Predigt von Pfarrer Maximilian Pühringer zum Christkönigsfest 20.11.2022
Predigt Christkönig, 20.11.2022
Perikopen: Kol 1,122-20 Lk 23,35b-43
Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!
Christus der König! Aber wie schaut er aus. Er trägt statt der Goldkrone eine Dornenkrone, statt dem Königsgewand den Spottmantel und statt, dass er auf dem Thron sitzt, ist er ans Kreuz geschlagen. Das ist sein Königtum, ein ganz anderes Königtum, „eines, das nicht von dieser Welt ist,“ wie er einmal sagt. Sein Königtum ist eine Provokation. Das kommt von provocare, herausrufen. Sein Königtum möchte uns herausrufen und wachrütteln. Es möchte, dass wir uns den wesentlichen Fragen nicht verschließen. Erstens: Es geht um die Frage, wer uns Menschen das Heil bringt. Könige sind uns ja heute eher fremd. Wir kennen sie meist nur mehr aus Geschichtsbüchern und Märchen. Für die Alten war das anders. Früher stand hinter der Figur des Königs die Frage: Wie kann das Leben gelingen? Wer garantiert Ordnung? Wer bringt Heil? Wer ist der Messias? Sobald wir so nachdenken merken wir: Auch heute sind Menschen auf der Suche nach einem Messias-König. Es sind viele Messiasse aufgetreten, aber viele falsche, die kein Heil bringen können. Und auch der letzte Messias, der sich vor allem in den letzten 70 Jahren breit gemacht hat, ist ins Wanken geraten, sein Name lautet Fortschritt. Wir sehen nicht nur, dass unsere Welt durch verschiedene Krisen zerstört wird, sondern auch und das ist noch bedenklicher, wie das Innenleben vieler Menschen zerstört wird. „Jesus, du Mitte und König aller Herzen,“ an diese Anrufung aus der Herz-Jesu-Litanei muss ich oft denken. Die Orientierungskrise ist groß und je weniger Sinn man findet, umso mehr flüchten die Menschen in neue Heilslehren und eine neuer Atheismus breitet sich aus. Es ist der Atheismus der Gleichgültigkeit, der oft mit einer ziemlichen Arroganz daherkommt. Man ist stolz darauf ohne religiöses Bekenntnis zu sein. Was bringt uns Heil? Zweitens: Die Antwort gibt uns das Evangelium. Sie lautet: „Jesus Christus, der ganz andere König, der König am Kreuze.“ In Christus hat uns Gott alles gegeben was er hat, sich selber. Mehr als sich selber schenken, das kann auch Gott nicht. Deshalb gibt es keinen anderen Heilsbringer außer ihn. Aber es ist eben, wie ich schon angedeutet, schwer aushaltbar, dass es sich um einen gekreuzigten Messias handelt. Warum ist er diesen Weg gegangen? Weil er Gott der Schwachen sein will, nicht nur der Starken; ein Gott der zu kurz Gekommenen, jener, die nicht auf die Butterseite des Lebens gefallen sind. Daran kann man eigentlich immer denken, wenn man sich beim Frühstück Butter aufs Brot schmiert, dass es viele Menschen gibt, die nicht auf die Butterseite des Lebens gefallen sind. Jesus widerstand der Versuchung, die Welt mit Macht in Ordnung zu bringen, mit Macht klare Verhältnisse zu schaffen und ordentlich drein zu hauen. Er ging nicht über Leichen. Er starb für uns Menschen. Diese Liebe vermag mehr zu verwandeln, als alle Macht und Herrlichkeit. Denn das Reich des Christkönigs ist das „Reich der Wahrheit und des Lebens, als Reich der Heiligkeit und der Gnade, als Reich der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens,“ wie es uns in der heutigen Präfation beschrieben wird. Das sind doch alles Güter, die wir zutiefst im Herzen ersehnen. Das wünscht sich doch jeder Mensch, so leben zu können. So kann ein Mensch leben. So ein Mensch kann das Reich Gottes in der Welt bauen. Er muss eines tun. Drittens: Christus als Maßstab nehmen. Es geht hier darum, dass ich mir in den verschiedenen Situationen meines Lebens die Frage stelle: „Was würde Jesus hier tun? Wie würde er hier reagieren und handeln?“ Es geht hier um die Unterscheidung, was Gott entspricht und was ihm widerspricht? Es geht darum, dass Gott mit meinem Alltag etwas zu tun habe, dass ich von ihm her denke, rede, lebe und handle. In dieser Woche habe ich einmal einen Spruch gelesen, den ich auch gepostet habe: „Es ändert nichts an der Existenz Gottes, ob du an ihn glaubst, aber vielleicht an deiner!