Wegen Missbrauch zurückgetretener Bischof in Frankreich

Wie belgische Medien am Montag berichteten, folgte der frühere Bischof damit einer Forderung des Vatikan. Die Glaubenskongregation hatte zuvor laut einer Mitteilung der Apostolischen Nuntiatur in Belgien entschieden, zwar seien die Missbrauchsvorwürfe gegen Vangheluwe verjährt; dennoch müsse er Belgien verlassen und sich einer spirituellen und psychologischen Behandlung unterziehen.
Die Vatikan-Entscheidung zu Vangheluwe stieß in Belgien auf Kritik.
Der Kirchenjurist und christdemokratische Politiker Rik Torfs sprach in der Zeitung «De Morgen» von einer zu milden Strafe. Sie erwecke den Eindruck, dass es eher darum gehe, die Reihen zu schließen, als Gerechtigkeit walten zu lassen. Der frühere Sprecher der Belgischen Bischofskonferenz, Jürgen Mettepenningen, sagte, das Urteil werde den Opfern nicht gerecht.
Der 74-jährige Vangheluwe hatte Ende April 2010 zugegeben, zwischen
1973 und 1986 seinen Neffen sexuell missbraucht zu haben. Papst Benedikt XVI. hatte daraufhin Vangheluwes Rücktritt unverzüglich angenommen. Die Affäre stürzte die katholische Kirche in Belgien in eine tiefe Krise. Das von der belgischen Justiz eingeleitete Ermittlungsverfahren gegen den früheren Bischof dürfte wegen Verjährung «sehr bald» eingestellt werden.