzt im Hause des Herrn,
gedeihen sie in den Vorhöfen unseres Gottes.

Herr unser Gott,
du hast den heiligen Mönchsvater Antonius
aus der Welt herausgerufen
und ihm die Kraft gegeben,
in der Einsamkeit der Wüste vor dir zu leben.
Hilf uns auf seine Fürbitte,
uns selbst zu überwinden
und dich über alles zu lieben.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.


Der Abschnitt Eph 6,10-20 spricht vom Kampf, den der Christ bestehen muss. Was ist das für ein Kampf? Vers 12 spricht von „Fürsten und Gewalten“, die diese finstere Welt beherrschen, und von „bösen Geistern des himmlischen Bereichs“: was soll man sich darunter vorstellen? Sicher ist es nicht nur ein Kampf gegen Menschen. Der Christ muss mit Feinden rechnen, die kaum fassbar und daher auch schwer angreifbar sind, Erscheinungsformen und Helfer jener Macht, die in der Heiligen Schrift den Namen Teufel oder Satan hat. Die Waffen dieses Kampfes werden in den Versen 6,14-17 aufgezählt (nicht in dieser Lesung); letzten Endes ist es „die Kraft und Macht des Herrn“ (6,10), die es dem Christen möglich macht standzuhalten. Von Sieg und Triumph ist hier nicht die Rede. Am Schluss (6,18) steht die eindringliche Mahnung zum Gebet und zur Wachsamkeit. „Jederzeit beten“ bedeutet: Es gibt für den Menschen keine gebetslose, profane Zeit; das wäre aufs äußerste gefährdete und im Grunde schon verlorene Zeit. - Zu 6,10-13: Röm 13,12; 2 Kor 10,4; Joh 14,30; 1 Petr 5,8-9. - Zu 6,18: Lk 18,1; Kol 4,2-3; 1 Thess 5,17.

Zieht die Rüstung Gottes an!
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser
Brüder!
Werdet stark durch die Kraft und Macht des Herrn!
Zieht die Rüstung Gottes an, damit ihr den listigen Anschlägen des Teufels widerstehen könnt.
Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen die Fürsten und Gewalten, gegen die Beherrscher dieser finsteren Welt, gegen die bösen Geister des himmlischen Bereichs.
Darum legt die Rüstung Gottes an, damit ihr am Tag des Unheils standhalten, alles vollbringen und den Kampf bestehen könnt.
Hört nicht auf, zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist; seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen.

Du, Herr, bist mein Anteil und Erbe.

Behüte mich, Gott, denn ich vertraue dir.

Ich sage zum Herrn: „Du bist mein Herr;
mein ganzes Glück bist du allein.“
Du, Herr, gibst mir das Erbe und reichst mir den Becher;
du hältst mein Los in deinen Händen.

Ich preise den Herrn, der mich beraten hat.
Auch mahnt mich mein Herz in der Nacht.
Ich habe den Herrn beständig vor Augen.
Er steht mir zur Rechten, ich wanke nicht.

Darum freut sich mein Herz und frohlockt meine Seele;
auch mein Leib wird wohnen in Sicherheit.
Du zeigst mir den Pfad zum Leben.
Vor deinem Angesicht herrscht Freude in Fülle,
zu deiner Rechten Wonne für alle Zeit.
Du, Herr, bist mein Anteil und Erbe.

Halleluja. Halleluja.

(So spricht der Herr:)
Wenn ihr in meinem Wort bleibt seid ihr wirklich meine Jünger.
Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen,
und die Wahrheit wird euch befreien.
Halleluja.


Auf die Frage: „Was kann ich außerdem noch tun?“ antwortet Jesus dem jungen Mann: „Wenn du vollkommen sein willst ...“ Man hat aus der doppelten Antwort Jesu eine Unterscheidung zwischen Geboten und „evangelischen Räten“ abgeleitet: Das ewige Leben erreicht man durch die Erfüllung der Gebote (19,17); wer aber vollkommen sein will, wer einen Schatz im Himmel haben will (19,21), für den gibt es außerdem noch die „Räte“. Die Gebote verlangen tatsächlich nicht den Verzicht auf allen Besitz; das Evangelium nennt diesen Verzicht aber auch nicht einen Rat, sondern eine Forderung der Nachfolge, die sich dann freilich verschieden gestaltet, je nach dem Ruf, der an den Einzelnen ergangen ist. Die Fortsetzung des Evangeliums (19,23-30) zeigt noch eine andere Seite der Armutsforderung: hier geht es nicht mehr um den (etwas überheblichen) Anspruch, vollkommen zu sein, sondern ganz einfach um die Sorge, gerettet zu werden, was so viel heißt wie „das ewige Leben gewinnen“ (19,16). So hat der heilige Antonius dieses Evangelium verstanden und es ohne Zögern in die Tat umgesetzt. - Zu 19,16-22: Mk 10,17-22; Lk 18,18-23; 10,25-28; Mt 5,43-48; 6,19-21; 13,44-46.

Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf deinen Besitz; so wirst du einen Schatz im Himmel haben

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
In jener Zeit
kam ein Mann zu Jesus und fragte: Meister, was muss ich Gutes tun, um das ewige Leben zu gewinnen?
Er antwortete: Was fragst du mich nach dem Guten? Nur einer ist „der Gute“. Wenn du aber das Leben erlangen willst, halte die Gebote!
Darauf fragte er ihn: Welche? Jesus antwortete: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen;
ehre Vater und Mutter! Und: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!
Der junge Mann erwiderte ihm: Alle diese Gebote habe ich befolgt. Was fehlt mir jetzt noch?
Jesus antwortete ihm: Wenn du vollkommen sein willst, geh, verkauf deinen Besitz und gib das Geld den Armen; so wirst du einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach.
Als der junge Mann das hörte, ging er traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen.
Da sagte Jesus zu seinen Jüngern: Amen, das sage ich euch: Ein Reicher wird nur schwer in das Himmelreich kommen.
Nochmals sage ich euch: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.
Als die Jünger das hörten, erschraken sie sehr und sagten: Wer kann dann noch gerettet werden?
Jesus sah sie an und sagte zu ihnen: Für Menschen ist das unmöglich, für Gott aber ist alles möglich.


Schott

Schott (Album)