“ Christus als Maßstab. Ich würde hier sehr auf die Familien hoffen und ich möchte diese Hoffnung nicht aufgeben. Christus unser Maßstab. Die derzeitige Lage in der Welt und in Europa muss für uns Christen eine Herausforderung sein, dass wir nicht bloß passiv zuschauen, sondern aktiv mitgestalten. Es werden große Veränderungen, auch wirtschaftliche auf uns zukommen. Wir sind gefragt solidarisch zu sein. Christus unser Maßstab. Wir müssen uns über die sittlichen und religiösen d.h. über die christlichen Grundlagen Europas neu bewusst werden. Wir müssen uns fragen: Jesus unser König, was heißt das für die Fragen echter Liebe, sozialer Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Wahrheit in den Medien. Christus unser Maßstab und im Glauben standhaft bleiben, ist auch eine unbequeme Angelegenheit. Es herrscht heute vielfach eine ganz feindselige Mentalität gegenüber Glaube und Kirche. Machen wir uns nichts vor und reden wir auch nichts schön, ein großer Teil der Gesellschaft lebt bereits so, als ob es Gott nicht gäbe. Christus als Maßstab. Darum geht es. An ihn das Leben messen. Daran werden auch wir einmal gemessen werden. Hoffentlich sagt der Herr auch uns einmal das Wort, das er dem Schächer am Kreuz gesagt hat: „Heute noch, wirst du bei mir im Paradies sein.“
Liebe Brüder und Schwestern!
Der Christkönig provoziert. Im Glauben kann die Königsherrschaft anbrechen. Es geht um die Frage, wer uns Heil bringt. Für mich kann es nur von Jesus kommen, dem ganz anderen König, der Maßstab unseres Lebens sein kann und soll. Und so schließe ich mit den Worten eines schönen Christkönigliedes, das wir am Ende der Messe singen werden: „O du mein Heiland hoch und hehr, dem sich der Himmel beuget, von dessen Liebe, dessen Macht, die ganze Schöpfung zeuget. Christus, mein König, dir allein schwör ich die Liebe stark und rein, bis in den Tod die Treue.“ Amen.
Perikopen: Kol 1,122-20 Lk 23,35b-43
Liebe Brüder und Schwestern im gemeinsamen Glauben!
Christus der König! Aber wie schaut er aus. Er trägt statt der Goldkrone eine Dornenkrone, statt dem Königsgewand den Spottmantel und statt, dass er auf dem Thron sitzt, ist er ans Kreuz geschlagen. Das ist sein Königtum, ein ganz anderes Königtum, „eines, das nicht von dieser Welt ist,“ wie er einmal sagt. Sein Königtum ist eine Provokation. Das kommt von provocare, herausrufen. Sein Königtum möchte uns herausrufen und wachrütteln. Es möchte, dass wir uns den wesentlichen Fragen nicht verschließen. Erstens: Es geht um die Frage, wer uns Menschen das Heil bringt. Könige sind uns ja heute eher fremd. Wir kennen sie meist nur mehr aus Geschichtsbüchern und Märchen. Für die Alten war das anders. Früher stand hinter der Figur des Königs die Frage: Wie kann das Leben gelingen? Wer garantiert Ordnung? Wer bringt Heil? Wer ist der Messias? Sobald wir so nachdenken merken wir: Auch heute sind Menschen auf der Suche nach einem Messias-König. Es sind viele Messiasse aufgetreten, aber viele falsche, die kein Heil bringen können. Und auch der letzte Messias, der sich vor allem in den letzten 70 Jahren breit gemacht hat, ist ins Wanken geraten, sein Name lautet Fortschritt. Wir sehen nicht nur, dass unsere Welt durch verschiedene Krisen zerstört wird, sondern auch und das ist noch bedenklicher, wie das Innenleben vieler Menschen zerstört wird. „Jesus, du Mitte und König aller Herzen,“ an diese Anrufung aus der Herz-Jesu-Litanei muss ich oft denken. Die Orientierungskrise ist groß und je weniger Sinn man findet, umso mehr flüchten die Menschen in neue Heilslehren und eine neuer Atheismus breitet sich aus. Es ist der Atheismus der Gleichgültigkeit, der oft mit einer ziemlichen Arroganz daherkommt. Man ist stolz darauf ohne religiöses Bekenntnis zu sein. Was bringt uns Heil? Zweitens: Die Antwort gibt uns das Evangelium. Sie lautet: „Jesus Christus, der ganz andere König, der König am Kreuze.