Predigt von Pfarrer Maximilian Pühringer zum heutigen Sonntag, 13.11.2022
Predigt 33. Sonntag im Jahreskreis, 13.11.2022
Perikopen: Mal 3,19-20b Lk 21,5-19
Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!
Abnützungs- und Verschleiß-Erscheinungen begleiten das menschliche Leben. „Nichts hält ewig,“ sagen wir. Das gilt nicht nur für Dinge. Es betrifft uns alle, auch die Erde. Die Naturwissenschaft sagt uns, dass die Erde noch Milliarden Jahre bestehen wird. Aber ewig ist sie auch nicht. Alles hat ein Verfallsdatum. Auch die Zeit hat ein Ende, auch meine Lebenszeit. Irgendwann wird die Uhr abgelaufen sein. Was ist am Ende der Zeit? Diese Fragen haben die Menschen immer wieder gestellt, auch das heutige Evangelium mit den nicht ganz leicht verständlichen Bildern der damaligen religiösen Welt, stellt sie uns. Wir wollen dem ein wenig nachgehen. Erstens: „Wann kommt das Ende?“ Von Sekten wurden wiederholt Zeitrechnungen angestellt, aber das Ende ist dann doch nicht eingetreten. „Lauft den falschen Propheten nicht nach,“ mahnt uns das heutige Evangelium. Auch Jesus gibt den Jüngern auf ihre Frage, „wann das geschehen wird,“ keine Antwort. Das Evangelium will, dass wir unsere menschliche Lebenszeit mit der Endzeit in Verbindung bringen. Unser kleiner Lebenshorizont soll in Austausch kommen mit dem großen Welthorizont. Das ist nichts Abstraktes, denn die letzten Dinge greifen ja jetzt schon öfters in unser Leben ein: Das Scheitern einer Beziehung oder eines Lebensplanes, eine Krankheit, ein schwerer Tod. Da bricht eine Welt zusammen. Das kann man aber auch alles nochmals ansehen und neu bedenken. Das kann heilsam sein. Es zeigt uns, dass wir vieles nicht in der Hand haben. Diese Erschütterungen können uns herausreißen aus dem Fahrwasser der Gleichgültigkeit, in dem wir treiben, so als ob wir ewig Zeit hätten. Erst der Blick auf das Ende macht bewusst, wie wertvoll jede Stunde unseres Lebens ist, und wie wichtig es ist, gut und gottverbunden zu leben. Zweitens: Es gibt Erwartung. Am Ende ist nicht ein Nichts oder ein Zusammenbruch, am Ende ist Begegnung mit Gott, der mich erwartet. Die entscheidende Frage ist nicht „Was kommt auf mich zu,“ sondern „wer kommt auf mich zu?“ Christen warten nicht auf etwas, sondern auf jemand. Er kommt, er ist im Kommen, Gott ist immer im Kommen. Die Herren der Welt gehen, aber der Herr kommt. Wir werden erwartet wir müssen aber auch Gott erwarten in aufrechter Haltung. „Richtet euch auf und erhebt eure Häupter, denn eure Erlösung ist nahe,“ sagt Jesus „und wer standhaft bleibt, wird das Leben gewinnen.“ Erwartung, Erwartung Christi in meinem Leben und bei ihm bleiben. Drittens: Ein weiter Horizont, ein weites Denken und Glauben. In der Bibel steht diese großartige Vision „vom neuen Himmel und der neuen Erde, in der Gerechtigkeit wohnt.“ Unsere Lebensgeschichte erhält durch diese Verheißung eine besondere Würde und eine besondere Hoffnung. Auf unser Tun und Lassen kommt es an, auf unser Leben. Es ist nicht egal, ob wir rücksichtslos oder solidarisch sind. Jeder Tag ist Chance von dieser Vision her weit zu glauben und zu denken, dass ich einmal Antwort geben kann. Es ist die Berufung des Menschen Antwort geben zu können. Ein Tier kann das nicht. Wenn ich mein Leben befrage, und die rechten Antworten finde, finde ich immer mehr zu mir selber, gelingt die Reise in mein Inneres. So möchte ich uns ein paar Fragen stellen, die uns helfen diesen Weg nach innen zu gehen, ganz nach dem Spruch des Apollo Tempels aus dem 5. Jahrhundert vor Christus: „gnothi seauton – erkenne dich selbst“: Worin finde ich den Sinn meines Lebens? Was empfinde ich als lebens- und liebesfeindlich? Was wären die Kapitelüberschriften über ein Buch meines Lebens? Wie bringe ich mein Leben zu Gott? Das Frage- und Antwortspiel meines Lebens und Glaubens, sollte ich im Licht Gottes wagen, immer angeleitet von dieser großen Vision in einem weiten Denken und Glauben.
Liebe Brüder und Schwestern!
An das Ende denken, weil ich erwartet werde, weil mein Leben dadurch einen tiefen Sinn bekommt und mir die Vision vom neuen Himmel und der neuen Erde hilft, weit zu denken und zu glauben, damit es am Ende einmal zu einer heilsamen Gottesbegegnung kommt, wenn „der Tag des Herrn kommt,“ von dem der Prophet Maleachi spricht. . Amen.
