Kasachstan: Größte katholische Kathedrale Zentralasiens geweiht
Die 22 Meter hohe Bischofskirche «Unserer lieben Frau von Fatima - Mutter der Nationen» ist mit rund 1.000 Quadratmetern deutlich größer als die bisherige Kathedrale in Karaganda. Sie bietet 500 Menschen Platz. Die im neugotischen Stil errichtete neue Kathedrale liegt zudem anders als ihre Vorgängerin nahe dem Stadtzentrum.
An der Weihe nahmen hohe Vertreter der orthodoxen Kirche und der muslimischen Gemeinde teil. Sodano dankte insbesondere Staatspräsident Nursultan Nasarbajew. Er habe den Bau der Kathedrale sehr gefördert. Nasarbajew hatte Sodano am vergangenen Donnerstag in der kasachischen Hauptstadt Astana empfangen. Dabei lobte er die gute Zusammenarbeit mit dem Vatikan.
In Kasachstan, der früheren zweitgrößten Sowjetrepublik, sind etwa
70 Prozent der mehr als 16 Millionen Einwohner Muslime. 26 Prozent bekannten sich bei der Volkszählung 2009 zum Christentum. Der Großteil der gut vier Millionen Christen in Kasachstan gehört der orthodoxen Kirche an.
Die Zahl der Katholiken beträgt landesweit rund 150.000. Viele von ihnen gehören der deutschen Minderheit an. Das Bistum Karaganda wurde 1999 gegründet. Es zählt rund 30.000 Mitglieder. Landesweit gibt es laut Präsidentenpalast rund 100 katholische Kirchen und Kapellen.
Der Bau der neuen Bischofskirche in der mit knapp einer halben Million Einwohnern viertgrößten kasachischen Stadt war 2004 begonnen worden. Sodano hatte das Grundstück und den Grundstein 2003 gesegnet, damals noch als Kardinalstaatssekretär. Die Bischofskirche wurde mit Spenden aus Europa finanziert. Die bisherige, 1980 geweihte Kathedrale liegt am Stadtrand und ist von außen nicht als Kirche zu erkennen. Die neue Kirche soll auch ein Gedenkort für die «Opfer des kommunistischen Regimes» sein. Bei Karaganda befand sich ein berüchtigtes sowjetisches Zwangsarbeitslager.