Tina 13
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Hl. Petrus Damiani (1007-1072), Einsiedler, dann Bischof und Kirchenlehrer.

Hl. Petrus Damiani (1007-1072), Einsiedler, dann Bischof und Kirchenlehrer

„Jetzt in dieser Zeit wird er das Hundertfache dafür empfangen“ (Mk 10,30)

Wenn wir dem nachfolgen wollen, der „keinen Ort hatte, wo er sein Haupt hinlegen konnte“(Lk 9,58), und „der nicht gekommen ist, um seinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der ihn gesandt hat“ (Joh 6,38), dann müssen wir so leben, als gehörte uns unser Besitz nicht, und dürfen nicht unserem eigenen Willen folgen... Alsbald werden wir an uns selbst erfahren, was die Mensch gewordene Wahrheit einem jeden verspricht, der alles verlässt und ihm nachfolgt: „er wird das Hundertfache dafür empfangen... und in der kommenden Welt das ewige Leben“ (Mk 10,30). Das Geschenk des Hundertfachen ist uns tatsächlich eine Hilfe für unterwegs, und der Besitz des ewigen Lebens wird uns in der himmlischen Heimat für ewig glücklich machen.

Woraus besteht aber dieses Hundertfache? Es besteht ganz einfach aus den Tröstungen des Geistes, der süß wie Honig ist, aus seinen Heimsuchungen und seinen ersten Früchten; auch aus dem Zeugnis unseres Gewissens, aus der beglückenden und frohen Erwartung der Gerechten und aus der Erinnerung an die erlebte überströmende Güte Gottes und seiner wahrhaft maßlosen Sanftheit. Wer diese Gaben erfahren hat, dem braucht man nichts darüber erzählen, und wer könnte sie mit einfachen Worten denen beschreiben, die sie nicht erfahren haben?

Predigt 9; PL 144, 549-553
Tina 13
Hl. Petrus Damiani (1007-1072), Einsiedler, dann Bischof und Kirchenlehrer
Opusculum 11 „Dominus vobiscum“, 6
„Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin“
Obwohl die heilige Kirche bei der Vielzahl der Personen unterschiedlich ist, so ist sie doch durch das Feuer des Heiligen Geistes zu einer Einheit zusammengeschlossen. Wenn sie auch, physisch gesehen, auf mehrere Familien …Mehr
Hl. Petrus Damiani (1007-1072), Einsiedler, dann Bischof und Kirchenlehrer

Opusculum 11 „Dominus vobiscum“, 6

„Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin“

Obwohl die heilige Kirche bei der Vielzahl der Personen unterschiedlich ist, so ist sie doch durch das Feuer des Heiligen Geistes zu einer Einheit zusammengeschlossen. Wenn sie auch, physisch gesehen, auf mehrere Familien verteilt zu sein scheint, kann das Mysterium ihrer tiefen Einheit nichts an seiner Vollständigkeit verlieren: „Denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist“ sagt der hl. Paulus (vgl. Röm 5,5). Dieser Geist ist zweifelsfrei ungeteilt und zugleich vielfältig, ungeteilt im Wesen seiner Majestät und vielfältig in den Gaben und Charismen, die er der heiligen Kirche schenkt und mit seiner Gegenwart erfüllt. Und dieser Heilige Geist schenkt der Kirche sowohl das Einssein trotz ihrer Universalität, und gleichzeitig ist sie in jedem ihrer Glieder vollständig zugegen [...]

Wenn also diejenigen, die an Christus glauben, eins sind, so ist bei jedem einzelnen, wo immer er sich auch physisch befinden mag, der ganze Leib Christi durch das sakramentale Mysterium anwesend. Und alles, was für den ganzen Leib gilt, gilt auch für jedes seiner Glieder [...] Wann immer sich mehrere Gläubige zusammenfinden, können sie daher sagen: „Neige dein Ohr, HERR, und gib mir Antwort, denn elend und arm bin ich! Beschütze mich, denn ich bin dir ergeben!“ (Ps 86(85),1-2). Und wenn wir alleine sind, können wir sehr wohl singen: „Jubelt Gott zu, er ist unsere Stärke, jauchzt dem Gott Jakobs!“ (Ps 81(80),2). Es ist auch nicht unangebracht, wenn wir alle miteinander sprechen: „Ich will den HERRN allezeit preisen; immer sei sein Lob in meinem Mund“ (Ps 34(33),2); ebenso wenig unangebracht ist es, wenn ich als Einzelner ausrufe: „Preist mit mir die Größe des HERRN, lasst uns gemeinsam seinen Namen erheben!“ (Ps 34(33),4); das gilt auch für sehr viele andere vergleichbare Worte. Das Alleinsein hindert niemanden, im Plural zu sprechen, und eine Schar Gläubiger kann sich sehr wohl im Singular ausdrücken. Die Macht des Heiligen Geistes, der jedem Gläubigen innewohnt und alle Gläubigen umfängt, bewirkt, dass hier eine Einsamkeit bevölkert ist und dass dort eine Menge ganz eins ist.
Tina 13
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Tina 13
Hl. Petrus Damiani (1007-1072), Einsiedler, dann Bischof und Kirchenlehrer
„Wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt [...] so ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt“(Jes 55,10−11)
Die kostbaren Perlen, die der hl. Johannes in der Offenbarung gesehen hat, sind die Apostel. Aus ihnen, so sagt er uns, sind die Tore des himmlischen Jerusalem erbaut (Offb 21,21) [...] Wenn die Apostel …Mehr
Hl. Petrus Damiani (1007-1072), Einsiedler, dann Bischof und Kirchenlehrer

„Wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt [...] so ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt“(Jes 55,10−11)

Die kostbaren Perlen, die der hl. Johannes in der Offenbarung gesehen hat, sind die Apostel. Aus ihnen, so sagt er uns, sind die Tore des himmlischen Jerusalem erbaut (Offb 21,21) [...] Wenn die Apostel durch Zeichen oder Wunder das Licht Gottes erstrahlen lassen, öffnen sie den zum christlichen Glauben bekehrten Völkern in der Tat den Zugang zur himmlischen Herrlichkeit Jerusalems. Und jeder, der durch sie gerettet ist, tritt ins Leben ein wie ein Reisender, der ein Tor durchschreitet [...] Von ihnen spricht der Prophet ebenfalls, wenn er fragt: „Wer sind die, die heranfliegen wie Wolken [...]?“ (Jes 60,8). Diese Wolken verdichten sich zu Wasser, wenn sie das Erdreich unseres Herzens mit dem Regen ihrer Lehre tränken, um es fruchtbar zu machen und darin gute Werke keimen lassen.

Wir feiern heute das Fest des hl. Bartholomäus. Dieser Name bedeutet im Aramäischen wörtlich: Sohn dessen, der Wasser trägt. Er ist Sohn Gottes, der den Geist seiner Verkünder zur Betrachtung der himmlischen Wahrheiten erhebt, so dass sie das Wort Gottes wie Regen wirksam und überreich in unsere Herzen eingießen können. So trinken sie das Wasser an der Quelle und geben auch uns davon zu trinken.

Predigt 42, 2. auf den hl. Bartholomäus; PL 144, 726
Tina 13
Hl. Petrus Damiani (1007-1072), Einsiedler, dann Bischof und Kirchenlehrer
Vorläufer durch sein Leben und durch seinen Tod
Vorläufer Christi – Johannes war es durch seine Geburt, durch seine Predigt, durch seine Taufe und durch seinen Tod [...] Kann man eine einzige Tugend finden, eine einzige Stufe der Heiligkeit, die der Vorläufer nicht im höchsten Maße besessen hätte? Wer unter den Einsiedlern …Mehr
Hl. Petrus Damiani (1007-1072), Einsiedler, dann Bischof und Kirchenlehrer

Vorläufer durch sein Leben und durch seinen Tod

Vorläufer Christi – Johannes war es durch seine Geburt, durch seine Predigt, durch seine Taufe und durch seinen Tod [...] Kann man eine einzige Tugend finden, eine einzige Stufe der Heiligkeit, die der Vorläufer nicht im höchsten Maße besessen hätte? Wer unter den Einsiedlern hätte sich jemals diese Regel auferlegt, nur wilden Honig zu essen oder diese ungenießbare Speise: Heuschrecken! Einige kehren der Welt den Rücken und fliehen die Menschen, um ein heiliges Leben zu führen, Johannes aber ist noch ein Kind [...], als er in die Wüste geht und entschlossen die Wahl trifft, in der Einsamkeit zu leben. Er verzichtete darauf, seinem Vater im Amt des Priesters nachzufolgen, um völlig frei den wahren und höchsten Priester verkünden zu können. Die Propheten sagten das Kommen des Erlösers voraus, die Apostel und die anderen Lehrer der Kirche bezeugen, dass dieses Kommen tatsächlich Wirklichkeit wurde, doch Johannes zeigt ihn als unter den Menschen gegenwärtig. Viele sind jungfräulich geblieben und haben die Reinheit ihres Gewandes nicht beschmutzt (vgl. Offb 14,4), doch Johannes versagt sich jegliche menschliche Gemeinschaft, um die Begierden des Fleisches bis zu den Wurzeln auszureißen. Und voll geistlichen Feuers wohnt er mitten unter den wilden Tieren.