Perikopen: Mal 3,19-20b Lk 21,5-19
Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!
Abnützungs- und Verschleiß-Erscheinungen begleiten das menschliche Leben. „Nichts hält ewig,“ sagen wir. Das gilt nicht nur für Dinge. Es betrifft uns alle, auch die Erde. Die Naturwissenschaft sagt uns, dass die Erde noch Milliarden Jahre bestehen wird. Aber ewig ist sie auch nicht. Alles hat ein Verfallsdatum. Auch die Zeit hat ein Ende, auch meine Lebenszeit. Irgendwann wird die Uhr abgelaufen sein. Was ist am Ende der Zeit? Diese Fragen haben die Menschen immer wieder gestellt, auch das heutige Evangelium mit den nicht ganz leicht verständlichen Bildern der damaligen religiösen Welt, stellt sie uns. Wir wollen dem ein wenig nachgehen. Erstens: „Wann kommt das Ende?“ Von Sekten wurden wiederholt Zeitrechnungen angestellt, aber das Ende ist dann doch nicht eingetreten. „Lauft den falschen Propheten nicht nach,“ mahnt uns das heutige Evangelium. Auch Jesus gibt den Jüngern auf ihre Frage, „wann das geschehen wird,“ keine Antwort. Das Evangelium will, dass wir unsere menschliche Lebenszeit mit der Endzeit in Verbindung bringen. Unser kleiner Lebenshorizont soll in Austausch kommen mit dem großen Welthorizont. Das ist nichts Abstraktes, denn die letzten Dinge greifen ja jetzt schon öfters in unser Leben ein: Das Scheitern einer Beziehung oder eines Lebensplanes, eine Krankheit, ein schwerer Tod. Da bricht eine Welt zusammen. Das kann man aber auch alles nochmals ansehen und neu bedenken. Das kann heilsam sein. Es zeigt uns, dass wir vieles nicht in der Hand haben. Diese Erschütterungen können uns herausreißen aus dem Fahrwasser der Gleichgültigkeit, in dem wir treiben, so als ob wir ewig Zeit hätten. Erst der Blick auf das Ende macht bewusst, wie wertvoll jede Stunde unseres Lebens ist, und wie wichtig es ist, gut und gottverbunden zu leben. Zweitens: Es gibt Erwartung. Am Ende ist nicht ein Nichts oder ein Zusammenbruch, am Ende ist Begegnung mit Gott, der mich erwartet. Die entscheidende Frage ist nicht „Was kommt auf mich zu,“ sondern „wer kommt auf mich zu?“ Christen warten nicht auf etwas, sondern auf jemand. Er kommt, er ist im Kommen, Gott ist immer im Kommen. Die Herren der Welt gehen, aber der Herr kommt. Wir werden erwartet wir müssen aber auch Gott erwarten in aufrechter Haltung. „Richtet euch auf und erhebt eure Häupter, denn eure Erlösung ist nahe,“ sagt Jesus „und wer standhaft bleibt, wird das Leben gewinnen.“ Erwartung, Erwartung Christi in meinem Leben und bei ihm bleiben. Drittens: Ein weiter Horizont, ein weites Denken und Glauben. In der Bibel steht diese großartige Vision „vom neuen Himmel und der neuen Erde, in der Gerechtigkeit wohnt.“ Unsere Lebensgeschichte erhält durch diese Verheißung eine besondere Würde und eine besondere Hoffnung. Auf unser Tun und Lassen kommt es an, auf unser Leben. Es ist nicht egal, ob wir rücksichtslos oder solidarisch sind. Jeder Tag ist Chance von dieser Vision her weit zu glauben und zu denken, dass ich einmal Antwort geben kann. Es ist die Berufung des Menschen Antwort geben zu können. Ein Tier kann das nicht. Wenn ich mein Leben befrage, und die rechten Antworten finde, finde ich immer mehr zu mir selber, gelingt die Reise in mein Inneres. So möchte ich uns ein paar Fragen stellen, die uns helfen diesen Weg nach innen zu gehen, ganz nach dem Spruch des Apollo Tempels aus dem 5. Jahrhundert vor Christus: „gnothi seauton – erkenne dich selbst“: Worin finde ich den Sinn meines Lebens? Was empfinde ich als lebens- und liebesfeindlich? Was wären die Kapitelüberschriften über ein Buch meines Lebens? Wie bringe ich mein Leben zu Gott? Das Frage- und Antwortspiel meines Lebens und Glaubens, sollte ich im Licht Gottes wagen, immer angeleitet von dieser großen Vision in einem weiten Denken und Glauben.
Liebe Brüder und Schwestern!
An das Ende denken, weil ich erwartet werde, weil mein Leben dadurch einen tiefen Sinn bekommt und mir die Vision vom neuen Himmel und der neuen Erde hilft, weit zu denken und zu glauben, damit es am Ende einmal zu einer heilsamen Gottesbegegnung kommt, wenn „der Tag des Herrn kommt,“ von dem der Prophet Maleachi spricht. . Amen.