Wir haben die 1000-Marke überschritten - von Pater Franz Schmidberger
Damit hat unser Werk die 1000-Marke überschritten, wenn man Priester, Seminaristen, Brüder und Oblatinnen zusammenzählt.
Vor kurzem schrieb ein Prälat, warum wir nicht die Richtigstellungen des nachkonziliaren Lehramts zu gewissen Konzilsaussagen berücksichtigen, zum Beispiel die Erklärung Dominus Jesus vom 6. August 2000, verfasst vom damaligen Kardinal Ratzinger.
In der Tat hat Dominus Jesus bei den progressistischen Kräften einen wahren Sturm der Entrüstung ausgelöst und gewiss wurde hier ins Wespennest gestochen.
Aber es hat den Hauptirrtum nicht beseitigt, nämlich die Relativierung der katholischen Religion, wie sie unter anderem das Konzils-Dokument LG Nr. 8 mit dem subsistit in verbrochen hat.
Warum? Nirgends in Dominus Jesus findet sich klar und eindeutig die katholische Kirche mit dem Mystischen Leib Christi gleichgesetzt. Der Kardinal [Ratzinger] lehnt sogar die Identifizierung des einen mit dem anderen ausdrücklich ab.
Am 22. September 2000 weist er in einem Interview mit der F.A.Z. das „est“ in der Enzyklika Mystici Corporis von Pius XII. ausdrücklich zurück: „Das schien eine Totaldeckung auszudrücken, bei der außerhalb der katholischen Gemeinschaft nichts von Kirche übrigbleibt. Das aber trifft nicht zu.“
Dagegen hatte Pius XII. sich in Mystici Corporis folgendermaßen geäußert: „Bei einer Wesenserklärung dieser wahren Kirche Christi, welche die heilige, katholische, apostolische, römische Kirche ist, kann nichts Vornehmeres und Vorzüglicheres, nichts Göttlicheres gefunden werden als jener Ausdruck, womit sie als »der Mystische Leib Christi« bezeichnet wird.“
Bezüglich der Kirchenmitgliedschaft lehrt er:
„Den Gliedern der Kirche aber sind in Wahrheit nur jene zuzuzählen, die das Bad der Wiedergeburt empfingen, sich zum wahren Glauben bekennen und sich weder selbst zu ihrem Unsegen vom Zusammenhang des Leibes getrennt haben noch wegen schwerer Verstöße durch die rechtmäßige kirchliche Obrigkeit davon ausgeschlossen worden sind. Denn – so sagt der Apostel – durch einen Geist wurden wir alle zu einem Leibe getauft, ob Juden oder Heiden, ob Sklaven oder Freie. Wie es also in der wahren Gemeinschaft der Christgläubigen nur einen Leib gibt, nur einen Geist, einen Herrn und eine Taufe, so kann es auch nur einen Glauben in ihr geben; und deshalb ist, wer die Kirche zu hören sich weigert, nach dem Gebot des Herrn als Heide und öffentlicher Sünder zu betrachten. Aus diesem Grund können die, welche im Glauben oder in der Leitung voneinander getrennt sind, nicht in diesem einen Leib und aus seinem einen göttlichen Geiste leben.“
In der Enzyklika Humani Generis vom 12.8.1950 schärft er die Lehre über die Totaldeckung der Kirche Christi mit der katholischen Kirche ausdrücklich ein:
„Wieder andere glauben sich nicht an die Lehre gebunden, die Wir vor wenigen Jahren in Unserem Rundschreiben dargelegt haben, und die gestützt auf die Quellen der Offenbarung besagt, der Mystische Leib Christi und die römisch-katholische Kirche seien ein und dasselbe.“
Anhand dieses Beispiels sehen Sie, dass die Falschaussagen des Konzils mit nachkonziliaren Dokumenten nur selten zu korrigieren sind.
Aus der Montagsaussendung vom 9. Dezember 2019.