Johannes ist selbst mitten im purpurnen Chor der Märtyrer der Erste, der Meister von ihnen allen: er hat tapfer für die Wahrheit gekämpft und ist für sie gestorben. Er wurde zum Haupt aller, die für Christus kämpfen, und als erster von allen ging er hin, um im Himmel das prachtvolle Siegeszeichen des Märtyrers aufzurichten.

24. Predigt; PL 144,857
Tina 13
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Tina 13
Hl. Petrus Damiani (1007-1072), Einsiedler, dann Bischof und Kirchenlehrer
Alles verlassen, um Christus nachzufolgen
„Alles verlassen“ ist wirklich etwas Großes; noch größer aber ist es, „Christus nachzufolgen“. Denn wie wir aus den Büchern erfahren, hat es viele gegeben, die alles verlassen haben, aber Christus nicht nachgefolgt sind. Die Nachfolge Christi ist unsere Aufgabe, unsere Arbeit, in …Mehr
Hl. Petrus Damiani (1007-1072), Einsiedler, dann Bischof und Kirchenlehrer

Alles verlassen, um Christus nachzufolgen

„Alles verlassen“ ist wirklich etwas Großes; noch größer aber ist es, „Christus nachzufolgen“. Denn wie wir aus den Büchern erfahren, hat es viele gegeben, die alles verlassen haben, aber Christus nicht nachgefolgt sind. Die Nachfolge Christi ist unsere Aufgabe, unsere Arbeit, in ihr besteht im wesentlichen das Heil des Menschen. Wir können aber Christus nicht nachfolgen, wenn wir nicht alles loslassen, was uns dabei hinderlich ist. Denn er frohlockt wie ein Held und läuft seine Bahn (vgl. Ps 19[18],6), und keiner, der eine Bürde trägt, kann ihm folgen.

Petrus sagt: „Wir haben alles verlassen“, nicht nur die Güter dieser Welt, sondern auch das Begehren unserer Seelen. Denn niemand hat schon alles verlassen, wenn er noch an sich selbst gefesselt ist. Obendrein macht es keinen Sinn, wenn man alles verlassen hat außer sich selbst; denn für den Menschen gibt es keine schwerere Last als sein eigenes Ich. Es gibt für den Menschen keinen grausameren Tyrannen, keinen erbarmungsloseren Herren als den eigenen Willen [...] Wenn wir dem folgen wollen, der keinen Ort hatte, wo er sein Haupt hinlegen konnte (Lk 9,58) und der nicht vom Himmel herabgekommen ist, um seinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der ihn gesandt hat, müssen wir also unseren Besitz und unseren eigenen Willen aufgeben (vgl. Joh 6,38).

Predigt 9 ; PL 144, 549-553
Tina 13
Hl. Petrus Damiani
„Jetzt in dieser Zeit wird er das Hundertfache dafür empfangen“ (Mk 10,30)
Wenn wir dem nachfolgen wollen, der „keinen Ort hatte, wo er sein Haupt hinlegen konnte“(Lk 9,58), und „der nicht gekommen ist, um seinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der ihn gesandt hat“ (Joh 6,38), dann müssen wir so leben, als gehörte uns unser Besitz nicht, und dürfen nicht unserem …Mehr
Hl. Petrus Damiani

„Jetzt in dieser Zeit wird er das Hundertfache dafür empfangen“ (Mk 10,30)

Wenn wir dem nachfolgen wollen, der „keinen Ort hatte, wo er sein Haupt hinlegen konnte“(Lk 9,58), und „der nicht gekommen ist, um seinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der ihn gesandt hat“ (Joh 6,38), dann müssen wir so leben, als gehörte uns unser Besitz nicht, und dürfen nicht unserem eigenen Willen folgen... Alsbald werden wir an uns selbst erfahren, was die Mensch gewordene Wahrheit einem jeden verspricht, der alles verlässt und ihm nachfolgt: „er wird das Hundertfache dafür empfangen... und in der kommenden Welt das ewige Leben“ (Mk 10,30). Das Geschenk des Hundertfachen ist uns tatsächlich eine Hilfe für unterwegs, und der Besitz des ewigen Lebens wird uns in der himmlischen Heimat für ewig glücklich machen.

Woraus besteht aber dieses Hundertfache? Es besteht ganz einfach aus den Tröstungen des Geistes, der süß wie Honig ist, aus seinen Heimsuchungen und seinen ersten Früchten; auch aus dem Zeugnis unseres Gewissens, aus der beglückenden und frohen Erwartung der Gerechten und aus der Erinnerung an die erlebte überströmende Güte Gottes und seiner wahrhaft maßlosen Sanftheit. Wer diese Gaben erfahren hat, dem braucht man nichts darüber erzählen, und wer könnte sie mit einfachen Worten denen beschreiben, die sie nicht erfahren haben?

Predigt 9; PL 144, 549-553