
"...Die Freuden nimm an mit Dankbarkeit und in Vereinigung mit jener Liebe, in welcher ich, Dein Bräutigam, aus Mitleid mit deiner Gebrechlichkeit dir dieselben bereite, damit du durch sie an die ewige Seligkeit denken und sie erhoffen lernst.
Die Leiden aber nimm an in Vereinigung mit jener Liebe, in der ich sie aus väterlicher Treue über dich verhänge, um dir dafür das höchste und ewige Gut zu bereiten."
Hierauf nahm Gertrud sich vor, jene Woche hindurch ein Gebet zu verrichten, mit welchem sie die einzelnen Glieder des Herrn begrüßte, nämlich: "Seid gegrüßt, o zarte Glieder", was dem Herrn sehr gefiel. Seien wir darum nicht lässig, dasselbe zu tun!
Als darauf in der Messe im Evangelium die Worte gelesen wurden: "Du hast einen Teufel", wurde sie über die Schmähung des Herrn innerlich erschüttert.. und redete ihn so an: "Sei gegrüßt, du lebenspendender Edelstein göttlichen Adels! Sei gegrüßt du unverwelkliche Blume der menschlichen Würde, liebreichster Jesus, du mein höchstes und einziges Heil!"
Darauf neigte sich der Herr freundlich zu ihr und flößte ihrer Seele folgende Worte ein: "Ich, Dein Schöpfer und Erlöser, habe dich durch Todesängste mit aller Seligkeit erworben."
...
"Wer gegenüber Lästerungen und Schmähungen, die mir auf Erden angetan wurden, mit solcher Liebe wie du mich grüßt, dem werde ich mich in dem strengen Gericht, bei welchem er in der Todesstunde von den Anklagen der Teufel beschwert wird, mit derselben Freundlichkeit zeigen.. und werde die nämlichen Trostworte zu ihm sprechen; dann werden alle Widersacher seiner Seele staunen und erschreckt fliehen!"
aus dem Buch: "Gesandter der göttlichen Liebe"