“ In Christus hat uns Gott alles gegeben was er hat, sich selber. Mehr als sich selber schenken, das kann auch Gott nicht. Deshalb gibt es keinen anderen Heilsbringer außer ihn. Aber es ist eben, wie ich schon angedeutet, schwer aushaltbar, dass es sich um einen gekreuzigten Messias handelt. Warum ist er diesen Weg gegangen? Weil er Gott der Schwachen sein will, nicht nur der Starken; ein Gott der zu kurz Gekommenen, jener, die nicht auf die Butterseite des Lebens gefallen sind. Daran kann man eigentlich immer denken, wenn man sich beim Frühstück Butter aufs Brot schmiert, dass es viele Menschen gibt, die nicht auf die Butterseite des Lebens gefallen sind. Jesus widerstand der Versuchung, die Welt mit Macht in Ordnung zu bringen, mit Macht klare Verhältnisse zu schaffen und ordentlich drein zu hauen. Er ging nicht über Leichen. Er starb für uns Menschen. Diese Liebe vermag mehr zu verwandeln, als alle Macht und Herrlichkeit. Denn das Reich des Christkönigs ist das „Reich der Wahrheit und des Lebens, als Reich der Heiligkeit und der Gnade, als Reich der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens,“ wie es uns in der heutigen Präfation beschrieben wird. Das sind doch alles Güter, die wir zutiefst im Herzen ersehnen. Das wünscht sich doch jeder Mensch, so leben zu können. So kann ein Mensch leben. So ein Mensch kann das Reich Gottes in der Welt bauen. Er muss eines tun. Drittens: Christus als Maßstab nehmen. Es geht hier darum, dass ich mir in den verschiedenen Situationen meines Lebens die Frage stelle: „Was würde Jesus hier tun? Wie würde er hier reagieren und handeln?“ Es geht hier um die Unterscheidung, was Gott entspricht und was ihm widerspricht? Es geht darum, dass Gott mit meinem Alltag etwas zu tun habe, dass ich von ihm her denke, rede, lebe und handle. In dieser Woche habe ich einmal einen Spruch gelesen, den ich auch gepostet habe: „Es ändert nichts an der Existenz Gottes, ob du an ihn glaubst, aber vielleicht an deiner!“ Christus als Maßstab. Ich würde hier sehr auf die Familien hoffen und ich möchte diese Hoffnung nicht aufgeben. Christus unser Maßstab. Die derzeitige Lage in der Welt und in Europa muss für uns Christen eine Herausforderung sein, dass wir nicht bloß passiv zuschauen, sondern aktiv mitgestalten. Es werden große Veränderungen, auch wirtschaftliche auf uns zukommen. Wir sind gefragt solidarisch zu sein. Christus unser Maßstab. Wir müssen uns über die sittlichen und religiösen d.h. über die christlichen Grundlagen Europas neu bewusst werden. Wir müssen uns fragen: Jesus unser König, was heißt das für die Fragen echter Liebe, sozialer Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Wahrheit in den Medien. Christus unser Maßstab und im Glauben standhaft bleiben, ist auch eine unbequeme Angelegenheit. Es herrscht heute vielfach eine ganz feindselige Mentalität gegenüber Glaube und Kirche. Machen wir uns nichts vor und reden wir auch nichts schön, ein großer Teil der Gesellschaft lebt bereits so, als ob es Gott nicht gäbe. Christus als Maßstab. Darum geht es. An ihn das Leben messen. Daran werden auch wir einmal gemessen werden. Hoffentlich sagt der Herr auch uns einmal das Wort, das er dem Schächer am Kreuz gesagt hat: „Heute noch, wirst du bei mir im Paradies sein.“
Liebe Brüder und Schwestern!
Der Christkönig provoziert. Im Glauben kann die Königsherrschaft anbrechen. Es geht um die Frage, wer uns Heil bringt. Für mich kann es nur von Jesus kommen, dem ganz anderen König, der Maßstab unseres Lebens sein kann und soll. Und so schließe ich mit den Worten eines schönen Christkönigliedes, das wir am Ende der Messe singen werden: „O du mein Heiland hoch und hehr, dem sich der Himmel beuget, von dessen Liebe, dessen Macht, die ganze Schöpfung zeuget. Christus, mein König, dir allein schwör ich die Liebe stark und rein, bis in den Tod die Treue.“ Amen.